"Zu viel Zeit gelassen" Ist die SEC schuld am geplatzten Circle-Börsengang?

Dass USDC-Herausgeber Circle sein Börsendebüt absagen musste, soll einem Bericht zufolge an der US-Aufsicht SEC gelegen haben.

Daniel Hoppmann
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Securities and Exchange Commission.

Beitragsbild: Shutterstock

| Die US-Börsenaufsicht SEC legte in den vergangenen Monaten gegenüber Krypto-Unternehmen eine härtere Ganghart ein

Das Nichtzustandekommen des Börsengangs von USDC-Herausgeber Circle sorgte im Kryptosektor für Verwunderung. Als Grund wurde damals die Auflösung eines Deals mit dem SPAC-Unternehmen Concord Acquisition Corp genannt, der als essenzieller Baustein das Debüt der Stablecoin-Firma auf dem New Yorker Parkett ermöglicht hätte. Doch schnell kamen Gerüchte auf. Manche vermuteten Druck von Investoren oder die allgemeine negative Marktsituation als Ursache.

Laut der offiziellen Erklärung mussten die Vertragsparteien den Deal auflösen, weil vor Ablauf der Transaktionsvereinbarung noch kein grünes Licht von der SEC zur S-4-Registrierung kam. Diese Erlaubnis war aber wichtig, da Circle erst dann hätte Aktien ausgeben dürfen.

Wie nun jedoch die Financial Times aus Kreisen des Unternehmens herausgefunden hat, soll die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC den Zusammenschluss bewusst verhindert haben. Die anonyme Quelle beschuldigt die Behörde, sich absichtlich “zu viel Zeit” gelassen zu haben.

Grund: FTX?

Wie das Finanzmedium weiter schreibt, habe der Untergang der mittlerweile insolventen Kryptobörse FTX ebenfalls zu Entscheidung der SEC beigetragen. Kurz nach dem Kollaps sei es für die Aufsichtsbehörde “unmöglich” gewesen, eine Genehmigung zu erteilen, heißt es.

Allgemein zeigte sich die SEC in den vergangenen Monaten angriffslustiger gegenüber Krypto-Unternehmen. So stellt sich die Börsenaufsicht bereits seit Längerem bei der Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs quer. Zudem funkte die US-Behörde beim Hahnenkampf zwischen Gemini und Genesis dazwischen und zeigte beide wegen des Verkaufs von unregistrierten Wertpapieren an.

Die IPO-Pläne sind für Circle damit jedoch noch nicht vom Tisch. Wie Circle-CEO Jeremy Allaire in einer Presseerklärung mitteilte, sei die Umwandlung hin zum börsennotierten Unternehmen nach wie vor “ein Teil der Kernstrategie”. Wann der USDC-Herausgeber aber tatsächlich das Parkett betreten wird, steht noch aus.

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