Ether (ETH) in Lauerstellung Ethereum-Ausblick vor dem Fusaka Upgrade

Institutionelle Anleger akkumulieren Ethereum, während Staking- und On-Chain-Aktivitäten Rekorde brechen. Gleichzeitig trifft der Kurs auf charttechnische Widerstände. Kann das Fusaka Upgrade den Ausbruch bringen?

Timur Yildiz
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Eine physische Darstellung einer Ethereum-Münze wird zwischen anderen Münzen platziert, wobei ein digitales Finanzdiagramm mit grünen und rosafarbenen Kerzenleuchtern im unscharfen Hintergrund die Präsenz von Ethereum auf dem Kryptomarkt hervorhebt.

Beitragsbild: Shutterstock

| Ethereum bereitet sich mit dem Fusaka-Upgrade auf mehr Skalierbarkeit und Effizienz vor

Ethereum zeigt sich im September 2025 so stark wie lange nicht mehr. Institutionelle Anleger erhöhen ihre Bestände, die Aktivität auf der Blockchain erreicht Rekordwerte und die Menge an gestakten Ether klettert auf ein neues Allzeithoch. Gleichzeitig stößt der Kurs an technische Widerstände. Anleger blicken nun gespannt auf das anstehende Fusaka-Upgrade im November, das die Infrastruktur des Netzwerks grundlegend verbessern soll.

Institutionelle Nachfrage und Rekord-On-Chain-Aktivität bei Ethereum

Laut Daten aus einem aktuellen Bericht von CryptoQuant erlebt Ethereum derzeit ein “doppeltes Momentum”: Einerseits strömt institutionelles Kapital in ETFs und Fonds, deren Bestände sich seit April verdoppelt haben und die nun rund 6,5 Millionen ETH umfassen.

Liniendiagramm, das den Ethereum-Preis in USD und die Fondsbeteiligungen zeigt - von Ende 2023 bis Mitte 2025 -, die beide im Allgemeinen steigen, insbesondere nach dem Netzwerk-Upgrade Anfang 2025, das eine verstärkte Staking-Aktivität auslöste.
Institutionelle Fonds halten so viel ETH wie nie zuvor | Quelle: CryptoQuant

Andererseits halten sogenannte Wal-Wallets mit 10.000 bis 100.000 ETH zusammen mehr als 20 Millionen ETH. Damit ist viel institutionelles Kapital bereits investiert – ein Zeichen für Vertrauen, aber auch ein Hinweis darauf, dass kurzfristig weniger frische Zuflüsse zur Verfügung stehen könnten.

Ein Liniendiagramm, das den Ethereum-Preis und das Guthaben verschiedener Gruppen von Inhabern von 2016 bis 2024 zeigt. Es hebt die Trends für Inhaber mit 100-1k, 1k-10k und 10k-100k ETH inmitten von Staking-Wachstum und Netzwerk-Upgrade-Meilensteinen hervor.
Ethereum-Wale halten Rekordmenge von 20,6 Mio. ETH | Quelle: CryptoQuant

Parallel dazu erreicht die On-Chain-Aktivität neue Höchststände. Die Zahl der täglichen Smart-Contract-Aufrufe überschritt erstmals die Marke von 13 Millionen, während sowohl Transaktionen als auch aktive Adressen-Rekorde verzeichneten. Diese Entwicklung unterstreicht Ethereums Rolle als führendes Settlement-Layer im Bereich DeFi, Stablecoins und Tokenisierung.

Staking-Allzeithoch und volle Validator-Queues

Die Angebotsseite von Ethereum verknappt sich weiter. Das Gesamtvolumen der gestakten Ether liegt inzwischen bei 36,15 Millionen ETH, was fast ein Drittel der Umlaufmenge entspricht. Diese Bindung reduziert das frei verfügbare Angebot am Markt und wirkt grundsätzlich preisstabilisierend, auch wenn sie die Liquidität einschränkt.

Ein Liniendiagramm, das den Ethereum-Preis in USD und den Gesamtwert der Einsätze von Ende 2023 bis Mitte 2026 zeigt. Es verdeutlicht den Aufwärtstrend im Laufe der Zeit, da die Ethereum-Einsätze unter dem Einfluss der Netzwerk-Upgrade-Entwicklungen wachsen.
Ethereum-Staking-Allzeithoch 36,15 Mio. ETH | Quelle: CryptoQuant

Aktuelle Daten zeigen zudem, dass die Validator-Queues stark ausgelastet sind. In der Exit-Queue befinden sich rund 1,63 Millionen ETH, deren Auszahlung im Schnitt 28 Tage dauert. Gleichzeitig warten etwa 815.000 ETH auf den Eintritt ins Staking, mit einer geschätzten Wartezeit von 14 Tagen. Die Zahl aktiver Validatoren liegt bei knapp 1,06 Millionen, die durchschnittliche Staking-Rendite (APR) bei 2,86 Prozent.

