Bitkom klärt auf DeFi: Chancen und Risiken

Wie ist es um den Status Quo von DeFi bestellt? Der Digitalverband Bitkom gibt Antworten.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Kaum ein Schlagwort sorgt im Krypto-Kosmos für soviel Furore wie „DeFi“. Der Sammelbegriff für Dezentrale Finanzen kursiert schon eine Weile, gewinnt aber in diesem Jahr durch ein rasantes Wachstum entsprechender Dienstleistungen immer mehr an Bedeutung. Dass noch viele Missverständnisse und Unklarheiten im Bezug auf den noch recht jungen Finanzzweig bestehen, liegt auf der Hand. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, kurz:  Bitkom, bringt nun mit einem Infopapier Licht ins DeFi-Dunkel.

Alles DeFi, oder was?

Die grundsätzliche Idee hinter DeFi ist im Vergleich zur technischen Umsetzung einfach erklärt. Im Kern geht es um die Dezentralisierung ganz klassischer Finanzdienstleistungen, etwa Kreditvergabe (Borrowing & Lending) oder Vermögensverwaltung. Dabei ist DeFi ein Blockchain-basiertes Finanzsystem, das ohne Banken, Mittelsmänner oder zwischengeschaltete Zahlungsdienstleister in einem Peer-to-Peer-Netzwerk funktioniert.

Über verschiedene Blockchain-Protokolle können sich die Teilnehmer miteinander verbinden und die Rechtsbedingungen wie Zinssätze oder Zahlungsfristen per Smart Contract festlegen. Die meisten dieser Protokolle, wie Maker, Synthetix oder Aave laufen auf der Ethereum Blockchain – Herzstück und Motor von DeFi.

So weit so gut. Doch warum sollten Nutzer überhaupt von DeFi-Protokollen Gebrauch machen? Welchen Vorteil versprechen DeFi-Anwendungen?

Soziale Gerechtigkeit und Impulse für die Wirtschaft

Für Julian Grigo, Leiter Digital Banking & Financial Services beim Digitalverband, verspricht der DeFi-Bereich die finanzielle Inklusion sozial benachteiligter Schichten sowie die Manipulationssicherheit von Finanzdienstleistungen:

Der entscheidende Unterschied zum bestehenden Finanzsystem ist nicht nur, dass sich jeder unabhängig von Herkunft oder sozialem Status beteiligen kann. Auch jede einzelne Transaktion in diesem Finanzsystem ist transparent.

Für Unternehmen ermöglichen DeFi-Anwendungen zudem einfache und direkte Wege zur Kapitalbeschaffung. Gerade für Jungunternehmer bieten sich somit Chancen, Geschäftsmodelle zu finanzieren sowie für Investoren, von diesem Wachstum zu profitieren. Ganz risikofrei ist diese Finanz-Nische jedoch nicht.

Der Anfang ist gemacht

Zwar hat das DeFi-Ökosystem in diesem Jahr einen immensen Sprung nach vorne gemacht. Laut Defipulse ist das in DeFi-Anwendungen eingebundene Vermögen auf 3,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, ein Wachstum von über 460 Prozent seit Jahresbeginn.

Doch für Patrick Hansen, Bereichsleiter Blockchain beim Digitalverband Bitkom, markiert dies erst den Anfang:

Decentralized Finance hat enormes disruptives Potenzial und wächst gerade rasant, steckt aber insgesamt noch in den Kinderschuhen – für eine Reihe von technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Fragen müssen noch passende Antworten gefunden werden.

Um die DeFi-Regulierung in geordnete Bahnen zu lenken und eine sachlich geführte politische Debatte in Gang zu setzen, stellt der Digitalverband das Infopapier nun zum Download bereit.

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