DeFi-Monitor DeFi: Starkes Nutzerwachstum und große Skalierungsfortschritte bei Ethereum

Die weltweite Adaption von Decentralized Finance (DeFi) schreitet im Rekordtempo voran und gleichzeitig verzeichnet Polygon enorme Fortschritte bei der Skalierung von Ethereum.

Leon Waidmann
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Beitragsbild: Shutterstock

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Der DeFi-Sektor befindet sich im Aufwind. In den letzten sieben Tagen kletterte das gesamte von DeFi-Protokollen verwaltete Kapital (TVL) von 108,93 Milliarden US-Dollar auf zu Redaktionsschluss 122,73 Milliarden US-Dollar.

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Quelle: DeFi Llama

Ein Großteil des Wachstums lässt sich auf die DeFi-Protokolle der Binance Smart Chain (BSC) und Ethereum (ETH) zurückführen. Diese nehmen derzeit den Löwenanteil des gesamten Marktes ein und kommen lauf DeFi Llama gemeinsam auf einen TVL von 107,2 Milliarden US-Dollar – knapp 87,35 Prozent des gesamten DeFi-Marktes.

Nutzeranzahl auf MetaMask explodiert

Nicht nur der DeFi-Sektor und Ethereum haben diese Woche neue Höchststände erreicht. In einem Blogbeitrag hat ConsenSys bekannt gegeben, dass die Krypto-Wallet MetaMask mittlerweile über fünf Millionen aktive Nutzer pro Monat hat. Im Oktober lag diese Zahl noch bei einer Million Nutzer. MetaMask kann als reguläre Krypto-Wallet dienen. Im Vergleich zu vielen anderen Wallets liegt die Stärke von MetaMask aber darin, dass Nutzer mit dezentralen Anwendungen interagieren können.

Die Gründe für dieses enorme Wachstum führt MetaMask auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück. Zum einen sei das Interesse an Anwendungen aus Decentralized Finance stark gestiegen und zum anderen habe der NFT-Hype dazu geführt, dass immer mehr Neulinge MetaMask nutzen.

Als weiteren Grund nennt ConsenSys, die steigende Anzahl von Nutzern aus Entwicklungsländern.

Indien und Indonesien sind beide unter den Top-Fünf der Länder, in denen MetaMask am meisten genutzt wird. Weitere Entwicklungsländer wie Vietnam und Nigeria befinden ebenfalls in der Top-Zehn.

Laut dem Blog Post würden viele Menschen in diesen Ländern ihren Banken und Regierungen nicht vertrauen und deshalb nach Alternativen suchen. Diese Alternativen finden sie wiederum in der Welt von Decentralized Finance. Insgesamt ist diese Nachricht sehr positiv für den DeFi-Space. Die Entwicklung zeigt nämlich, dass der Markt im Moment nicht von Hype angetrieben wird, sondern von realer Adaption.

Polygon skaliert Ethereum-DeFi-Projekte

Die extreme Überlastung des Ethereum-Netzwerks hat in den letzten Monaten dazu geführt, dass die ETH-Transaktionsgebühren in die Höhe geschossen sind. Zeitweise kostete ein einzelner Swap auf der dezentralen Börse UniSwap über 100 US-Dollar. Diese Dynamik hat die Nachfrage nach alternativen Smart-Contract-Plattformen, wie der BSC, oder nach Projekten wie Polygon (MATIC), die sich mit Skalierungslösungen befassen, ansteigen lassen.

Insbesondere Polygon konnte in dieser Woche zunehmend an Akzeptanz gewinnen. Das liegt vor allem daran, dass das Ethereum-DeFi-Protokoll Aave (AAVE) erfolgreich demonstriert hat, wie man Transaktionen auf eine Sidechain auslagern kann. Die Aave-Polygon-Integration konnte inzwischen über zwei Milliarden US-Dollar an Liquidität in das Aave-Protokoll bringen.

Insgesamt verwaltet Aave nun so viel Kapital wie kein anderes DeFi-Projekt. Zu Redaktionsschluss befinden sich über 10,5 Milliarden US-Dollar in den Smart Contract von Aave.

Diese Erfolgsgeschichte hat mittlerweile auch andere DeFi-Projekte angelockt und einige der Top-Protokolle haben bereits angekündigt, dass sie umgehend damit beginnen werden, ihr Protokoll in die Sidechain von Polygon zu integrieren. Zu diesen Projekten gehören Pooltogheter (POOL), SushiSwap (SUSHI), Open Sea, Curve Finance (CRV) und Decentraland (MANA), so Lark Davis.

Doch nicht nur die Entwickler-Community jubelt, insbesondere Investoren freuen sich über die niedrigeren Transaktionsgebühren.

Endlich sei es wieder möglich, das Aave-Protokoll kostengünstig zu nutzen. Zudem lässt sich beobachten, dass die Ethereum-Transaktionsgebühren in den letzten Tagen stark gesunken sind. Es ist im Moment aber noch nicht klar, inwiefern sich das auf Skalierungslösungen wie Polygon zurückführen lässt. Dennoch kann in den nächsten Monaten damit gerechnet werden, dass durch die steigende Adaption von Skalierungslösungen das Ethereum Mainnet weiter entlastet wird.

Darüber hinaus geht Mihailo Bjelic, Mitgründer von Polygon, davon aus, dass viele der Protokolle, die Polygon übernehmen wird, ein Aave-ähnliches Wachstum bevorsteht. Das wiederum könnte bedeuten, dass der gesamte Ethereum-DeFi-Sektor in den kommenden Wochen weiter wächst.

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