Auf Krypto-Börsen: Warum Ethereum zur Mangelware wird

Ethereum-Börsenbestände schwinden immer schneller. Die unterschätzen Folgen für Anleger und das Ethereum-Ökosystem. Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum wird auf Coinbase, Binance und Co. zur Mangelware. Immer mehr Investoren ziehen ihre ETH von Krypto-Börsen ab. Inzwischen schwinden die Börsenbestände sogar noch schneller als die von Bitcoin. Dieses Phänomen wirft eine Vielzahl von Fragen auf und könnte langfristig großen Einfluss auf Ethereum haben. Doch warum schwinden die Ethereum-Börsenbestände derzeit so rasant? Und was bedeutet es für Anleger, wenn Ether zur Mangelware wird? Ethereum-Börsenbestände schwinden schneller als Bitcoin Die Menge an Ethereum auf Krypto-Börsen wie Coinbase oder Binance hat sich dramatisch verringert. Seit Januar 2020 sind die Börsenbestände von rund 30 Millionen Ether auf derzeit weniger als 15 Millionen gesunken – zuletzt hat sich der Rückgang sogar beschleunigt. Ethereum auf Krypto-Börsen schwinden zunehmend I Quelle: Glassnode.com Eine genauere Betrachtung der Daten von Glassnode liefert noch mehr Einblicke: Seit Januar 2020 ist der prozentuale Anteil des auf Krypto-Börsen verwahrten Ethereums von rund 27 Prozent auf 11 Prozent gesunken. Im Vergleich dazu sanken die Bitcoin-Börsenbestände von etwa 17 Prozent auf 11,64 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, dass der Rückgang des auf Börsen wie Coinbase gelagerten Ethereums nicht nur anhält, sondern im letzten Jahr sogar deutlich zugenommen hat. Folglich ist der Anteil an ETH, der auf Börsen gehalten wird, nun geringer als der von BTC. Ethereum-Börsenbestände (blau) schwinden schneller als Bitcoin (orange) I Quelle: Glassnode.com Warum ziehen immer mehr Anleger ihre ETH von Krypto-Börsen ab? Ethereum unterscheidet sich grundlegend von Bitcoin, nicht nur in seiner technologischen Architektur (Proof of Stake vs. Proof of Stake), sondern auch in seiner Nutzung. Während Bitcoin oft als digitales Gold betrachtet wird, eine Wertanlage für langfristige Investitionen, positioniert sich Ethereum als das Rückgrat eines umfassenden Ökosystems. Dieses Ökosystem reicht von Layer-2-Netzwerken bis hin zu einer Vielzahl von Anwendungen aus der Welt der Decentralized Finance (DeFi) und Non-fungible Token (NFTs). Von der Börse in die Blockchain Dieser Unterschied führt dazu, dass ETH nicht nur als Investition, sondern auch als Treibstoff für eine breite Palette von Anwendungen und Projekten dient. Rund 36 Prozent aller ETH befinden sich mittlerweile in Smart Contracts – so viel wie noch nie zuvor. Immer mehr ETH befindet sich in Smart Contracts I Quelle: Glassnode.com Die sinkenden Bestände von Ethereum auf Krypto-Börsen lassen sich daher primär auf drei Faktoren zurückführen. Die Nutzung von ETH in dezentralen Anwendungen und Layer-2-Netzwerken, Staking und der Nachfrage nach Ethereum für den Kauf von Token innerhalb des ETH-Ökosystems. Dieser Entwicklung dürfte in den kommenden Monaten weiter zunehmen. Das liegt daran, dass nicht nur das Staking von ETH immer beliebter wird, sondern auch der Einsatz von Ether in den verschiedensten Anwendungen auf der Mainchain und Layer-2-Netzwerken wie Arbitrum oder Optimism. Welche Folgen hat diese Entwicklung? Diese Verknappung von Ethereum auf zentralisierten Börsen könnte zu einem noch nie dagewesenen Szenario führen, in dem ETH nicht nur zunehmend zur Mangelware auf Krypto-Börsen wird, sondern auch seinen deflationären Charakter als Vermögenswert stärker ausspielt. Auch wenn es unwahrscheinlich scheint, dass Krypto-Börsen alle Ether ausgehen, hat die Kombination aus sinkendem Angebot und steigender Nachfrage – insbesondere im derzeitigen Bullenmarkt – das Potenzial, den Kurs von ETH in den kommenden Monaten erheblich in die Höhe zu treiben. Der deflationäre Aspekt von Ether wird noch dadurch verstärkt, dass das Ethereum-Netzwerk mit dem EIP-1559-Update eine Mechanik eingeführt hat, die einen Teil der Transaktionsgebühren verbrennt. Dies kann bei hoher Netzwerkauslastung, wie sie beispielsweise durch zunehmende Layer-2-Adoption, DeFi oder NFT-Transaktionen verursacht wird, das Angebot von ETH weiter reduzieren. Ethereum in Smart Contracts: Gebunden, aber nicht gefesselt Es darf jedoch nicht übersehen werden, dass die in Smart Contracts “gesperrten“ ETH nicht zwangsläufig für längere Zeit gebunden sind. Ein großer Teil kann relativ unkompliziert auf dezentralen Börsen (DEXs) verkauft oder direkt auf zentralisierte Börsen überweisen werden, was bedeutet, dass das Angebot sich theoretisch schnell wieder erhöhen könnte – auch wenn es derzeit nicht danach aussieht. Nichtsdestotrotz ist das anhaltende und wachsende Volumen von ETH in Smart Contracts ein klares Zeichen dafür, dass das ETH-Ökosystem nicht nur aktiv genutzt wird, sondern auch, dass diejenigen, die innerhalb dieses Ökosystems agieren, tendenziell eher zu einer “Hodl-Mentalität“ neigen – oftmals bezeichnet als “Diamond Hands“. Sie zeigen eine stärkere Bindung zu ihren Investitionen als diejenigen, die ihre ETH auf zentralisierten Börsen wie Coinbase oder Binance parken. Das Gesamtbild dieser Entwicklung ist somit eindeutig als bullish für ETH zu bewerten. Investoren und User sehen in ETH eine Währung, die nicht nur gehandelt, sondern tatsächlich in einem blühenden digitalen Ökosystem eingesetzt wird. Dies spiegelt daher ein starkes Vertrauen in die langfristigen Aussichten von Ethereum wider. Zudem deutet es darauf hin, dass die Zukunft von ETH nicht nur als Transaktionsmedium, sondern wichtigster Teil einer neuen Ära der digitalen Wirtschaft gesehen wird. Disclaimer: Bei diesem Artikel handelt es sich um die persönliche Meinung des Autors. Es handelt sich keinesfalls, um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen.

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