Marktupdate Bitcoin weiter im Seitwärtstrend – kommt es zum Miner-Exodus in die USA?

Nach der Aufbruchstimmung im Krypto-Space legen die Bullen nun wieder eine Verschnaufpause ein. Unterdessen könnten nun einige Bitcoin-Miner in die USA emigrieren.

Daniel Hoppmann
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Die US-Flagge mit einem Antrag auf permanentes Bleiberecht.

Beitragsbild: Shutterstock

Nachdem Elon Musk mit seinen jüngsten Äußerungen auf Twitter wiederholt den Krypto-Markt in Aufbruchstimmung versetzt hatte, scheinen die Bullen nun zu verschnaufen. Unter den Top-10-Coins notieren ausnahmslos alle Kryptowährungen leicht im Minus. So verzeichnet beispielsweise Bitcoin einen leichten Kursverlust von 0,43 Prozent im Vergleich zum gestrigen Handelstag. Anleger scheinen hierbei weiterhin auf eine mögliche Wiedervereinigung zwischen Tesla und der Kryptoleitwährung zu spekulieren. Damit kann sich der digitale Wertspeicher bereits den dritten Tag in Folge über der 40.000er Marke halten. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei 40.304 US-Dollar.

Ähnliches Bild ergibt sich im Altcoin-Sektor. Während Cardano mit etwa 1,5 Prozent den geringsten Kursverlust verzeichnet, müssen Ripple (XRP), Binance Coin (BNB) und Dogecoin (DOGE) jeweils etwa ein dreiprozentiges Minus hinnehmen. Polkadot (DOT) und Ethereum (ETH) befinden sich mit Rückgängen von jeweils 2 Prozent im Mittelfeld. Unter den Top-10-Coins hat es Uniswap (UNI) am schwersten erwischt. Der Defi-Token notiert zu Redaktionsschluss mit 23,40 US-Dollar etwa 4,3 Prozent in der Verlustzone.

Ein deutlich schwereres Los zog dabei der Internet Computer (ICP) von DFINITY. Angetreten als Hoffnungsträger für ein freieres und selbstbestimmteres Internet, schaffte es ICP bei seinem ICO direkt unter die Top-10 der wertvollsten Kryptowährungen. Zuletzt wehrte sich DFINITY auf Reddit gegen Kritik, die die Dezentralisierung und den Datenschutz des Internet Computers adressierten. Während sich Bitcoin und Co. seit dem Flash Crash vor einem Monat einigermaßen konsolidieren konnten, befindet sich das Coin-Projekt von DFINITY jedoch weiterhin im freien Fall. Auch heute setzt sich dieser Negativtrend fort. Mit einem Minus von knapp 13 Prozent rutscht ICP damit im Ranking weiter ab. Mittlerweile besetzt der Internet Computer nur noch Platz 19 unter den wertvollsten Kryptowährungen. Zu Redaktionsschluss handelt ICP bei 59,33 US-Dollar.

Nach Coinbase-Listing: Shiba Inu und Chiliz mit massiven Gewinnen

Nachdem Coinbase vor etwa einem Monat Dogecoin listete, nahm die größte Krypto-Börse der USA nun Shiba Inu (SHIB) und Chiliz (CHZ) in ihr Sortiment auf. Das gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Genau genommen handelt es sich hierbei um ein Listing auf Coinbase Pro, also der Handelsplattform für professionelle Trader. Auf der Basis-Plattform der US-Krypto-Börse ist der Handel nach wie vor nicht verfügbar. Nichtsdestotrotz sorgte die Ankündigung bei beiden Kryptowährungen für explosionsartige Zugewinne. SHIB verbucht seitdem ein Kursplus von fast 28 Prozent, während CHZ auf etwa 19 Prozent kommt. Ob – und vor allem wann – die Handelsfunktion auch auf Coinbase freigeschaltet wird, ist zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Chinesische Bitcoin Miner zieht es in die USA

Kommt es nun zur großen US-Migration der chinesischen Bitcoin Miner? Das zumindest berichtet CNBC. Demnach planen einige der digitalen Schürfer, das Reich der Mitte zu verlassen und ihre Minen in den USA beziehungsweise Kanada aufzuschlagen. Hintergrund seien die zunehmenden Restriktionen Pekings, mit denen sich immer mehr Bitcoin Miner konfrontiert sehen. Ein lohnendes Ziel sei dabei der US-Bundesstaat Texas. Die Strompreise sind auf einem ähnlichen Niveau und der dortige Gouverneur Greg Abbot gilt als Mining-freundlich. Diese Faktoren könnten den Miner Exodus aus China beschleunigen. Gleichwohl gilt das texanische Stromnetz nicht erst seit den verheerenden Stromausfällen aus dem vergangenen Winter, die sich im nun beginnenden Sommer zu wiederholen drohen, als recht instabil – es bleibt also abzuwarten, ob der US-Bundesstaat den Minern eine Heimat bieten wird.

Das führe zu einer besseren Verteilung der globalen Hashrate, was prinzipiell zu begrüßen sei, meint Alejandro De La Torre. Der Vice President des Hongkonger Mining-Unternehmens Poolin denke darüber hinaus bereits über eine Auswanderung nach.

Wir wollen nicht jedes Jahr mit irgendeinem neuen Verbot in China konfrontiert werden. Also versuchen wir, unsere globale Mining-Hashrate zu diversifizieren. Deshalb ziehen wir in die Vereinigten Staaten und nach Kanada.

Alejandro De La Torre gegenüber CNBC

Inwiefern es hier zu einer Neuverteilung der Kräfteverhältnisse im Bereich des Minings kommt, wird sich in Zukunft zeigen.

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