Orb-Software untersucht Wie sicher ist Worldcoin?

Datenschützer schlagen seit geraumer Zeit Alarm: Worldcoin sei unsicher. Nun hat eine Firma für Cyber Security das KI-Projekt unter die Lupe genommen.

Tobias Zander
Teilen
Menschliches Auge

Beitragsbild: Shutterstock

| Vor allem der Iris-Scan von Worldcoin steht in der Kritik

Das Cyber-Security-Unternehmen Trail of Bits hat die Orb-Software des Identitätsprojekts Worldcoin auf Sicherheitslücken überprüft. Man habe keine Schwachstellen gefunden, die “direkt im Zusammenhang mit den Projektzielen ausgenutzt werden können”, so das positive Fazit des Berichts. Hintergrund: Worldcoin steht weltweit in der Kritik wegen der vermuteten Gefahren für die Privatsphäre. Das umstrittene KI-Projekt ermöglicht eine Verifizierung der Menschlichkeit seiner Nutzer, welche dafür ihre Iris von einem Orb-Gerät scannen lassen können. Danach erhalten sie eine World-ID, die laut Mitgründer Sam Altman vor allem für eine zukünftig KI-dominierte Welt hilfreich wäre.

Altman erlangte Popularität durch den Erfolg von ChatGPT, dem von seinem Unternehmen OpenAI entwickelten ChatBot. Bei Worldcoin sollen sich laut eigenen Angaben bereits mehr als 4 Millionen Menschen in über 120 Ländern freiwillig registriert haben. Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass man nach der Verifizierung kostenlose WLD-Token geschenkt bekommt. Unterdessen warnen Datenschützer in verschiedenen Ländern, weil die Iris-Scans der Nutzer an Hacker oder Regierungen gelangen könnten. Als Konsequenz wäre es möglich, die Aktivitäten einer Person über ihre World ID aufzudecken.

Worldcoin und die Frage der Privatsphäre

Das Sicherheitsunternehmens Trail of Bits konnte nun sechs Wochen lang den Code von Worldcoin auf mögliche Schwachstellen prüfen. Die Mitarbeiter untersuchten verschiedene Angriffsvektoren, die ein Hacker nutzen könnte, um den Iris-Scan eines Benutzers zu erhalten. Letztendlich gelangten sie aber zu dem Schluss, dass die Orb-Software robust und sicher gegen mögliche Angriffe sei. Das sensible Thema der Privatsphäre wird von Worldcoin mittlerweile offen thematisiert. “Völlig privat. Für immer. Wir wollen nicht wissen, wer Sie sind, nur dass Sie ein Mensch sind”, heißt es auf der Website. Dass Kritiker sich davon überzeugen lassen, darf jedoch bezweifelt werden.

Erst kürzlich musste sich Worldcoin in Spanien mit Vorwürfen wegen möglicher Verletzungen der Privatsphäre auseinandersetzen. Das KI-Iris-Scan-Projekt wurde dort temporär verboten, nachdem es zuvor bereits in Argentinien und Kenia große Widerstände gegeben hatte. Aufgrund regulatorischer Bedenken hat Worldcoin seinen speziellen “Orb-Verifizierungsdienst” in Frankreich, Brasilien und Indien eingestellt. Whistleblower Edward Snowden warnte auf X vor der Verwendung von biometrischen Daten und fügte hinzu, dass der menschliche Körper “kein Fahrkartenlocher” sei.

Du willst Bitcoin (BTC) kaufen oder verkaufen?
Wir zeigen dir in unserem Leitfaden, wie und wo du einfach und seriös echte Bitcoin (BTC) kaufen kannst.
Bitcoin kaufen