Kunst zum Anfassen miNo Art: Wie ein Polizist die deutsche Kunstszene erobert – Teil II

Bereits gestern haben wir über miNo berichtet. Der Künstler aus dem Ruhrgebiet gilt seit zwei Jahren als Shooting-Star in der deutschen Tape Art-Szene. Nun wagt miNo den Schritt in die digitale Welt.

David Scheider
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miNo Art

Beitragsbild: miNo

Teil eins unseres Features findest du hier.

Der Hype um digitale Kunstwerke hält auch in Deutschland Einzug. Einer der Zugführer des neuen Hypetrains ist miNo. Der als Tape Art-Künstler bekannte Beamte will nun auch den Schritt in die Krypto-Kunst machen und setzt dabei ganz auf NFT.

ACAB umgedeutet.
ACAB umgedeutet.

“Ich bin auf den NFT-Markt gekommen, durch den digitalen Künstler Beeple. Mich hat das Thema sofort interessiert, ich glaube, digitale Kunst ist die Zukunft”, sagt Nolte im Gespräch mit BTC-ECHO und nimmt damit Bezug zur Rekordversteigerung von “Everydays: The First 5000 Days”, einem NFT-Bild des US-Künstlers Beeple, das für sage und schreibe 69 Millionen US-Dollar den Eigentümer gewechselt hat.

Doch die Sache mit den NFT ist verzwickt. Tokenisierte Kunstwerke wie .jpgs schießen dieser Tage wie Pilze aus dem Boden: Scooter, Beeple und sogar die Kings of Leon machen jetzt in kryptografisch gesicherter Kunst. Das Prinzip NFT ist schnell erklärt. Im Grunde handelt es sich um die digitale Verbriefung von Eigentumsrechten, zumeist auf der Ethereum-Blockchain. Non-fungible Token (NFT) sind einzigartige Krypto-Token, die – etwa im Gegensatz zu Utility Token – nicht beliebig oft vermehrt werden können. Der Käufer zahlt das digitale Kunstwerk mit Fiat oder Kryptowährung und erhält dann den Hash des Bildes, den er auf seinem eigenen Wallet speichern kann. Dadurch sind die Besitzansprüche an dem Bild – genau wie der Private Key – eindeutig zuweisbar.

miNo – das sind seine Werke

Kritiker mahnen jedoch zu Recht an, dass digitale Kunst niemals knapp sein kann. Während Originale wie ein Van Gogh nachweisbar knapp sind, lassen sich digitale Kunstwerke problemlos vervielfältigen. Mehr noch: eine Kopie eines Ölbildes kann niemals so viel Wert sein, wie das Original, da Charakteristika wie der Pinselstrich und das Alter des Gemäldes nicht kopierbar sind. Kopie und Original digitaler Kunstwerke sind, anders als bei physischen Werken, nicht auseinanderzuhalten; sie sind eins-zu-eins dasselbe. Ob der Versuch der NFT-Bewegung, den damit verbundenen Schwierigkeiten der Eigentumszuweisung etwas entgegensetzen kann, bleibt abzuwarten. 

miNo: “Ich mache immer noch Kunst zum Anfassen”

Nolte will daher nicht gänzlich in den digitalen Raum umsatteln. Vielmehr soll der NFT eher als Zusatz zum physischen Kunstwerk dienen.

“Ich möchte einen Teil der Berliner Mauer gestalten und diesen Schaffensprozess werde ich filmisch begleiten. Wir sind aber aktuell noch in einer Brückenphase. […] Ich mache immer noch Kunst zum Anfassen”, sagt der Künstler im Interview und ergänzt, dass es keinen Sinn ergebe, vollständig digital zu arbeiten, da die Betrachter nach wie vor physische Elemente schätzten.

“Berlin Wall” von miNo.

Die Filmrechte an den so entstehenden Videos wiederum werden im Nachgang als NFT an Höchstbietende versteigert. Am Ende soll auch ein hochauflösender NFT-Scan des Teilstücks Berliner Mauer unter den Hammer der Auktionshäuser kommen. 

An eine vollständige Verdrängung “echter” Handarbeit durch den Computer glaubt miNo indes nicht.

Die Menschen fasziniert immer Werke eines wahrhaftigen Künstlers mit seinen Pinselstrichen und kleinen Fehlern. Kunst wird von Menschen und für Menschen gemacht. Das ist der Kern und die menschliche Seele in der Kunst. “

miNo

Der Schritt in unbekanntes NFT-Gefilde ist mutig. Wir sind gespannt, ob er glückt.

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