Mt.Gox-Update: Die Zweifel häufen sich

„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir unser Online-System zur Einreichung von Sanierungsanträgen für Unternehmen freigegeben haben. […] Wir haben das System am 23. August 2018 für einzelne (nicht korporative) Benutzer freigegeben, aber in Zukunft wird das System auch für korporative Benutzer verfügbar sein, die ihre Beweise für einen Konkurs nach der Online-Methode im Insolvenzverfahren eingereicht haben. Das System ist auf der Website von Mt.Gox verfügbar. Bitte besuchen Sie die Website und reichen Sie Ihren Rehabilitationsanspruch bis zum Ende der Frist ein.“
Nobuaki Kobayashi: Der Wal von Tokyo

Phillip Horch
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Beitragsbild: shutterstock

ong> am 12. September auf der Homepage des Unternehmens rund um Mark Karpelès. Die Umstände werfen jedoch einige Zweifel auf. 

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Der Fall 1933p: Mysteriöse Bitcoin-Wallet bleibt in Bewegung

Nachdem die ehemalige japanische Bitcoin-Börse Mt.Gox 2014 einem angeblichen Hack zum Opfer gefallen ist (Details stehen hier), hat sie kürzlich begonnen, ihren verprellten Kunden ein Online-Entschädigungssystem bereitzustellen. Nachdem dieses zunächst nur für Einzelnutzer galt, hat sie dieses nun auf Firmenkunden ausgeweitet. So verkündete Mt.Gox auf ihrer Website:

„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir unser Online-System zur Einreichung von Sanierungsanträgen für Unternehmen freigegeben haben. […] Wir haben das System am 23. August 2018 für einzelne (nicht korporative) Benutzer freigegeben, aber in Zukunft wird das System auch für korporative Benutzer verfügbar sein, die ihre Beweise für einen Konkurs nach der Online-Methode im Insolvenzverfahren eingereicht haben. Das System ist auf der Website von Mt.Gox verfügbar. Bitte besuchen Sie die Website und reichen Sie Ihren Rehabilitationsanspruch bis zum Ende der Frist ein.“

Nobuaki Kobayashi: Der Wal von Tokyo

So weit, so gut. Verprellte Kunden sollen nun für ihre erlittenen Schäden entschädigt werden. Unterzeichnet ist die Ankündigung von Mt.Gox-Anwalt Nobuaki Kobayashi aus Tokyo. Die Ankündigung Kobayashis kommt zu einem Zeitpunkt, der sich denkbar günstig für Mt.Gox auswirkt. Denn Kobayashi begann letztes Jahr im September mit dem Ausverkauf von Mt.Gox-Restbeständen an Bitcoin. Dies brachte ihm den Spitznamen „der Wal von Tokyo“ ein. Gegenüber Bloomberg gab er an, dass er die Bitcoin zum höchstmöglichen Preis verkauft habe. Im Rückblick auf die damalige Hochphase im Bitcoin-Kurs können das bis zu 20.000 US-Dollar gewesen sein, durchschnittlich aber mindestens 10.000 US-Dollar, wie man den Analysen Bloombergs weiter entnehmen kann.

Kobayashi musste die Ausverkäufe anschließend jedoch einstellen, da das Verfahren begann, um die Nutzer zu entschädigen. Anfang August kam dann die Meldung, dass die Rückzahlungen in Bitcoin und Bitcoin Cash erfolgen würden. Die Gläubiger erhalten nun mit dem neuen Erstattungssystem Anteile an der Insolvenzmasse. Zugrunde gelegter Bitcoin-Kurs von Mt.Gox: 6.724 US-Dollar.

Mt.Gox und der Bitcoin-Kurs

Die weitläufigen Verkäufe der Bestände durch den Wal von Tokyo sollen bereits damals erheblichen Einfluss auf den Bitcoin-Kurs gehabt haben. Wie wir nun kürzlich berichteten, betrifft das auch jene mysteriöse Wallet, die kürzlich in Bewegung geraten ist. Sie steht unter starkem Verdacht, dem Dunstkreis von Mt.Gox anzugehören.

Verdachtsmomente

Reiht man die Fakten aneinander, fallen nun einige Korrelationen auf, die die Zweifel an der Integrität von Mt.Gox ähnlich in die Höhe schießen lassen, wie den Bitcoin-Kurs im Dezember letzten Jahres:

  • Die Verkäufe durch den Bitcoin-Wal von Tokyo fanden innerhalb der letzten Boom-Phase statt
  • Die Bewegungen der Wallet, die man Mt.Gox zuordnen kann, fallen zeitlich mit einem Einbruch im Bitcoin-Kurs zusammen
  • Fast zeitgleich beginnt Mt.Gox mit ihrem Rückerstattungssystem
  • Der beim Insolvenzverfahren zugrunde gelegte Bitcoin-Kurs (den die Kunden akzeptieren müssen, um am Verfahren teilzunehmen), ist deutlich geringer als der durchschnittliche Kurs beim Sell-Off
  • Die kooperierende Bank von Mt.Gox zog sich komplett aus den USA zurück, um nicht mehr der dortigen Jurisdiktion zuzugehören. Die Folge: Ehemalige Kunden können ihre Ansprüche nur noch in Japan stellen

Hätte, würde, könnte: Einige Mutmaßungen

Es scheint nun, als ob sich Mt.Gox bestmöglich aus der Affäre ziehen will. Sie beteiligt ihre Kunden zu einem niedrigen Kurs an der Insolvenzmasse und schränkt die Teilnahmemöglichkeiten für ehemalige Nutzer sehr stark ein (wer sich fürs Online-Verfahren einschreiben will, muss schlappen 29 Einschränkungen zustimmen). Hinzu kommt, dass sie über ein erhebliches Fiatvermögen verfügen müssten. Wenn sie nun, nach den kürzlichen Einbrüchen im Kurs, wieder Coins kaufen würden, um damit ihre Kunden zu entschädigen, würden sie ein recht gutes Geschäft machen.

An dieser Stelle muss man betonen, dass es sich bei den Darstellungen um reine Indizien handelt. Vieles ist nicht bewiesen und kann unter Umständen nicht bewiesen werden.

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