Wegen Bitcoin-Veruntreuung Jörg “Faketoshi” Molt muss ins Gefängnis

Jörg Molt muss für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Ein Gericht befand den 49-Jährigen für schuldig, Bitcoin veruntreut zu haben.

Daniel Hoppmann
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Jörg Molt

Beitragsbild: Andrea Königl

| Bereits seit September läuft der Prozess gegen Jörg Molt.

Seit September muss sich der mutmaßliche Bitcoin-Betrüger Jörg Molt vor Gericht verantworten. Nun sind die Würfel gefallen. Der gebürtige Kieler muss wegen Untreue ins Gefängnis – nicht jedoch wegen Betruges. Das entschied das Landgericht Landshut. Der Richter befand den 49-Jährigen in 262 Fällen der Untreue für schuldig und verurteilte ihn zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten.

Zwischen 2017 und 2020 brachte Molt zahlreiche Anleger dazu, in eine vermeintliche Bitcoin-Mining-Anlage zu investieren. Laut Molt flossen 60 Prozent in die Geräte und 40 Prozent sollten als Sicherheit verwahrt werden. Am Ende entpuppte sich die “Bitcoin-Pension” als Schneeballsystem. “Der Angeklagte hatte herangenommene Gelder auf ein Konto übertragen und für private Ausgaben verwendet”, schreibt ein Sprecher des Landgerichts auf Anfrage von BTC-ECHO. “Ein betrügerisches Verhalten bei Annahme der Gelder hat die Kammer nicht festgestellt”, heißt es weiter.

Das Gericht ordnete die Einziehung von 262.930 Euro an, die den Geschädigten zugutekommen sollen. Beschlagnahmt wurde allerdings noch nichts. Sobald Geldeingänge identifiziert würden, könne man handeln, sagt der Gerichtssprecher.

Enttäuschung bei Geschädigten

Die geprellten Anleger zeigten sich vom Urteil enttäuscht. Vor allem der nicht nachgewiesene Betrug schmerze, erzählen Geschädigte BTC-ECHO. Der Richtspruch sei ein “Schlag ins Gesicht”, der andere “Betrüger” nur zum Nachahmen ermutige. Zivilrechtliche Ansprüche aus sogenannten Adhäsionsverfahren seien im Gericht nicht weiter thematisiert worden. Einige überlegen nun, sich an die Politik zu wenden, andere prüfen weitere zivilrechtliche Schritte.

Bitcoin-“Erfinder” und mutmaßlicher Impfpassfälscher

Neben der Veruntreuung der Bitcoin-Gelder ermittelte die Generalstaatsanwaltschaft auch wegen Impfpassfälschung im Zuge der Corona-Pandemie. Im nun beendeten Verfahren spielten diese Anschuldigungen jedoch keine Rolle.

Darüber hinaus inszenierte sich Jörg Molt oft als Miterfinder von Bitcoin. Als das Kartenhaus in sich zusammenbrach, versuchte Molt, sich nach Südamerika abzusetzen. Die Bundespolizei verhaftete den gebürtigen Kieler letztlich am Frankfurter Flughafen.

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