Am 13. September wurden Gerüchte darüber verbreitet, dass Walmart und Litecoin in einer Partnerschaft zusammenarbeiten könnten – der Grund war eine gefälschte Pressemitteilung. Es kam Schlag um Schlag: Die Litecoin-Anleger wurden von einer Euphorie-Welle erfasst. Litecoin wurde bis zu 30 Prozent nach oben gefeuert. Doch als der Einzelhändler Walmart Wind von der angeblichen Partnerschaft bekam, stutze man intern erstmal. Denn wie das Unternehmen dann auch öffentlich schnell klarstellte, eine Nutzung von Litecoin stand nicht bevor – Fake News also.
Dabei ist dieses Phänomen um Kursanstiege, die durch Gerüchte angefeuert werden, nichts Neues. Denn die Kurse von Aktien werden seit jeher durch Gerüchte, Gefühle und Erwartungen der Anleger beeinflusst. Und der Kryptowährungs-Markt ist dabei keine Ausnahme. Im Gegenteil. Denn da Kryptowährung teilweise immer noch ein rechtliches Schattendasein fristen und es keine übergeordnete “Kryptowährungs-Aufsichtsbehörde” gibt, ist es im Krypto-Markt sogar noch einfacher, Fake-News zu verbreiten.
Sowohl Walmart als auch Litecoin dementieren Partnerschaft
Sowohl Litecoin als auch Walmart gaben sich Mühe, das folgende Chaos um die Fake-News schnell abzumildern. Dazu hieß es in einer Pressemitteilung von Walmart:
Walmart war Gegenstand einer gefälschten Pressemitteilung, die am Montag, dem 13. September, veröffentlicht wurde. Und in der fälschlicherweise behauptet wurde, Walmart habe eine Partnerschaft mit Litecoin (LTC) angekündigt. Walmart hatte keine Kenntnis von der Pressemitteilung, die von Global Newswire veröffentlicht wurde, und sie ist falsch. Walmart hat keinerlei Beziehung zu Litecoin.
Pressemitteilung von Walmart
Auch die Organisation hinter Litecoin hatte keinerlei Information zu einer etwaigen Partnerschaft zwischen Walmart und Litecoin. So heißt es in einer Stellungnahme, die die Litecoin Foundation auf Twitter veröffentlichte:
(…) Heute Morgen wurde über Global Newswire eine gefälschte Pressemitteilung verschickt, die den Anschein erweckte, offiziell zu sein. Es ist nicht unsere Politik, eine Partnerschaft auf diese Weise zu veröffentlichen. Was die Zitate im Artikel selbst betrifft, so sind auch diese gefälscht und stammen nicht von Charlie Lee, dem Erfinder von Litecoin und Geschäftsführer der Litecoin Foundation. (…)
Stellungnahme der Litecoin Foundation auf Twitter
Walmart startet Untersuchung
Mit verantwortlich für die Verbreitung der Gerüchte und die Folgen war der Nachrichtendienst Global Newswire. Nach einem Reuters Artikel nimmt die Plattform für Pressemitteilung folgendermaßen Stellung:
Wir werden mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um eine umfassende Untersuchung zu beantragen – und zu ermöglichen, auch im Hinblick auf etwaige kriminelle Aktivitäten im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit.
Global Newswire in einer E-Mail Erklärung
Die Verbreitung der Fake News könnte für den Täter indes noch ein übles Nachspiel haben. So berichtet das Portal Crypto Potato, dass es sich um Wertpapierbetrug handelt, wenn jemand falsche Angaben über den Aktienmarkt, ein bestimmtes Unternehmen oder eine Branche verbreitet. Sollte ein Gericht denjenigen dann verurteilen, kann es zu einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren Haft kommen. Daneben winken dem Täter saftige Geldstrafen von bis zu fünf Millionen US-Dollar.