Marktupdate  Glassnode: “Bitcoin-Markt ist ein Schlachtfeld”

Bären und Bullen liefern sich weiter einen offenen Schlagabtausch, während das Bitcoin Mining allmählich aus dem Schatten Chinas tritt. Das Marktupdate.

Moritz Draht
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Bär und Bulle

Beitragsbild: Shutterstock

Der Krypto-Markt tut sich auch am zweiten Wochenstart nach dem Mitte-Mai-Crash schwer, vom Fleck zu kommen. Konnte die Gesamtmarktkapitalisierung noch vergangenen Donnerstag auf 1,8 Billionen US-Dollar zulegen, ist sie inzwischen wieder um 250 Milliarden US-Dollar gesunken. Das Krypto-Zugpferd Bitcoin zeigt sich ebenso angeschlagen und rutscht im Tagesvergleich weitere 0,9 Prozent zurück. Zu Redaktionsschluss notiert der BTC-Kurs bei 35.294 US-Dollar, mit einem minimalen Plus von 0,2 Prozent im Sieben-Tage-Trend.

Auch die Altcoins haben sich von dem Rückschlag noch nicht erholt. Ethereum steigt auf Tagessicht immerhin um 0,2 Prozent auf 2.435 US-Dollar, Binance Coin (BNB) und Dogecoin (DOGE) lassen 0,7 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte liegen, während sich Cardano mit 1,62 US-Dollar auf dem Niveau vom Vortag bewegt. Auch die Schlusslichter der zehn größten Kryptowährungen lassen Federn. Polkadot (DOT) fällt um 1,7 Prozent, der Internet Computer (ICP) um 1,5 Prozent. Das dezentrale Internet-Projekt befindet sich nach einem starken Sale-Auftakt zurzeit im freien Fall. Der ICP-Kurs wurde noch am 10. Mai für knapp über 700 US-Dollar gehandelt – zu Redaktionsschluss befindet er sich bei 109 US-Dollar.

Bären gegen Bullen

Trotz kurzzeitiger Bodenbildungstendenzen ließ sich der Abwärtstrend am Krypto-Markt noch nicht abwehren. Massenhafte Abverkäufe haben die Mai-Bilanz ordentlich in den Keller gedrückt. Noch zu Monatsbeginn lag die Gesamtmarktkapitalisierung bei starken 2,3 Billionen US-Dollar. Zur Monatsmitte hat sich der Gesamtwert aller Kryptowährungen sogar auf das Rekordhoch von 2,55 Billionen US-Dollar hochgeschraubt. Von diesem Peak liegen wir aktuell eine Billion US-Dollar entfernt, der Krypto-Markt verdaut die erste große Krise seit über einem Jahr.

Die derzeitige Orientierungslosigkeit am Markt spiegelt sich exemplarisch an der Bitcoin-Verteilung wider. Glassnode findet für die momentane Situation martialische Worte: Der BTC-Markt sei “ein Schlachtfeld zwischen den Bullen und den Bären”. Im Bullenlager befinden sich Miner, die ihre Bitcoin-Bestände akkumulieren, und – wenig überraschend – Langzeitinvestoren, die im Auge des Sturms ein geduldiges Händchen beweisen. Demgegenüber rütteln vor allem Kurzzeitinvestoren mit Panikverkäufen und Gewinnmitnahmen an der BTC-Performance.

Dieses Kräftemessen könnte sich zwar noch eine Weile hinziehen und Bitcoin immer mal wieder unsanft zurückwerfen. Auf lange Sicht zieht dieser Trend Bitcoin wohl aber immer weiter nach oben. Hält die Mehrheit der Miner an ihren Reserven fest und Hodler gehen weiterhin auf Bitcoin-Schnäppchenjagd, sprich: überwiegen Nachkäufe die Abverkäufe, dürfte sich dieses Gefälle wieder zugunsten der Bullenfraktion stabilisieren. Ob der Kipppunkt in Wochen oder erst Monaten erreicht ist, lässt sich zwar nicht bestimmen. Da ab diesem Moment aber auch das Lager der Short Term Holder wieder auf den BTC-Zug aufspringen dürfte, könnte sich die Kursentwicklung wieder rasch Richtung Norden in Bewegung setzen.

Bitcoin Hash Rate im Umbruch

Die Hash Rate erlebt derweil ihre eigene Achterbahnfahrt. Seitdem sich in China die Schlinge für Miner durch drohende Sanktionierungen immer weiter zuzieht, befindet sich die Netzwerk-Rechenleistung im Sinkflug. Noch am 13. Mai lag die durchschnittliche Hash Rate bei 185 EH/s, aktuell liegt sie bei 152 EH/s.

Quelle: Glassnode

Der Einbruch könnte darauf hindeuten, dass immer mehr Bitcoin Miner das Handtuch werfen. Huobi und BTC.TOP haben bereits die Reißleine gezogen und ihre Mining-Aktivitäten eingestellt. Nicht unwahrscheinlich, dass weitere Betriebe folgen und vor dem wachsenden Druck der chinesischen Regierung kapitulieren.

Als Folge dürften sich weitere Hash-Rate-Anteile in andere Regionen dieser Welt verlagern, insbesondere die USA, aber auch Russland und Kasachstan haben ihren Anteil an der globalen Hash Rate in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Der sich andeutende Bruch mit China markiert einen Einschnitt in der BTC-Historie. Bislang galten vor allem die Innere Mongolei und Regionen wie Sichuan wegen günstiger Stromtarife zu den größten Hash-Rate-Knotenpunkten weltweit. Wie hoch der eigentliche Anteil Chinas an der Hash Rate ist, lässt sich zwar nicht genau bestimmen. Schätzungen reichen von aktuell 55, über 65 bis hin zu 78 Prozent. Dass China aber den Großteil der Hash Rate kontrolliert, ist zweifelsfrei. Entsprechend lange könnte sich der Übergang hinziehen, vorausgesetzt die großen Mining Pools wie Poolin und Antpool stellen ihre Betriebe vor Ort ebenfalls ein. Während dieser Findungsphase dürfte die Hash Rate weiterhin hohe Schwankungen aufweisen.

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