Ether-Kurs zwischen 4.400 und 5.200 US-Dollar

Trotz dieser starken Fundamentaldaten stößt Ethereum charttechnisch an seine Grenzen. Der jüngste Kursanstieg stoppte knapp unter dem Realized-Price-Upper-Band (rot gestrichelt) bei 5.200 US-Dollar, einem Widerstand, der historisch mehrfach eine Rallye begrenzt hat. Mit Kursen um 4.400 US-Dollar zeichnet sich derzeit eine Konsolidierung ab. Sollte es Ethereum gelingen, die 5.200 US-Dollarmarke nachhaltig zu überwinden, wäre der Weg in Richtung 6.000 US-Dollar frei – andernfalls droht eine längere Seitwärtsphase.

Liniendiagramm des Ethereum-Preises, des realisierten Preises und der oberen/unteren realisierten Preisspannen von 2016 bis Mitte 2024 auf einer logarithmischen Skala, mit Hervorhebung wichtiger Meilensteine wie Staking und wichtige Netzwerk-Upgrades.
Widerstand am Realized-Price-Upper-Band bei 5.200 US-Dollar | Quelle: CryptoQuant

Ein stabilisierender Faktor ist die Angebotsdynamik an den Krypto-Börsen. Seit dem Kurshoch nahe 5.000 US-Dollar sind die ETH-Coins auf den verschiedenen Plattformen deutlich zurückgegangen, was den Verkaufsdruck reduziert und Zuversicht für einen anhaltenden Bullenmarkt signalisiert.

Liniendiagramm, das den Ethereum-Preis in USD und die gesamte Tauschreserve von Ende 2021 bis August 2024 zeigt; der Preis schwankt, während die Reserve nach unten tendiert, wahrscheinlich beeinflusst durch Staking- und Netzwerk-Upgrade-Aktivitäten, und endet bei 17,1 Millionen.
Ethereum Börsen-Reserven auf 17,2 Mio. ETH – niedrigster Stand seit 2016 | Quelle: CryptoQuant

Fusaka Upgrade: Fundamentaler Treiber für Q4

Im November steht mit Fusaka das nächste große Ethereum Upgrade an. Anders als das im Mai implementierte Pectra-Update, das vor allem Nutzerfunktionen brachte (z. B. Account Abstraction), fokussiert sich Fusaka auf die Infrastruktur. Insgesamt elf Ethereum Improvement Proposals (EIPs) werden gebündelt, darunter:

  • PeerDAS (EIP-7594): Ein neues Daten-Sampling-Verfahren, das die Skalierbarkeit von Rollups deutlich verbessern soll.
  • Gaslimit-Erhöhung (EIP-7935): Schrittweise Anhebung von derzeit 45 auf perspektivisch bis zu 150 Millionen Einheiten – mehr Transaktionen pro Block.
  • Secp256r1 Precompile (EIP-7951): Native Unterstützung eines Web2-Sicherheitsstandards, der unter anderem bei Apple Pay und Google Pay eingesetzt wird.

    Die Entwickler planen die Aktivierung zwischen dem 5. und 12. November, rechtzeitig vor der Devconnect-Konferenz in Buenos Aires. Ziel ist es, die Netzwerkkapazität zu erhöhen, Validatoren effizienter arbeiten zu lassen und die Basis für künftige Upgrades wie Glamsterdam (2026) zu legen.

    Wegweisende Wochen für Ethereum

    Ethereum befindet sich fundamental in einer starken Position: Die institutionelle Nachfrage wächst, Staking reduziert das Umlaufangebot und die On-Chain-Aktivität erreicht Rekordwerte. Mit dem Fusaka Upgrade steht zudem ein technologischer Meilenstein bevor, der die Skalierbarkeit und Effizienz des Netzwerks nachhaltig verbessern soll.

    Kurzfristig bleibt allerdings die charttechnische Lage entscheidend. Erst ein Ausbruch über die 5.200-US-Dollarmarke würde die Tür zu einer neuen Rallye öffnen. Bis dahin ist mit einer Konsolidierung im Bereich zwischen 4.100 und 4.900 US-Dollar zu rechnen. Für Anleger gilt: Fundamentale Stärke ist da – doch der Markt muss sie erst noch in höhere Kurse übersetzen.

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    Quellen

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