Gerichts-Urteil Können Celsius-Anleger doch mit Rückzahlungen rechnen?

Celsius-Anleger warten seit Monaten auf Entschädigung. Ein Vergleich soll nun die Lösung bringen. Das steht drin.

Daniel Hoppmann
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Celsius

Beitragsbild: Shutterstock

| Vor der Insolvenz war Celsius einer der größten Krypto-Lending-Anbieter der Branche

Knapp ein Jahr ist es her, dass Celsius Network, einer der größten Krypto-Lending-Dienste der Branche, Insolvenz anmeldete. Die Geschädigten bangen seitdem um ihre Einlagen. Lange war unklar, ob das US-Unternehmen überhaupt in der Lage sei, Entschädigungen zu leisten. Nun schlägt das zuständige Konkursgericht in New York mehrere Vergleiche vor und stellt Anleger vor die Wahl. Das zeigt ein Gerichtsdokument.

Es geht um etwa 78 Milliarden US-Dollar an ungedeckten Forderungen, die Celsius Network gegen sich hat. Richter Martin Glenn will am 10. August eine Entscheidung fällen. Anleger sollen bis zum 3. August mitteilen, ob sie der Vereinbarung zustimmen oder widersprechen wollen. Einer der Deals sieht Folgendes vor:

Anleger können ihre Schadensersatzansprüche rund um die Vorwürfe um Betrug und Täuschung gegen das Management von Celsius fallen lassen. Im Gegenzug erhalten die geschädigten Nutzer 5 Prozent zusätzlich auf ihre eingezahlten Einlagen. Geschädigte Nutzern, die den Deal ablehnen, können individuell dennoch weiter klagen. Das Gericht warnt jedoch vor einem Prozess, der “Monate, wenn nicht sogar Jahre” dauern könnte.

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Teilabwicklung über Krypto und Anteilsscheine

Ein Teil der Entschädigung soll sogar über Kryptowährungen abgewickelt werden. Anspruchstellern, die ihre Coins im Rahmen des Earn-Programms an Celsius verliehen haben, sollen einen “gleichwertigen Betrag” in Krypto bekommen. Das bringe auch Steuervorteile, heißt es in dem Dokument. Unklar bleibt jedoch, ob die Entschädigung auch über den gleichen Coin oder Token abgewickelt wird.

Anleger können auf einen Teil der Entschädigung jedoch verzichten, um Erstzugriffsrechte und einen 30-prozentigen Rabatt auf Anteile eines “neuen Unternehmens” zu erhalten, das aus dem Konkursverfahren hervorgehen soll.

Das alte Management versucht sich mit dem Deal, juristisch reinzuwaschen, um mit einem neuen Unternehmen erneut durchzustarten. Nur einer wird wahrscheinlich nicht mehr an Bord sein: Ex-CEO Alex Mashinsky. Der sitzt weiter in Untersuchungshaft und wird morgen das erste Mal vor dem Haftrichter vorgeführt. Eines ist jedoch klar: Das Kapitel Celsius geht seinem Ende entgegen.

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