Corona-Pandemie Corona-Impfung für Bitcoin? Im Darknet häufen sich zweifelhafte Angebote

Nicht alle wollen abwarten, bis sie mit der Covid-Impfung an der Reihe sind. Verkäufer im Darknet entdeckten hier eine höchst zweifelhafte Einnahmequelle.

Anton Livshits
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Corona-Impfstoff

Beitragsbild: Shutterstock

Das Darknet ist mit Angeboten für vermeintliche Corona-Impfdosen überflutet. Sie sind im Tausch gegen Bitcoin erwerbbar. Ihre Wirksamkeit ist höchst unwahrscheinlich, wenn der vermeintliche Händler denn überhaupt etwas abschickt. So beschreibt es ein Bericht des Cyber-Security-Unternehmens Check Point, der ursprünglich am 12. Dezember erschienen war.

Seit der Erstveröffentlichung des Berichts erhielten einige Corona-Impfstoffe, wie etwa die von Biontech und Pfizer oder von Moderna, eine staatliche Zulassung. In Deutschland und vielen anderen Staaten starteten daraufhin offizielle Impfkampagnen. Check Point stellt in einem Update jedoch fest, dass diese Entwicklung dem Treiben im Darknet keinen Abbruch tat:

Tatsächlich ist das Gegenteil eingetreten: Die Zahl der Impfstoffanzeigen ist explodiert und die Angebotspreise haben sich verdoppelt oder sogar vervierfacht.  Wir glauben, dass dies auf eine sprunghafte Zunahme der Nachfrage von Einzelpersonen zurückzuführen ist, die nicht wochen- oder monatelang auf ihre Impfung durch die Regierungen ihrer Länder warten wollen.

Check Point beobachtete, dass die Anzahl an Darknet-Seiten mit Impfbezug im vergangenen Monat um 400 Prozent angestiegen ist. Die Durchschnittspreise für eine Impfdosis nahmen ebenfalls zu. Er liegt nun zwischen 500 und 1.000 US-Dollar.

Das Problem mit den Darknet-Corona-Impfungen

Zunächst muss natürlich festgehalten werden, dass unklar ist, ob es sich bei den angebotenen Produkten überhaupt um Impfdosen handelt. Gaben die Verkäufer ihre Ware im Dezember noch als chinesische Produkte aus, so bewerben sie die Impfungen mittlerweile entweder mit den Marken der zugelassenen Medikamente oder gänzlich ohne Herstellerangabe.

Europol gab dahingehend bereits im Dezember eine Warnung heraus. Laut der Behörde seien die Darknet-Impfungen bestenfalls wirkungslos, aber auch gesundheitsschädigende Effekte seien möglich. Da können sich diejenigen, die einfach nur BTC an Betrüger versendet haben und dafür überhaupt nichts erhalten, noch glücklich schätzen. Check Point berichtete zudem von einem Verkäufer, der davon spricht, dass für die Wirkung seines Impfstoffs 14 Dosen pro Person erforderlich sind. Auch hier läuten die Alarmglocken. Schließlich sind von keinem der staatlich zugelassenen Impfstoffe mehr als zwei Dosen vonnöten.

Einige der Darknet-Verkäufer bieten ferner auch Chloroquin an. Das Medikament zur Behandlung von Malaria wurde vor Monaten vom scheidenden US-Präsidenten Donald Trump als Wundermittel gegen Covid-19 angepriesen. Eine derartige Wirksamkeit des Medikaments ist indes nicht erwiesen. Check Point berichtet schließlich, dass es die Waren von einem Testkauf erst gar nicht erhalten habe.

Staatliche Behörden gehen unterdessen gegen die illegalen Geschäfte im Darknet vor. Im Januar legten sie erneut einem großen Umschlagsplatz für Drogen und andere verbotene Güter das Handwerk.

Cyber Crime und die Pandemie

Check Point berichtet, dass die Corona-Pandemie auch jenseits des Darknets von Cyberkriminellen instrumentalisiert wird. Insbesondere Phishing-Angriffe setzen Nachrichten mit Bezug zu den Impfstoffen als Köder ein. Deratige E-Mails enthalten oftmals Schädlinge, die die Login-Daten ihrer Opfer stehlen sollen.

Der Bericht macht zudem Pharmakonzerne auch für 2021 als wichtige Zielscheibe von Hackerangriffen aus.

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