Finanzmarkt im Überblick  Das wird für Bitcoin und Krypto in dieser Woche wichtig

Anleger im Krypto-Space sollten in dieser Handelswoche die folgenden Wirtschafts- und Finanzdaten im Blick haben.

Stefan Lübeck
Teilen
Stock Exchange Gebäude

Beitragsbild: Shutterstock

| Auch in dieser Kalenderwoche stehen viele Termine an, die die Kurse von Bitcoin und Co. beeinflussen könnten

Die Krypto-Leitwährung Bitcoin rutschte in der abgelaufenen Handelswoche um mehr als 10 Prozentpunkte auf zwischenzeitlich 19.565 US-Dollar ab und zog den gesamten Kryptomarkt mit gen Süden. Zu Wochenbeginn sorgten zunächst hawkishe Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell für fallende Kurse an den Finanzmärkten. In der zweiten Wochenhälfte spitzte sich die Lage dann plötzlich weiter zu. Neben der Pleite der US-Kryptobank Silvergate (SI) sorgte insbesondere der Shutdown der Silicon Valley Bank (SIVB) durch die US-Behörde Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) für einen Absturz des Bankensektors in den USA und in Europa. Auch die US-Aktienindizes Nasdaq und S&P500 verloren deutlich und rutschten auf ein neues Monatstief ab. Von den Liquiditätsproblemen der SIVB, welche vielen Tech- und Startup-Unternehmen als Hausbank dient, sind auch mehrere Krypto-Unternehmen wie Ripple Inc., BlockFi und weitere Krypto-Startups betroffen.

Besonders hart traf es Circle. Der Herausgeber des Stablecoins USDC hat mit rund 3,3 Milliarden US-Dollar fast 8 Prozent seiner Cash-Reserven bei der Silicon Valley Bank eingelagert. Infolgedessen verlor der Stablecoin USDC am Samstag zwischenzeitlich seine Bindung an den US-Dollar. Am späten Sonntagabend folgte dann jedoch ein Aufatmen an den Märkten. Das US-Finanzministerium gab in einer konzertierten Aktion mit der Federal Reserve Bank (Fed) bekannt, die Signature Bank (SBNY) zu schließen sowie sämtliche Einlagen der SIVB wie auch der SBNY für einen Kunden-Bailout bereitzustellen. Die Kunden beider Banken können sich ihre Einlagen in voller Höhe am heutigen Montag auszahlen lassen. Der gesamte Finanzmarkt schoss in der Folge nach oben. USDC schaffte wenig später ebenfalls sein Repeg auf 1:1 gegenüber dem US-Dollar. Der Bitcoin-Kurs erholte sich bis in die frühen Morgenstunden um rund 10 Prozentpunkte bis an die Marke von 22.800 US-Dollar. Auch Ethereum (ETH) legte zusammen mit dem gesamten Altcoinmarkt spürbar zu und stieg in der Spitze auf 1.620 US-Dollar an.

Folgende Wirtschaftsdaten werden in dieser Woche relevant

Die neue Berichtswoche startet am morgigen Dienstag mit der Veröffentlichung der finalen US-Verbraucherpreisindizes für den Monat Februar. Zur Wochenmitte am Mittwoch folgen die aktualisierten US-Erzeugerpreise sowie die US-Einzelhandelsumsätze. Am Donnerstag schauen die Investoren gespannt auf die nächste Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Insbesondere die Äußerungen der EZB-Chefin Justine Lagarde in der anschließenden Pressekonferenz dürfte zu erhöhter Volatilität an den Finanzmärkten führen. Am letzten Handelstag der Woche stehen die neusten Inflationsdaten für die Eurozone im Fokus der Anleger.

US-Inflationsdaten im Fokus

Dienstag, 14. März 2023: Um 13:30 Uhr (MEZ) präsentiert das U.S. Bureau of Labor Statistics die finalen US-Inflationsdaten für den abgelaufenen Monat Februar. Im Januar lag die Teuerungsrate mit 6,4 Prozent im Jahresvergleich über der Prognose von 6,2 Prozent und stieg damit stärker an als prognostiziert. Für den Monat Februar erwarten die Experten nun einen Rückgang auf 6,0 Prozentpunkte. Sollte sich die Analystenerwartungen bestätigen, könnte der Aktien- wie auch am Kryptomarkt nach seiner Korrektur in den letzten Wochen zu einer Erholungsbewegung ansetzen. Liegen die Verbraucherpreisindizes hingegen oberhalb der Schätzungen, dürfte der US-Dollar kurzfristig weiter an Boden gutmachen. Zudem wird sich zeigen, ob die Märkte trotz der Rettungsaktion der US-Behörden tatsächlich weiter zulegen können oder sich eine Ernüchterung am Markt breit macht.

