Am gestrigen Donnerstag, dem 24. Februar, vermeldeten gleich zwei Krypto-Unternehmen Zahlen. Zum einen die Handelsbörse Coinbase und zum anderen der Fintech-Allrounder Block (ehemals Square). Während Coinbase mit einem eher verhaltenen Ausblick für das kommende Quartal den Markt enttäuschte, zündete die Block-Aktie im nachbörslichen Handel den Turbo.
Die Zahlen im Überblick
Der US-Zahlungsdienstleister konnte mit seinen Zahlen Anlegerinnen und Anleger auf breiter Front überzeugen. Das Unternehmen meldete einen Umsatz für das Gesamtjahr 2021 von 17,66 Milliarden Dollar (+86 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Allein im vierten Quartal erlöste Block mit seinen Dienstleistungen 4,08 Milliarden Dollar (+29 Prozent zum Vorjahresquartal) bei einem Bruttoerlös von 1,18 Milliarden. Unterm Strich blieb ein Jahresgewinn von 166 Millionen Dollar, was einem Gewinn je Aktie von 27 Cents entspricht. Darüber hinaus verzeichnete Block zum Quartalsende durchschnittlich 44 Millionen monatliche Nutzer.
Zugpferd Cash App
Eine absolute Wachstumsmaschine ist allerdings nach wie vor die hauseigene Cash App. Diese steigerte ihren Bruttoertrag im Vergleich zum Vorjahresquartal um ganze 69 Prozent auf 2,07 Milliarden Dollar. Aber auch das Kerngeschäft mit den Square-Terminals boomt. Hier wurde ein Bruttoertrag von 2,32 Milliarden Dollar erzielt, was einem Wachstum von 54 Prozent entspricht (siehe Abbildung 1). Die Cash App hat zurzeit circa 70 Millionen User.
Auf Bitcoin-Kurs
Sicherlich hatte die Umbenennung im letzten Jahr von Square zu Block mehr als nur Symbolcharakter. CEO Jack Dorsey, der als eingefleischter Krypto-Fan gilt, hat damit grundlegend klargemacht, dass Krypto eine gewisse Priorität in der Unternehmensstrategie genießt.
Der Umsatz durch Bitcoin-Transaktionen lag im abgelaufenen vierten Quartal bei 1,96 Milliarden US-Dollar bei einem Bruttogewinn von 46 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 12 bzw. 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Mit der Cash App, die bislang noch nicht in Europa zur Verfügung steht, können User ähnlich wie mit PayPal ganz einfach Geld an Freunde und Bekannte senden. Darüber hinaus können Aktien und Kryptowährungen über die App gehandelt werden. Außerdem hatte das Unternehmen im vierten Quartal eine neue Funktion eingeführt. Dazu heißt es:
Um die Netzwerkeffekte innerhalb des Unternehmens zu stärken, haben wir im vierten Quartal eine neue Funktion eingeführt, die es Usern erlaubt, Bruchteile von Aktien und Bitcoin an Freunde und Familie zu senden.
Quelle: Block Quartalsbericht
Erst Anfang des Jahres hatte Cash App angekündigt, die Layer-Two-Solution in das Bitcoin Lightning Network integriert zu haben. Am Montag, dem 7. Februar, dann die Meldung, dass Lightning ab sofort zur Verfügung stehe. Unterstützt wird die Integration durch das Lightning Network Kit (LDK) Spiral, das ebenfalls zum Mutterunternehmen Block gehört. Spiral operiert komplett eigenständig und ermöglicht es Entwicklern, das Lightning Network (LN) in deren Apps zu integrieren.
Wertberichtigung bei Bitcoin
Block hatte zudem 2020 angefangen, Bitcoin als Vermögenswert in ihre Bilanz aufzunehmen. Die schlechte Performance des Vermögenswerts seit dem Erreichen von 69.000 Dollar im November hat somit auch die Bilanz von Block ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Kauf von Bitcoin im Wert von 50 Millionen Dollar im vierten Quartal 2020 und weiteren 170 Millionen Dollar im ersten Quartal 2021, war das Unternehmen gezwungen, eine Wertminderung in Höhe von 71 Millionen Dollar für das Jahr zu melden.
Cathie Wood weiterhin an Bord
Zu den größten Fans von Block dürfte sicherlich Star-Investorin Cathie Wood von Ark-Invest zählen. Die teils herben Kursverluste bei Titeln wie Shopify, Robox, Block und Co. nutzte die 66-Jährige zum kontinuierlichen Nachkaufen. Wie das Wall Street Journal berichtete, hat der ARK Innovation ETF in den ersten beiden Februarwochen High-Growth-Aktien im Wert von über 400 Millionen US-Dollar zugekauft, darunter auch Papiere von Block. Die gefeierte Investorin ist weiterhin fest davon überzeugt, dass der Markt sich grundlegend irrt:
Wenn wir Recht haben und die sich abzeichnende bahnbrechende Innovation die traditionelle Weltordnung auf den Kopf stellen wird, dann haben andere Unternehmen ein Risiko, aber nicht die Firmen in unseren Portfolios
Cathie Wood gegenüber CNBC