Für viele Krypto-Enthusiasten mag das Thema digitale Wertpapiere nur bedingt spannend sein. Gegenüber Kryptowährungen sind tokenisierte Schuldverschreibungen für viele Anleger eher biedere und weniger attraktive Geldanlagen. Anstatt sich von einem bunten Whitepaper mit bahnbrechenden Versprechungen und der Chance auf eine Verhundertfachung verführen zu lassen, lesen sich die Wertpapierprospekte eher wie langweilige Beipackzettel vom Hustensaft aus der Apotheke. Es wäre allerdings ein großer Fehler, deswegen dem neu aufkommenden Sektor der digitalen Wertpapiere den Rücken zu kehren – aus gleich mehreren Gründen.
Der Multibillionen-Dollar-Markt
Alles wird digital, auch unsere Wertpapiere. Zwar verwahrt praktisch niemand mehr seine Aktien, Fonds oder Anleihen zu Hause im Tresor, doch liegen diese nach wie vor bei sogenannten Zentralverwahrern. Im Ursprung handelt es sich also um Wertpapierurkunden, dessen Verwaltung, angefangen von der Emission bis hin zum Börsenhandel, teils noch sehr analoge, teure und wenig flexible Züge annimmt. Bedenkt man, dass allein der globale Aktiensektor eine Marktkapitalisierung von rund 100 Billionen US-Dollar ausmacht, dann kann man sich vorstellen, welchen Einfluss es haben wird, wenn diese Vermögenswerte in Zukunft über Blockchains wie Ethereum, Stellar, Polygon etc. abgebildet werden.


