Ethfinex Trustless: Ohne Ausweis traden

Ehtfinex Trustless, ein Sprössling der Kryptobörse Bitfinex, ermöglicht seit dem 17. September den Handel mit ETH-, OMG- sowie ZRX-Token. Der Clou: Das Trading läuft anonym ab; ein Zwang zur Identifikation per Ausweis besteht nicht.

Christopher Klee
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Beitragsbild: shutterstock, PR

KYC? Von wegen! Der neuen Kryptobörse Ethfinex Trustless ist es herzlich egal, wer auf ihr Handel treibt. So benötigt man zum Traden weder Ausweis noch Telefonnummer. Nicht einmal eine E-Mail-Adresse wird erfragt. Tatsächlich gibt es überhaupt keine Registrierung im eigentlichen Sinne. Lediglich die Browser-Erweiterung Metamask ist vonnöten, um Ethfinex Trustless benutzen zu können. Das Plugin ermöglicht dem Browser Zugriff auf die Ethereum-Blockchain.

Die ersten Handelspaare

In der ersten Woche steht den Tradern noch eine bescheidene Zahl an Handelspaaren zur Verfügung. So kann man ETH gegen US-Dollar, ZRX und OMG tauschen. ZRX und OMG können wahlweise gegen ETH oder den „Stable Coin“ USDT gewechselt werden. Danach sollen über 40 weitere Token folgen. Auch der „Stable Coin“ Dai soll in diversen Tauschpaaren gehandelt werden können.

Die ersten zwei Wochen: Nicht ganz so „trustless“

Für die ersten beiden Wochen verzichtet Ethfinex Trustless noch nicht komplett auf KYC-Kriterien. So sind Trader in dieser Zeit noch verpflichtet, den hauseigenen Nectar-Token (NEC) zu halten. Das soll dem Ethfinex-Team einen Überblick der aktiven Trader verschaffen und das Troubleshooting im Falle unvorhergesehener Ereignisse erleichtern. Beim NEC handelt es sich um einen ERC-20-Token.

Zudem dient der NEC dem Zweck, treue Market Maker auf Ethfinex zu belohnen. So soll 50 Prozent der Transaktionsgebühren in den Smart Contract von NEC einfließen – und zwar alle 30 Tage. Am Ende eines Monats werden die NEC-Token dann an die Market Maker ausgeschüttet. Dabei gilt: Je höher der Anteil des Makers am Transaktionsvolumen, desto höher die Ausschüttung. Die erhaltenen Token können dann gehodlt oder gegen einen Reward eingetauscht werden. Hier gilt: Je mehr Token man hält, desto größer ist das Stück vom Reward-Kuchen, dass ein Market Maker erhält. Wer also drei Prozent der herausgegebenen NEC-Token hält, hat Anspruch auf drei Prozent des Inhalts des NEC-Smart-Contracts. Es soll außerdem möglich sein, NEC-Token auf Sekundärmärkten zu verkaufen.

Ethfinex: Dezentral trifft zentral

Die Kryptobörse wirbt außerdem damit, die Vorzüge von dezentralisierten und zentralisierten Kryptobörsen auf sich zu vereinen. So behält ein Trader zu jedem Zeitpunkt die Kontrolle über seine Coins. Er muss sie nicht der Börse zur Verwahrung geben, sondern kann über seine eigenen Wallets traden. Damit schützt Ethfinex Trustless vor Hackerangriffen, die bei zentralisierten Exchanges wie Mt.Gox, Bitgrail oder Coincheck bereits gravierende Schäden angerichtet haben. Auch Ethfinex-Vorbild Bitfinex war 2016 Opfer eines verheerenden Hacker-Angriffs. Damals wurden 119.756 Bitcoin im Wert von insgesamt 72 Millionen US-Dollar entwendet, was dem Vertrauen in Kryptobörsen einen harten Schlag versetzte.

Dass die Coins in den Wallets der Nutzer bleiben, soll einen zentralen Angriffspunkt für Hacker verhindern. Da die Orderbücher von Bitfinex und Ethfinex der Preisbestimmung dienen, sollen Liquiditätsengpässe, mit denen rein dezentrale Börsen zu kämpfen haben, vermieden werden.

Seit der Eröffnung der Börse am 17. September hat der Kurs des NEC-Token deutlich zugelegt: Sein 24-Stunden-Plus beträgt 14,9 Prozent. Aktuell liegt der NEC-Kurs bei 0,48 US-Dollar. Nach Marktkapitalisierung belegt Nectar Platz 113 unter den Kryptowährungen.

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