"Faketoshi" gegen BTC-Entwickler  Hat Craig Wright 80.000 Bitcoin gestohlen?

Craig Wright will Bitcoin-Entwickler für den Verlust Tausender Coins geradestehen lassen. Die betroffene Wallet führt jedoch zurück zum Hack von Mt.Gox.

Moritz Draht
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Craig Wright

Beitragsbild: picture alliance

| Sieht so der Bitcoin-Erfinder aus?

Das muss man ihm lassen: Craig Wright hat ein Händchen für skurrile Gerichtsverfahren. Der Unternehmer, der über sich selber sagt, er sei Satoshi Nakamoto, hat angeblich 111.000 Bitcoin besessen – und durch einen Hack wieder verloren. Daraufhin hat er Bitcoin-Entwickler verklagt, die das Verfahren aus Mangel an Beweisen nun vorläufig einstellen lassen wollen. Als wäre das nicht kurios genug, erhebt Craig Wright Anspruch auf eine Wallet, die in Verbindung mit dem Hackerangriff auf die Krypto-Börse Mt.Gox steht. Will er die Anklage halten, müsste er erklären, wie er an die 80.000 Bitcoin gekommen ist.

Zweifel an Bitcoin-Hack

2022 sollen 111.000 Bitcoin von Wrights privatem Rechner gestohlen worden sein. Ein Jahr später reichte Tulip Trading, eine von Craig Wright gegründete Holdinggesellschaft mit Sitz auf den Seychellen, Klage gegen zwölf Bitcoin-Entwickler ein. Sie hätten treuhänderische Pflichten verletzt, wird darin behautet, da sie keine Möglichkeit zur Wiederherstellung gestohlener Coins einprogrammiert hätten.

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Die Anwälte der Bitcoin-Entwickler behaupteten nun, die Klage sei in “betrügerischer Absicht” entstanden. Wright berufe sich auf “gefälschte Dokumente”. Außerdem zeichnen sie das Bild eines notorischen Lügners. Der 53-Jährige habe “eine lange Geschichte von Betrug, Fälschung und Unehrlichkeit”, heißt es in der Klageschrift. Weder gebe es Beweise für einen Hack, noch dafür, dass Tulip Trading in Besitz der Bitcoin gewesen sei.

Klage zum “Scheitern verurteilt”

Auf zwei Wallet-Adressen soll das Vermögen angeblich gelegen haben. Beweise, dass sie zu Tulip Trading oder Wright gehören, gibt es bislang nicht. Außerdem enthalte eine der Adressen Bitcoin für mehrere Millionen Dollar, die mit dem Hack der Börse Mt.Gox in Verbindung stehen.

“Es ist in der Krypto-Community weithin anerkannt, dass die Bitcoin in der 1Feex-Adresse aus einem gut publizierten Hack einer japanischen Krypto-Börse stammen”, so die Gegenseite. “Im Wesentlichen scheint es, dass, wenn Dr. Wright der Eigentümer der Bitcoin in der 1Feex-Adresse ist (was bestritten wird), er effektiv zugegeben hat, die Person zu sein, die 80.000 BTC von Mt.Gox gestohlen hat.” Die Klage von Tulip Trading sei daher “zum Scheitern verurteilt”.

“Faketoshi” Craig Wright

Seit Jahren behauptet Craig Wright, der Erfinder von Bitcoin zu sein – beweisen konnte er es nie. 2018 spaltet er das Netzwerk “Satoshi Vision” von Bitcoin ab. Und überhäuft den Krypto-Space seither mit Klagen. So etwa Coinbase und Kraken, denen er Verletzung von Urheberrechten vorwirft. Ihn selbst begleiten Plagiatsvorwürfe.

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