Warnung der Währungshüter Janet Yellen: US-Finanzministerin erneut mit Krypto-kritischem Statement

Die neue US-Finanzministerin Yellen hat sich in ihrem vorherigen Amt als Fed-Präsidentin nicht gerade einen Ruf als Krypto-Enthusiastin erarbeitet. Nun weist sie auf einer Veranstaltung der New York Times erneut auf Missstände hin, trifft aber auch einige widersprüchliche Aussagen.

Christian Stede
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Janet Yellen

Beitragsbild: Shutterstock

Mit Janet Yellen ist zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des US-Finanzministeriums. Da die fehlende Regulierung des Krypto-Marktes in den USA von vielen angeprangert wird, ist ihre Einstellung zu dieser Thematik natürlich mit in den Fokus geraten. Ihre Äußerungen aus der Vergangenheit ließen dabei durchblicken, dass sie die Erfolge von Bitcoin & Co. eher skeptisch betrachtet.

Diesen doch eher kritischen Standpunkt hat Janet Yellen dieser Tage auf einer Veranstaltung der New York Times noch einmal bekräftigt. Sie könne sich nicht vorstellen, dass es Bitcoin schaffe, zu einem “weit verbreiteten Transaktionsmechanismus” zu werden. Das Interview anlässlich des DealBook/DC Policy Projects hat die New York Times mittlerweile veröffentlicht

“Es ist eine extrem ineffiziente Art, Transaktionen durchzuführen, und die Menge an Energie, die bei der Verarbeitung dieser Transaktionen verbraucht wird, ist schockierend.”

So ihr Wortlaut. Worin sie die “Ineffizienz” genau sieht, präzisierte Yellen jedoch nicht. Diese Aussage ist umso verwunderlicher, als Yellen bei ihrer Vereidigung als Ministerin noch verlauten ließ, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen “potenzielle Vorteile für die USA und ihre Verbündeten” bieten und “die Effizienz des Finanzsystems verbessern” könnten (siehe S. 96 auf der verlinkten Quelle). 

Yellen deutet CBDC-Überlegungen an

Wie schon mehrfach zuvor betont, lehnt die US-Finanzministerin Digitalwährungen zwar nicht grundsätzlich ab. Digitales Zentralbankgeld (CBDC) sei auch für die US-Notenbank weiterhin ein Thema. In diesem Bereich gebe es allerdings “noch viele offene Fragen”. Dazu zählten zum Beispiel die Auswirkungen auf die Geldpolitik und die Interaktion der Federal Reserve mit privaten Investoren.

Was wären die Auswirkungen auf das Bankensystem? Würde es eine riesige Bewegung von Einlagen aus den Banken in die Fed verursachen? Würde die Fed mit Privatkunden verhandeln oder versuchen, dies auf einer Großhandelsebene zu tun? Gibt es Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität? Wie würden wir mit Fragen der Geldwäsche und der illegalen Finanzierung umgehen? Es gibt hier eine Menge Dinge zu bedenken, aber es lohnt sich, das zu prüfen.

Janet Yellen bewegt sich damit in einem ähnlichen Fahrwasser wie die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde. Sie nahm zwar ebenfalls das sehr stark gestiegene Interesse privater Anleger an Krypto-Werten zur Kenntnis. Welche Konsequenzen die EZB daraus zu ziehen gedenkt, blieb jedoch zunächst offen. Der Kauf von Bitcoin-Reserven sei jedenfalls für die EZB keine Option.

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