Marktupdate Miner als Bitcoin-Spekulanten: Reserven auf Zweijahreshoch

Während Miner Bitcoin anhäufen, erobern DeFi-Token immer mehr Marktanteile.

Moritz Draht
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Bitcoin Münze vor einer Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Nach einer durchwachsenen Handelswoche hat sich der Bitcoin-Kurs (BTC) seinen Boden am Wochenende zurückerobert und von 11.300 auf zwischenzeitlich 11.700 US-Dollar aufgeholt. Zu Wochenauftakt kommt die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung jedoch etwas verschlafen aus der Deckung und wird zu Redaktionsschluss mit einem 24-stündigen Plus von 0,1 Prozent bei 11.588 US-Dollar gehandelt.

Der August hatte es nach festgefrorenen Vormonaten der Konsolidierung mal wieder in sich. Der Bitcoin-Kurs hat dabei das volle Spektrum zwischen 11.000 und 12.400 US-Dollar ausgeschöpft und sich mal wieder von seiner hochvolatilen Seite gezeigt. Letztlich verbucht die Krypto-Leitwährung ein Plus von 2,4 Prozent auf Monatssicht und steht am Ende eines turbulenten Monats nur unweit über dem Niveau vom Monatsanfang.

Miner hodln

Während Bullen und Bären ihren Machtkampf um das nächste Bitcoin-Kapitel am Krypto-Markt austragen, sind Miner zuversichtlich und horten in Erwartung eines Bull Runs große BTC-Mengen. Mit über 1,82 Millionen Bitcoin befinden sich derzeit so viele Bitcoin im Besitz der Miner wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Allein im letzten Jahr ist die Gesamtmenge der von Minern gehaltenen Bitcoin um etwa zwei Prozent angestiegen. Damit liegen die Krypto-Bergarbeiter voll im Trend. Rund 8 Millionen Bitcoin und damit knapp 44 Prozent des gesamten BTC-Supplies sind zwei Jahren nicht mehr bewegt worden. Der Circulating BTC-Supply, also die gesamte Bitcoin-Umlaufmenge ist dadurch auf ein Dreijahrestief gerutscht.

Quelle Glassnode

Der Sammlerinstinkt der Miner deutet darauf hin, dass das Gros unter ihnen auf einen Marktaufschwung, ergo auf eine Bitcoin-Kursrallye, spekuliert. Zudem rüsten die großen Mining-Pools auf effizientere ASIC-Modelle um, wodurch sich die Stromkosten und dadurch der größte Kostenpunkt bei den Betriebskosten reduziert. Miner schaffen sich dadurch aktuell größere Rücklagen und sind weniger gezwungen, ihre Bestände laufend zu veräußern.

Zudem liegt der Miners rolling inventory laut Bytetree bei aktuell 105 Prozent. Folglich veräußern Miner mehr BTC als sie hodln. Dies erklärt sich vor dem Hintergrund des jüngsten Halvings, bei dem die Block Rewards halbiert wurden. Durch den Anstieg des Bitcoin-Kurs über 11.000 US-Dollar scheinen zumindest die großen Ming Pools in einer profitablen Lage und können sowohl Reserven anlegen, als auch neu hinzukommende BTC auf den Markt werfen.

Yearn Finance greift an

Ein neuer Star unter den Kryptowährungen ist geboren und erobert den Markt im Sturm: Yearn Finance (YFI). Blickt man auf die Performance der letzten Tage und Wochen, wirft der erst seit sechs Wochen gelistete Governance Token mit dreistelligen Zuwächsen um sich. Ein Wochenplus von 155 Prozent, ein Zweiwochenplus von 378 Prozent und ein Plus auf Monatssicht von 670 Prozent belegen ein rasantes Wachstum.

Das was beim Yearn Finance Token aber vor allem Aufmerksamkeit erregt, ist sein Wechselkurs. Derzeit notiert Yearn Finance bei rund 32.000 US-Dollar, eine Marke von der Bitcoin-Maximalisten bislang nur träumen können.

Der immense Anstieg ist einem relativ geringen Supply geschuldet. Bei nur 30.000 Token im Umlauf kann der Wechselkurs schon mal ungeahnte Höhen erreichen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung relativiert sich demnach die Kurs-Entwicklung, muss sich der Token schließlich von aktuell 28 größeren Mitstreitern geschlagen geben.

Dennoch: Der rasche YFI-Aufstieg unterstreicht die Aufbruchstimmung am DeFi-Markt, der seit Jahresbeginn eine steile Wachstumskurve zeigt. Das Yearn-Protokoll rangiert mit Locked Assets im Gegenwert von 850 Millionen US-Dollar laut Defipulse derzeit auf dem sechsten Platz der größten DeFi-Protokolle.

Yearn ist bisweilen nicht der einzige Token, der seinen Wert durch den DeFi-Boom in schwindelerregende Höhen korrigiert. Erst kürzlich erreichte der Robonomic-Web-Service-Token als erster seiner Gattung die Marke von 100.000 US-Dollar. Mit einem 24-stündigen Minus von 21 Prozent – typisch DeFi eben – rutscht der Token jedoch mit aktuell 99.544 US-Dollar leicht unter den Grenzwert. Auch hier liegt die Erklärung für den Aufschwung in einem niedrigen Supply von nur 50 RWS-Token.

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