Mit Blick auf die Kurse dürften die meisten Käufer von Kryptowährungen derzeit in der Gewinnzone liegen. Aber wie hoch das Plus tatsächlich ausfällt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Die folgenden Möglichkeiten veranschaulichen, wie sich mit einer Investition am Krypto-Markt zumindest in der Theorie der meiste Gewinn herausholen lässt.
Bitcoin am Boden kaufen
Viele Anleger machen den Fehler, dann zu investieren, wenn die Kurse schon stark gestiegen sind und die FOMO, die Angst etwas zu verpassen, bereits ausgebrochen ist. Wenn jedoch wieder alle Welt über Bitcoin spricht und Freunde, die bisher nichts mit Kryptowährungen am Hut hatten, plötzlich kaufen möchten, um schnelles Geld zu verdienen, ist Vorsicht geboten. Es ist nicht ratsam, in einen aufgeheizten Markt einzusteigen. Das Risiko, kurz vor einer heftigen Korrektur zu kaufen, die am Krypto-Markt immer eingepreist werden sollte, ist hoch.
Eine bessere Strategie ist es, in jenen Phasen zu kaufen, in denen niemand außerhalb der Szene über Bitcoin spricht und der Krypto-Markt eher von Angst und Zurückhaltung anstatt von Hype und Euphorie geprägt ist. Diesen Ratschlag hat bereits Investor Warren Buffett gegeben und war damit bislang überaus erfolgreich. Sein Zitat „be fearful when others are greedy and greedy when others are fearful“ ist legendär.
Ein genau solches Szenario hat sich zuletzt im Herbst 2022 abgespielt. Nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX fand in der Tagespresse wieder einmal ein Abgesang auf den Krypto-Markt statt. Der Kurs von Bitcoin fiel bis auf unter 16.000 Dollar und Verunsicherung machte sich breit. Aus heutiger Sicht wäre genau dieses Black-Swan-Event jedoch der beste Zeitpunkt gewesen, um nach dem Bullenmarkt 2021 zu investieren. In diesem Zeitraum erreichte Bitcoin seinen Boden im Bärenmarkt und startete von dort aus zu neuen Höhenflügen und sogar zu einem Rekordpreis.
Wer den Boden gekauft hat, darf sich heute über eine enorme Rendite freuen. Der BTC-Kurs legte seitdem um bis zu 380 Prozent. Wer etwa damals für 5.000 Euro Bitcoin gekauft hat, darf sich über einen Gewinn von 19.000 Euro freuen. Natürlich ist es schwierig, den exakten Tiefpunkt zu finden, jedoch hielt sich BTC insgesamt zwei Monate in einem Preisbereich unter 17.000 Dollar auf, sodass es hier längere Zeit eine sehr gute Kaufgelegenheit gab.
Altcoins mit Potenzial finden
Noch profitabler kann der Kauf eines Altcoins sein, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Die Kursschwankungen sind hier in der Regel deutlich ausgeprägter als beim Bitcoin. Das macht eine solche Investition jedoch auch riskanter, da das Verlustrisiko höher ausfällt.
Wer sich dennoch an die Altcoins heranwagt, sollte sich vorher die Mühe machen, sich mit den Use Cases (zu Deutsch: den Anwendungsfällen) der verschiedenen Kryptowährungen zu beschäftigen und Research zu betreiben. Denn Altcoin ist nicht gleich Altcoin. Eine Investition in Ethereum oder XRP ist nicht mit dem Kauf eines beliebigen Memecoins vergleichbar.
Die enormen Kurssprünge von Spaßwährungen wie Pepe, Bonk oder Dogwifhat lassen sich kaum vorhersagen und eine Investition in solche Coins ist nur etwas für sehr risikofreudige Anleger, die auch einen Totalverlust des Investments verkraften.
Allerdings lassen sich auch mit weniger spekulativen Altcoins enorme Renditen erzielen. Ein gutes Beispiel ist hier Solana. Die Kryptowährung bietet eine stark genutzte Blockchain und viele Anwendungsszenarien von DeFi über NFTs bis hin zu Play-to-Earn-Spielen. Schon im Bullenmarkt 2021 zählte sie zu den stärksten Altcoins und konnte sich unter den Top 5 nach Marktkapitalisierung etablieren.
Im Zuge des FTX-Absturzes fiel jedoch auch der Solana-Kurs ins Bodenlose. Von 260 US-Dollar ging es hinab bis zu einem Tiefpunkt bei 8 US-Dollar. FTX war stark in SOL investiert und Investoren fürchteten, dass Solana mit abfließender Liquidität selbst in die Insolvenz gerissen werden könnte.
Doch aus heutiger Sicht war die Korrektur von 97 Prozent überzogen. Das Solana-Netzwerk ist beliebter denn je. Investoren, die sich damals trauten, SOL für 8 Dollar zu kaufen, haben beim aktuellen Kurs von rund 180 Dollar einen enormen Gewinn erzielt. Aus 5.000 Dollar wären jetzt mehr als 100.000 US-Dollar geworden.
Krypto mit Hebel handeln
Eine dritte und zugleich noch riskantere Variante, um starke Profite am Krypto-Markt zu erzielen, ist der Handel mit Hebel. Beim Trading wird auf steigende oder fallende Kurse gewettet, um höhere Gewinne als beim Kauf am Spotmarkt zu erzielen.
An einem Beispiel lässt sich das veranschaulichen. Hätte ein Anleger im vergangenen Jahr Bitcoin für 35.000 Dollar gekauft und gehalten, hätte sich seine Investition inzwischen etwa verdoppelt. Die Rendite läge bei 100 Prozent. Hätte er hingegen bei einem Kurs von 35.000 US-Dollar mit einem 10X-Hebel auf steigende Kurse gewettet, könnte die Rendite nun 1.000 Prozent (abzgl. Trading Fees) betragen.
Damit scheint es auf den ersten Blick sinnvoller, Kryptowährungen zu traden, statt einfach nur zu kaufen. Doch Vorsicht: Das Risiko ist hoch, dass eine Trading-Position liquidiert wird und es damit zum Totalverlust kommt. Würde der Preis im genannten Beispiel etwa zunächst auf 31.500 US-Dollar fallen und damit um 10 Prozent korrigieren, wäre die Investition bereits futsch (10X × 10 Prozent = 100 Prozent), auch wenn der Kurs später auf 70.000 Dollar klettert. Der Käufer am Spotmarkt wäre von einer zwischenzeitlichen Korrektur hingegen nicht nachhaltig betroffen.
Die hohe Volatilität am Krypto-Markt macht das Trading deshalb zugleich lukrativ wie auch riskant. Dennoch kann es eine Möglichkeit sein, Profite zu maximieren.
Die genannten Beispiele zeigen, welches Renditepotenzial in Kryptowährungen steckt. Das perfekte Timing für den Einstieg zu finden oder den lukrativsten Altcoin zu kaufen, ist jedoch äußerst schwierig.