Terra-Gründer Do Kwon Anwälte wollen Auslieferung an die USA verhindern

Die Vereinigten Staaten und Südkorea wollen Terra-Gründer Do Kwon verurteilen. Seine Anwälte wollen die Auslieferung an die USA verhindern.

Daniel Hoppmann
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Do Kwon

Beitragsbild: Picture Alliance

| Terra-Gründer Do Kwon wurde im März in Montenegro festgenommen

Knapp zwei Wochen ist die Festnahme von Do Kwon her. Ende März verhafteten Behörden den Terra-Gründer in Montenegro. Seitdem sitzt der 32-Jährige dort in Untersuchungshaft. Neben seinem Heimatland Südkorea bemühen sich auch die USA um seine Auslieferung. Grundlage ist eine Klage der US-Aufsichtsbehörde SEC. Sie wirft Do Kwon Wertpapierbetrug in Milliardenhöhe vor.

Dagegen erheben seine Anwälte nun Einspruch. Die SEC überschreite ihre Befugnisse. Gegenüber der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap News argumentierten die Verteidiger, dass Terraform Labs, die in Singapur registrierte Firma hinter der kollabierten Kryptowährung LUNA, global agierte. US-Investoren würden nur einen geringen Anteil bilden.

Am 23. März verhaftet die montenegrinische Polizei Do Kwon und einen seiner Mitstreiter

Das reicht der SEC allerdings für eine Klageerhebung. Denn für die Behörde gelten die Wertpapiergesetze der USA auch für Firmen, die aus dem Ausland US-Bürger mit ihren Dienstleistungen ansprechen. Die SEC veröffentlichte dazu in der Vergangenheit mehrere Richtlinien.

Krypto-Token LUNA: Wertpapier oder nicht?

Wo Do Kwon verurteilt werden wird, hängt davon ab, an welches Land Montenegro den 32-Jährigen ausliefert. Die USA rechnen sich gute Chancen aus, immerhin existiert seit 2019 ein Auslieferungsabkommen. Eine vergleichbare Vereinbarung existiert mit Südkorea nicht. Die gemeinsame Mitgliedschaft bei der internationalen Polizeiorganisation Interpol könnte jedoch zu einem Kompromiss führen. Zudem läuft der Prozess gegen Terra in Südkorea bereits auf Hochtouren. So musste Mitgründer Daniel Shin vor Kurzem vor Gericht aussagen.

Unabhängig von der Auslieferung wird eine Frage über Do Kwons Schicksal entscheiden: Ist der LUNA-Token ein Wertpapier oder nicht? Eine Einordnung als Security würde den weiteren Prozess deutlich erleichtern, meint Anwalt Koo Tae-on gegenüber Forkast. Berichten zufolge sollen sich die Strafverfolgungsbehörden in Seoul bereits mit der Frage auseinandersetzen. In den USA dürfte die Antwort der SEC leichtfallen. Für ihren Chef Gary Gensler sind ohnehin “alle Token außer Bitcoin” Wertpapiere.

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