"A Wall of Money" Das große Hodln: Internationale Staatsfonds offenbar in Bitcoin investiert

Der singapurische Staatsfonds Temasek hält allen Anscheins nach Bitcoin. Damit sind staatliche Akteure auf der globalen Krypto-Bühne angekommen.

David Scheider
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Der Hafen Singapurs

Beitragsbild: Shutterstock

Erst waren es die Nerds, dann waren es die Hodler, dann die Großunternehmen. Kommen nun die Staaten? Nach Angaben von Szene-Kennern dürfte es nicht mehr lange dauern, bis staatlich geführte Fonds, sogenannte Sovereign Wealth Funds, in Bitcoin machen. Im Gegenteil, Hedgefonds-Manager Raoul Pal zufolge sei das bereits geschehen. Wie der CEO der Wirtschaftsnachrichtenplattform Real Vision auf Twitter geschrieben hatte, sei der Singapurische Staatsfonds Temasek bereits in BTC investiert.

Die Nachricht stammt indes von Robert Gutmann, CEO der New York Digital Investment Group (NYDIG). Dieser war zuletzt Gast in Pals Podcast. Demnach habe Temasek jungfräuliche Bitcoin direkt aus Miner-Hand gekauft und seine Assets damit diversifiziert. Insgesamt hält der Singapurische Staatsfonds Vermögenswerte in Höhe von über 300 Milliarden US-Dollar.

Mit dem kolportierten Investment steht Temasek indes nicht alleine da. Auch der neuseeländische Rentenfonds soll bereits seit Oktober 2020 eine fünfprozentige Bitcoin-Position halten. Dies geht aus einem Bericht der Lokalzeitung Stuff hervor.

“Wenn Sie gerne in Gold investieren, können Sie BTC nicht wirklich außer Acht lassen”, so der CIO des KiwiSaver-Fonds.

Kaufen oder Verbieten?

Der Eintritt staatlicher Akteure auf die globale Bühne des Bitcoin-Games wäre ein Paradigmenwechsel. Schließlich gelten Staaten als größte Gefahr für das Projekt. Selbst Ray Dalio hält ein Bitcoin-Verbot in den USA für “sehr wahrscheinlich”, wie wir an dieser Stelle berichtet hatten. Marktbeobachter sind sich in dieser Frage unschlüssig. Zwar zeigen Beispiele wie das indische Bitcoin-Verbot, dass es so mache Regierung mit autoritären Kursen gegen die Kryptowährung. Ob der Bann aber überhaupt durchsetzbar ist, ist völlig offen. Schließlich funktioniert BTC ganz ohne zentralisierte Instanzen, die man per Anordnung zum Aufgeben zwingen kann. Theoretisch können Bitcoiner ihren privaten Schlüssel sogar im Kopf “speichern”, indem sie sich ihn merken. In anderen Worten: Bitcoin selbst kann man nicht verbieten. Was Staaten verbieten können, sind die sogenannten Fiat-Onramps, also Exchanges und Broker.

Die Spieltheorie legt aber nahe, dass staatliche Akteure genau das Gegenteil machen werden. Wie etwa am Beispielen Iran zu sehen ist, können marginalisierte Länder von einer frühen Bitcoin-Akzeptanz durchaus profitieren. Wenn Staaten also einmal anerkannt haben, dass Bitcoins zu wirkmächtig und resilient ist, um es zu verbieten, ist die nächstbeste Lösung eben eine breite und vor allem frühe Akzeptanz – der singapurische Staatsfonds scheint das begriffen zu haben.

Zuletzt war NYDIG in Bitcoin-Kreisen ein gefragtes Unternehmen. Schließlich hatte das Investmentunternehmen im Februar dieses Jahres einen weiteren Bitcoin ETF bei der SEC beantragt.  Ross Stevens, seines Zeichens CEO von des Mutterunterunternehmens Stone Ridge Asset Management, nannte Bitcoin beim Word.Now-Summit von MicroStrategy das “beste Geld aller Zeiten“.

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