Hahnenkampf im Krypto-Space Ethereum gegen Ripple geht in die nächste Runde

Nachdem Ethereum-Gründer Vitalik Buterin gegen XRP wettert, kontert Ripple-CTO David Schwartz und vergleicht ETH-Miner mit eBay-Aktionären. Die Communitys sind entzweit.

Dominic Döllel
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Hahnenkampf

Beitragsbild: Shutterstock

| Die Communitys bekämpfen sich schon länger gegenseitig.

Der Kampf geht schon seit 2018. In seiner einstigen Rede hatte William Hinman, ehemaliger Direktor der Abteilung Unternehmensfinanzierung der SEC, Ethereum einen regulatorischen Freischein erteilt: ETH sei kein Wertpapier (Security).

Weil Ripple dies auch für seinen XRP-Coin forderte, steht man seither im Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht.

Wie begann der Streit?

In einem später gelöschten Blogbeitrag behauptete Ripple, Bitcoin und Ethereum seien von China kontrolliert: “XRP gehört nach Marktkapitalisierung durchweg zu den Top-3-Kryptowährungen – neben Bitcoin und Ether, den beiden von China kontrollierten virtuellen Währungen, die die SEC nicht als Wertpapier gekennzeichnet hat.” Das Dokument war eine Zusammenfassung der Wells-Einreichung von Ripple an die SEC im Dezember 2020.

Die Aussage spielte auf die große Bitcoin- und Ether-Mining-Industrie in China an. Als das Reich der Mitte letztes Jahr das Bitcoin-Mining im Land verbot, kam es zu einem drastischen Einbruch in der Hashrate.

Vitalik verurteilte diesen Angriff auf die beiden größten Kryptowährungen. Damals hieß es von ihm: “Sie [Ripple] behaupten, dass ihr Shitcoin aus “Gründen der öffentlichen Ordnung” nicht als Sicherheit bezeichnet werden sollte, nämlich weil Bitcoin und Ethereum “chinesisch kontrolliert“ sind.”

Feuerwerk auf Twitter

Die regionale Wertpapieraufsicht Ontario Securities Commission (OSC) aus Kanada hatte letzte Woche die massive Einschränkung des Kryptomarktes in Form von Kauflimits für Kryptowährungen umgesetzt. BTC-ECHO berichtete.

Infolgedessen wetterte Vitalik gegen XRP und griff erneut zum Twitter-Medium: “XRP hat bereits sein Recht auf Schutz verloren, als sie versuchten, uns als “China-kontrolliert” unter den Bus zu werfen.” Daraufhin schaltete sich David Schwartz, CTO bei Ripple, ein und befeuerte die Diskussion.

Er witzelte über ETH und unterstellte dem Projekt, Konkurrenten über die Regierung ausschalten zu wollen. Weiter höhnte er, dass Ethereum mit dem börsennotierten Online-Marktplatz eBay vergleichbar sei.

Außerdem denke ich, dass es vollkommen fair ist, Miner in PoW-Systemen mit Aktionären in Unternehmen zu vergleichen. So wie die Aktionäre von eBay an der Restwert Friktion zwischen Käufern und Verkäufern verdienen, die eBay nicht beseitigt, tun dies auch die Miner in ETH und BTC.

David Schwartz auf Twitter

Es ist keine Überraschung, dass Schwartz dabei auf viel Zustimmung von der XRP-Gemeinde stößt. Die Twitter-Follower bombardieren nun jeweils die Tweets der Gegenseite und räumen kräftig auf.

Bei diesem alljährlichen Wettstreit stellt sich die Frage, ob die Krypto-Community nicht doch lieber zusammenarbeiten sollte. Mit vereinten Kräften und im Austausch mit der zuständigen Regulierungsbehörde könnte vielleicht die Frage geklärt werden: Ist Ripple ein Wertpapier – Ja oder Nein?