DAX digital Deutsche Börse ermöglicht Registrierung digitaler Wertpapiere

Die deutsche Börse schafft mit G7 den Grundstein für effizientere Verwahrung und die Registrierung digitaler Wertpapiere.

Marlene Müller
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Beitragsbild: Shutterstock

Während der DAX um die 15.000-Marke kämpft, schafft die deutsche Börse schonmal Produkte für die Zukunft. Wie aus einer Pressemitteilung, die BTC-ECHO vorliegt, hervorgeht, hat die Deutsche Börse eine neue digitale Plattform mit dem Namen D7 aufgebaut. Auf dieser sollen ab November, ganz im Geiste der frisch verabschiedeten elektronischen Wertpapierverordnung (eWPG), digitale Wertpapiere ausgegeben werden. Damit möchte die Börse ihr Geschäft vergrößern, effizienter gestalten und vor allem Kosten und Verwaltungsaufwand reduzieren. In Europa gibt es als vergleichbare Angebote bislang Plattformen in Luxemburg oder Irland.

Digitale Wertpapiere für “straight-through-Verarbeitung”

Auch heute werden Wertpapiere bereits digital gehandelt, jedoch müssen aufwendige Abgleichungsprozesse innerhalb der Unternehmen stattfinden. Gleichermaßen musste die Registrierung und Verwahrung der Wertpapiere bislang analog vonstattengehen. Dafür ist in Deutschland das Deutsche-Börse-Tochterunternehmen Clearstream Banking AG verantwortlich. In diesem Unternehmen verwenden Mitarbeiter:innen viel Zeit darauf, physische Dokumente zu prüfen, zu sortieren und in Archiven geordnet abzulegen.

Von jetzt an bekommt Clearstream eine weitere – und dem Jahrhundert etwas angepasstere – Aufgabe. Das Unternehmen soll die Basis sein, um die digitale Wertpapierausgabe zum einen an bestehende Infrastruktur anzuschließen und zum anderen die digitalen Urkunden ordnungsgemäß zu verwahren. Damit sollen Informationen wie Lebenszyklus und Wertpapierbedingungen weiter abgesichert werden. In Deutschland seien der Deutschen Börse nach, ungefähr 80 Prozent der Wertpapiere mit der eWPG konform. Somit könnten diese bis Sommer 2022 in elektronischer Form ausgegeben werden. Ziel der Digitalisierung sei es dabei, die taggleiche (schnellere) Herausgabe von Wertpapieren zu ermöglichen. Ferner sollen diese papierlos und automatisiert und “straight-through” verarbeitet werden.

Gute Zukunftsmusik für Blockchain-Plattformen

Der Deutsche-Börse-Vorstand Stefan Leithner ist überzeugt von der wegweisenden Richtung der neuen Plattform.

Mit D7 bieten wir der Finanzwelt eine digitale Wertpapier-Post-Handelsplattform der nächsten Generation, um das Potenzial einer digitalen und dezentralisierten Finanzwelt zu erschließen. Es ist nicht nur an der Zeit, einzelne Prozesse zu digitalisieren; für eine stärkere, nachhaltigere und digitale Zukunft der Wertpapiermärkte ist es an der Zeit, den Post-Trade-Bereich insgesamt neu zu erfinden.

Stefan Leithner

Deswegen ist die Plattform vermutlich auch Cloud-gestützt und DLT-fähig. Diese beiden Eigenschaften gehen aus den künftigen Plänen der Deutschen Börse hervor. Sie plant ab 2022 ein Angebot zu schaffen, bei dem Finanzprodukte, die auf der Blockchain-Technologie basieren und gehandelt werden, bei Clearstream zu registrieren. Bislang schließt das Emittieren digitaler Wertpapiere Aktien aus. Trotzdem hofft die deutsche Börse in Zukunft in “zusätzliche Wertpapierklassen” vorzudringen. Dazu gehören das Derivategeschäft und bilaterale Kreditvereinbarungen.

Für D7 hat die Deutsche Börse eng mit führenden Finanzinstituten wie der Deutschen Bank, der DZ Bank, Paribas und BNP zusammengearbeitet. Das dafür notwendige Know-how wurde durch die Partnerschaft mit Technologieunternehmen wie Microsoft, Digital Asset Holdings, VMware und R3 herangezogen.

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