Krypto-Wende in Russland? Gazprombank erlaubt den Bitcoin-Besitz über Schweizer Tochter

Die Schweizer Tochter der Gazprombank hat die Genehmigung als Krypto-Verwahrer erhalten.

Christian Stede
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Gazprom Firmengebäude

Beitragsbild: Shutterstock

Die Einstellung der russischen Regierung in Bezug auf Kryptowährungen war in der Vergangenheit nicht immer eindeutig. Zuletzt unterzeichnete Präsident Putin im August ein Dekret, das den Besitz von Bitcoin & Co. zwar ausdrücklich erlaubt. Von einer Akzeptanz als offizielles Zahlungsmittel konnte aber damit noch keine Rede sein. In diesen Kontext passt eine Meldung der russischen Gazprombank. Das in Privatbesitz befindliche Geldinstitut hat die behördliche Genehmigung erhalten, über ihre Schweizer Tochtergesellschaft künftig Verwahrungsdienste für Kryptowährungen anbieten zu dürfen. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, erhielt die Bank die entsprechende Genehmigung der Schweizer Finanzmarktaufsicht. 

Die Angebote der Gazprombank werden zunächst auf eine ausgewählte Gruppe von Kunden mit Bitcoin (BTC) als einzige unterstützte Kryptowährung beschränkt. Das Institut plant, das Angebot nach und nach um zusätzliche Kryptowährungen sowie andere verwandte Produkte und Dienstleistungen zu erweitern. 

Die Pressemitteilung zitiert Roman Abdulin, CEO der Gazprombank, mit den Worten:

Wir erwarten, dass digitale Vermögenswerte in der globalen Wirtschaft und insbesondere für unsere gegenwärtige und potenzielle Kundschaft immer wichtiger werden. […] Unsere Blockchain-Lösung bietet kompromisslose Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Kunden diese Dienstleistungen nach jahrelanger professioneller Entwicklung unter Einsatz von erstklassigem Branchen-Know-how anbieten können.

Roman Abdulin, CEO der Gazprombank

Gazprombank minimiert das Adressrisiko

Das neue Krypto-Angebot hat große Vorteile für die Kunden der Gazprombank. Sie erhalten Zugang zu Liquidität in Kryptowährungen, deren Verwahrung von einer in der Schweiz regulierten Bank übernommen wird. Zudem ist durch die geltenden Regularien das Adressrisiko begrenzt. Als reguliertes Unternehmen muss die Gazprombank die schweizerischen Gesetze und Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche einhalten. Eine Einhaltung der Legitimitätsvorschriften nach den Know-Your.Customer-Richtlinien ist ebenfalls verpflichtend. Zusätzlich wird die Bank ihre eigenen Due-Diligence-Verfahren zur Anwendung bringen. 

Die Gazprombank Switzerland ist eine in der Schweiz eingetragene Bank. Sie ist zu 100 Prozent im Besitz der in Russland ansässigen Gazprombank. Die russische Gazprombank ist von der Rechtsform her eigentlich eine offene Aktiengesellschaft. Eine große Zahl von Anteilen gehört jedoch indirekt dem russischen Staat. Die Pläne der Bank, Services für Kryptowährungen anzubieten, reichen bereits zurück ins Jahr 2018. Im Dezember jenes Jahres verkündete das Fintech-Startup Avaloq eine entsprechende Mitteilung. Allerdings arbeitete die Gazprombank auch schon vorher mit Avaloq zusammen. 

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