Was ist wirklich knapp im Leben? Für Jack Mallers sind es zwei Dinge: seine Lebenszeit – und seine Bitcoin. Seit seinem 18. Lebensjahr lebt er für das digitale Gold. Heute gehört der Gründer und CEO von Strike – einer der bekanntesten Bitcoin-Zahlungsplattformen weltweit – zu den prominentesten Stimmen der Community. Wir haben ihn in Las Vegas auf der BTC2025 getroffen, dem größten Bitcoin-Treff der Welt. Im exklusiven Interview mit BTC-ECHO spricht er über seine persönliche Reise als 18-Jähriger in den Bitcoin-Kaninchenbau und erklärt, warum die Kryptowährung für ihn das einzige wirklich endliche Gut der Welt ist – und welchen Kauf mit BTC er bis heute bereut.
BTC-ECHO: Kannst du dich ganz kurz vorstellen?
Jack Mallers: Mein Name ist Jack. Ich liebe Bitcoin. Und ich arbeite an Bitcoin. Ich mache das jetzt seit fast 13 Jahren.
Warum hast du damals deine ersten Bitcoin gekauft?
Ich bin mit 18 in Bitcoin eingestiegen – wegen meines Vaters. Er hat mir gesagt, das wäre eine gute Idee.
Warum glaubst du heute noch an Bitcoin?
Weil niemand mehr davon machen kann. Ich glaube, es ist das einzige, was du besitzen kannst – abgesehen von deiner eigenen Zeit – das wirklich endlich knapp ist.
Es gibt nur zwei Dinge im Leben, bei denen es völlig egal ist, wie sehr ich sie mir wünsche, es wird nie mehr geben. Ich kann einen Weg finden, um an mehr Essen zu kommen, mehr Häuser, Autos, Reisen. Aber ich kann keine neue Lebenszeit bekommen. Und ich kann keine neuen Bitcoin erschaffen. Deshalb sind für mich wenige Dinge wirklich, wirklich wertvoll: mein Leben und meine Gesundheit und meine Bitcoin. Alles andere kriege ich irgendwie hin.
Hast du jemals etwas mit Bitcoin gekauft, das du heute bereust – so wie Laszlo mit seinen zwei Pizzen für heute umgerechnet über eine Milliarde US-Dollar?
Ja, da gab es ein paar Käufe. Das ist fast wie ein Initiationsritus – jeder Bitcoiner muss einmal diesen Fehler machen. Ich erzähle dir einen: Ich habe ein kleines Gemälde, das ich heute noch besitze. Es hat damals vielleicht 600 US-Dollar gekostet. Aber ich habe sechs Bitcoin dafür gezahlt. Ich glaube, Bitcoin stand damals bei rund 100 Dollar pro Coin. Also wäre das Bild heute – was weiß ich – rund 650.000 Dollar wert. Und das Lustige: Ich habe damals mit meinem besten Kumpel zusammen in einer Wohnung gewohnt. Und wenn Frauen zu Besuch kamen, sagte er immer: “Weißt du, das ist ein sehr wertvolles Gemälde.” War es nicht. Es war ein 600-US-Dollar-Schinken. Aber wenn es sechs Bitcoin gekostet hat – ja, dann reden wir fast über ein Millionengemälde. Und dieser Fehler hängt heute noch an meiner Wand.