Erzeugerpreise und Einzelhandelsumsätze in den USA zur Wochenmitte

Mittwoch, 15. März 2023: Um 13:30 Uhr (MEZ) werden die aktuellen US-Erzeugerpreisindizes (EPI) für den Vormonat Februar präsentiert. Die Marktexperten erwarten im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,4 Prozent. Bereits im Januar waren die Produzentenpreise gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte angestiegen. Sollten die Preissteigerungen wie von den Experten erwartet zunehmen, dürfte der US-Dollar weiter an Stärke zulegen und könnten damit für weiteren Gegenwind am Aktien- und Kryptomarkt sorgen. Liegen die Erzeugerpreisindizes hingegen unter den Schätzungen der Marktexperten, würde dieses den Druck auf Bitcoin und Co. reduzieren und könnte zu einer bullishen Kursreaktion am Kryptomarkt führen.

Ebenfalls um 13:30 Uhr (MEZ) werden die neusten Einzelhandelsumsätze in den USA für den Monat Februar präsentiert. Sie gelten als wichtiges Maß zur Berechnung der Kauflaune der Privathaushalte. Im letzten Handelsmonat lagen die Umsätze im US-Einzelhandel mit 3,0 Prozent deutlich über den Erwartungen von 1,8 Prozent. Für den Monat Februar liegt die Expertenschätzung mit -0,3 Prozent deutlich unter dem Wert aus dem Vormonat Januar. Sollte sich die Kauflaune der Privathaushalte oberhalb der Analystenprognose liegen, könnte dieses die Kurserholung am Aktien wie auch Kryptomarkt zusätzlich befeuern. Liegen die veröffentlichten Einzelhandelsumsätze hingegen unter den Schätzungen der Experten, und fallen in den negativen Bereich zurück, wäre dies ein erneutes Indiz für eine Abkühlung der US-Wirtschaft. Zuletzt wirkten sich schwache Einzelhandelsumsätze negativ auf die Kurse am Aktienmarkt wie auch im Kryptosektor aus.

Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank

Donnerstag, 16. März 2023: Um 14:15 Uhr (MEZ) schauen die Marktteilnehmer in Richtung Europa. Die EZB gibt ihre zweite Leitzinsentscheidung im neuen Handelsjahr bekannt. In Anbetracht einer weiterhin hohen Inflationsrate im Euroraum (zuletzt 8,5 Prozent) erwarten Analysten eine weitere Zinsanpassung um 50 Basispunkte auf dann 3,50 Prozent. Eine geringere Erhöhung um lediglich 0,25 Prozentpunkte würde in einer Erstreaktion zu einem Kursfeuerwerk an den Finanzmärkten führen. Der Euro dürfte im Verhältnis zum US-Dollar sinken. Ein besonderes Augenmerk werden die Marktakteure auf die anschließende Pressekonferenz um 14:45 Uhr (MEZ) legen. Jede Aussage der EZB-Chefin Lagarde zur Entwicklung der geldpolitischen Maßnahmen in Europa wird von den Anlegern genau beleuchtet werden.

Inflationsdaten aus Europa zum Wochenschluss

Freitag, 17. März 2023: Um 11:00 Uhr (MEZ) werden die finalen Verbraucherpreise für den Euroraum für den Monat Februar präsentiert. In der Vorabveröffentlichung am 2. März lagen die Inflationsdaten in Europa mit 8,5 Prozent wieder leicht über den Erwartungen von 8,2 Prozent. Diese Prognose für die finalen Daten liegen unverändert bei 8,5 Prozent. Verharren die Zahlen für den Vormonat auf diesem Niveau und liegen sogar darunter, dürfte der Markt positiv reagieren und Aktien- wie auch Kryptoassets im Wert zulegen.

Sollte die Teuerungsrate hingegen oberhalb der Analystenerwartungen notieren, könnte die Kurse an den Finanzmärkten hingegen abermals korrigieren. Da die Kerninflationsrate zuletzt um 0,3 Prozent auf 5,6 Prozent angestiegen war und damit stärker als die Expertenerwartung zulegte, zeigt sich, dass der Druck auf die Verbraucherpreise weiterhin auf einem hohen Niveau verharrt. Die finale Kerninflationsrate im Februar wird unverändert zur Vorabschätzung bei 5,6 Prozent gesehen.

Du möchtest Kryptowährungen kaufen?
Wir zeigen dir die besten Anbieter für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Solana & Co. In unserem Vergleichsportal findest du den für dich passenden Anbieter.
Zum Anbietervergleich