Danone hat angekündigt, die Lieferketten seiner Babynahrung künftig nachverfolgbar zu machen. Der französische Lebensmittelkonzern enthüllte dafür am 13. Februar mit „Track & Connect“ eine blockchainbasierte Lösung, die in China bereits zum Einsatz kommt. Der Konzern versprach für das Jahr 2020 weiterhin eine Einführung in Frankreich, Deutschland, Neuseeland und Australien. Hierzulande wird Babynahrung der Marken Aptamil und Karicare von dem Tracking per Blockchain betroffen sein.
Die Pressemitteilung lässt die technischen Details von „Track & Connect“ indessen weitestgehend offen. Folglich bleibt unklar, welche Blockchain für den Tracking Service zum Einsatz kommt. Die Nachrichtenseite Ledgerinsights mutmaßt jedoch, dass es sich um eine von SAP entwickelte Lösung handeln könnte. Schließlich sei Danone ein Kunde des deutschen IT-Konzerns.
Danone kombiniert Lieferketten-Tracking mit Authentizitätsnachweis
Konsumenten von Babynahrung, die auf die von Danone lancierte Tracking-Lösung zurückgreifen, können das Produkt nicht nur zum Herstellungsort zurückverfolgen, sondern sich auch über seine Echtheit vergewissern. Danone greift dafür auf ein Design zurück, das mithilfe von zwei QR-Codes funktioniert.
Der erste Code befindet sich auf der Außenseite der Produktverpackung. Falls der Kunde ihn scannt, erhält er detaillierte Informationen zum Herstellungsdatum, dem Produktionsort sowie der Reise der Babynahrung bis ins Ladenregal.
Anders verhält es sich beim zweiten QR-Code. Denn dieser befindet sich im versiegelten Inneren der Verpackung. Er kann somit erst nach dem Erwerb der Babynahrung gescannt werden. Da Danone diesen Code weiterhin mit einer Datenbank verknüpft hat, erhält der Kunde beim erstmaligen Scannen eine Benachrichtigung, die ihm die Echtheit des von ihm erworbenen Produkts bestätigt. Jedes weitere Scannen löst demgegenüber einen alarmierenden Warnhinweis aus.
Danone sieht in „Track & Connect“ ferner eine Chance, den Kunden einen organisierten After Sales Support anzubieten. Händler sollen durch das System hingegen detailliertere Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden erhalten. Hierzu David Boulanger, Sr. Vice President, Operations, Danone Specialized Nutrition:
Dank dieser Innovation im Verpackungs- und Datenmanagement werden wir in der Lage sein, einen der umfassendsten Rückverfolgbarkeitsdienste in der Babynahrungsindustrie anzubieten und eine engere Verbindung zu unseren Verbrauchern und Einzelhändlern herzustellen, um ihnen einen Kundendienst zu bieten, den sie wertschätzen.
Blockchain-Tracking breitet sich in der Lebensmittelindustrie aus
Danone ist indessen nicht der einzige Hersteller von Getränken und Lebensmitteln, der die Vorteile der Blockchain nutzbar zu machen versucht. Selbst der Coca-Cola-Konzern gab im November 2019 bekannt, künftig auf diese Technologie setzen zu wollen.
Auch darüber hinaus finden sich heutzutage unzählige Anwendungsbeispiele. Genannt sei an dieser Stelle eine Plattforme, die den Herkunftsort von Wein nachweisen soll, sowie eine Blockchain-Lösung für den Echtheitsnachweis bei Olivenöl. Das zweite Beispiel beteiligt sich im Übrigen an einem von IBM initiierten Netzwerk für die Nachverfolgung von Lieferketten.