“Sie kennen das vielleicht: Das Gefühl, mit der Kunst. Sie stehen vor einer Galerie und schauen hinein. Ihr Interesse ist geweckt, aber Sie trauen sich nicht hinein. Aber warum nicht? Man hat das Gefühl, dass Kunstgalerien nicht für Durchschnittsmenschen gemacht wurden. Nicht so bei meiner Kunst,”
beginnt das Imagevideo des deutschen Künstlers miNo, das BTC-ECHO vorab exklusiv vorliegt.
Ein solcher Durchschnittsmensch könnte miNo, der bürgerlich Michael Nolte heißt und von Beruf Polizist ist, auch sein. Wäre da nicht die Sache mit der Kunst.
Doch seine künstlerische Berufung erhielt miNo ziemlich spät. Erst mit Ende 40 widmete sich Nolte seiner Passion, die schon immer in ihm schlummerte. Nach einem Fahrradunfall hat der Beamte viel Zeit, fängt an zu malen und am Ende startet er sogar ein Kunststudium an der Ikonenschmiede in Regensburg. Er beginnt mit Graffiti-Kunst und Pop Art, die sich an Größen wie Jean-Michel Basquiat orientiert.
In meiner Familie bin ich von Anfang an künstlerisch geprägt worden. So weit ich zurückdenken kann, hat mir mein Vater die Kunst näher gebracht. Im Erwachsenenalter habe ich mich aber zunächst auf meinen Beruf konzentriert und die Kunst aus den Augen verloren. Mit meinem Rennradunfall hat sich das geändert,
sagt Nolte im Interview mit BTC-ECHO.
Eigentlich könnte man meinen, dass Kommissare der Kunst aus der Spraydose eher ablehnend gegenüberstünden. Bei Nolte ist das anders.
miNo erfindet Tape Art neu
Bekannt ist der im Ruhrgebiet aufgewachsene Künstler vor allem durch eine Stilrichtung, die man Tape Art nennt. Man ahnt es, hier ist Klebeband im Spiel. Durch kreatives Aufbringen von verschiedenfarbigem Tape entstehen Kunstwerke, die in ihrer Art Graffiti ähneln – aber doch ganz anders sind.
Als ich nach meinem Unfall viel Zeit hatte, habe ich mich mit der Tape Art beschäftigt. Mein erstes Werk ging durch die sozialen Medien gleich viral. Seitdem hab ich wieder richtig Spaß an der Kunst.
So der Künstler im Interview.
2020 vollbrachte miNo das Kunststück, sein Werk Hannah Arendt bei einem Kunstwettbewerb des Deutschen Historischen Museums zu platzieren. Nolte gewann den Wettbewerb postwendend und vollzog so den Durchbruch in die deutsche Kunstszene.
Doch die analoge Welt ist miNo nicht genug. Nolte zieht es ins digitale Metier und damit auch in Richtung NFT. “Ich versuche ständig, neue Wege zu bestreiten. Ich bewege mich auch im digitalen Bereich,” kündigt miNo seine digitale Jungfernfahrt an.
Was der Künstler genau vorhat, verraten wir euch im zweiten Teil – ab morgen früh auf BTC-ECHO.