Die lang erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed lag mit 75 Basispunkten im Rahmen der Erwartungen. Der Finanzmarkt reagierte in den Folgetagen positiv auf diese Entscheidung. Der positive Geschäftsausblick von Amazon und Apple am vergangenen Donnerstag konnte die schwachen Quartalszahlen von Meta kompensieren und sorgte für eine Kursrallye zum Wochenschluss. Der Kryptomarkt schloss sich dieser positiven Tendenz am Aktienmarkt an und tendierte in den Folgetagen ebenfalls weiter gen Norden. Zwar verfehlte Bitcoin (BTC) erneut einen nachhaltigen Ausbruch über die Widerstandsmarke von 24.200 US-Dollar, jedoch kann sich die Krypto-Leitwährung zum heutigen Wochenauftakt vorerst oberhalb der 23.000 US-Dollar stabilisieren. Welche Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen aus den USA in dieser Woche einen Einfluss auf die Kursentwicklung von Bitcoin, Ethereum und Co haben könnten, lest ihr im nachfolgenden Übersichtsartikel.
Wichtige Unternehmensdaten im Fokus
Nachdem die Mehrheit der großen US-Technologieunternehmen wie Microsoft, Apple und Amazon in der letzten Woche ihre Quartalszahlen präsentierten, öffnen in dieser Woche weitere relevante Technologiefirmen aus der zweiten Reihe ihre Bücher. Anleger sollten am morgigen Dienstag ein Augenmerk auf die Quartalszahlen des größten institutionellen Bitcoin-Halters MicroStrategy sowie auf die Zahlen des weltgrößten Zahlungsdienstleisters Paypal werfen. Beide Unternehmen sind wichtige Player für den Krypto-Space.
Abgerundet wird der dieswöchige Zahlenregen von Geschäftszahlen des US-Brokers Robinhood zur Wochenmitte sowie dem Quartalsbericht von The Block am kommenden Donnerstag. Mögliche Umsatzrückgänge sowie schwache Geschäftsaussichten für die zweite Jahreshälfte dürften sich negativ auf den Krypto-Sektor auswirken.
Erste Zahlen zur Anzahl offener Stellen in den USA am Dienstag
Am morgigen Dienstag, den 2. Augst, wird um 16:00 Uhr (MEZ) der JOLTS Job Report vom Bureau of Labor Statistics veröffentlicht. Die Prognose der Experten lautet 11 Millionen offene Stellenangebote. Noch im Vormonat lag die Zahl der offenen Stellen in den USA bei 11,25 Millionen. Eine erneut fallende Zahl freier Stellen deutet auf eine anhaltende wirtschaftliche Abkühlung hin. Dieses erhöht abermals die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs in den USA. Gleichsam dürfte eine anhaltend negative Entwicklung am Stellenmarkt von der US-Notenbank Fed bei ihrem nächsten Zinsentscheid im September berücksichtigt werden.
Der ISM Einkaufsmanagerindex (EMI) im Bereich Dienstleistungen zur Wochenmitte
Am Mittwoch, dem 3. August, folgt um 16:00 Uhr (MEZ) der ISM Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor im Monat Juli. Das Institute for Supply Management präsentiert die Ergebnisse der monatlich wiederkehrenden Befragung von 370 Einkaufsmanagern und Firmenchefs aus 62 Industrien. Die Prognose der Experten für den abgelaufenen Monat liegen bei 53,3, nach 55,3 im Vormonat Juni. Fallende EMI-Zahlen indizieren einen zunehmenden Abschwung im wichtigen Sektor Dienstleistungen. Schlechter als erwartete Zahlen könnten die Fed zu einem schnelleren Umdenken ihrer Zinspolitik bewegen. Weniger gute Zahlen könnte der Aktienmarkt und damit auch der Kryptomarkt bullish interpretieren.
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA am Donnerstag
Am darauffolgenden Donnerstag, dem 4. August, wird um 14:30 Uhr (MEZ) die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA präsentiert. Aktuell wird mit 259.000 neuen Erstanträgen gerechnet. Noch in der Vorwoche lag diese Zahl bei 256.000. Steigt auch dieser Wert wie in der Vorwochen weiter an, könnte die Fed sich noch eher als propagiert dafür entscheiden, neue finanzielle Entlastungen auf den Weg zu bringen, um einen starken Wiederanstieg der Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten abzuwenden.
Großer Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss
Am letzten Tag der ersten Handelswoche, dem 5. August, werden um 14:30 Uhr (MEZ) die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft in den USA (NFP) für den abgelaufenen Monat Juli veröffentlicht. Diese sogenannten “Nonfarm Payrolls” beschreiben die monatliche Veränderung der Anzahl der Beschäftigten ohne Angestellte in der Landwirtschaft. Der monatlich erscheinende Arbeitsmarktbericht ist die wichtigste und aussagekräftige Kennziffer unter den US-Wirtschaftsindikatoren. Ein ansteigendes Jobwachstum gilt als Indiz für eine Verbesserung des Arbeitsmarkts und damit einhergehenden zunehmenden Konsumausgaben. Korrigiert das Jobwachstum hingegen, ist das ein wichtiger Hinweis für zunehmende Probleme am Arbeitsmarkt.
Ein rückläufiges Jobwachstum hatte in der Vergangenheit oftmals einen negativen Effekt auf zukünftige Ausgaben von Konsumenten. Die Prognose für den Monat Juli beträgt 250.000 Beschäftigte. Gegenüber dem Vormonat (372.000) sind die Prognosen der Experten erneut deutlich unterhalb der veröffentlichten Zahlen aus dem Monat Juni angesetzt. Schwache NFP-Zahlen wirken sich negativ auf den US-Dollar aus, was begünstigend für die Entwicklung des Bitcoin-Kurses wirken könnte. Zudem wären schwache Arbeitsmarktdaten ein weiterer Grund für die US-Notenbank, die geplanten Zinserhöhungen zu überdenken.