Satoshi Nakamoto Bitcoin made in Germany?

Bitcoin ist spätestens seit dem jüngsten Halving wieder in aller Munde. Doch wer hats erfunden? Möglicherweise führen die Spuren geradewegs nach Deutschland.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Das Rätselraten um die Person hinter Satoshi Nakamoto gleicht der Suche nach dem Ei des Kolumbus. In die Auswahl vermeintlicher Satoshi-Kandidaten haben sich dabei bislang allerlei mehr oder weniger obskure Krypto-Köpfe verirrt. Vom renitenten Craig Wright, über den Freizeit-Astronauten Elon Musk bis hin zum deutschen Hobby-DJ Jörg Molt – die Liste selbsternannter oder fremdbestimmter Bitcoin-Erfinder ist ebenso lang wie befremdlich. Laut eines gewagten Blogeintrags lassen sich Satoshis Spuren jedoch nach Deutschland zurückverfolgen. Könnte Bitcoin etwa deutsche Wurzeln haben?

Von Mozart bis Satoshi

Die Argumentation des Trustnodes-Eintrags ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Im Kern läuft sie darauf hinaus, dass das Bitcoin-Währungskonzept und damit das im Bitcoin-Code implementierte Design der deutschen Wirtschaftsschule entspringt:

Das Design ist eine Geschichte, die in einem Code erzählt wird, und diese Geschichte ist in erster Linie, wenn nicht sogar vollständig, eine deutsche Geschichte.

Im Weiteren ergießt sich der Text in einem Lobgesang auf die deutsche Kultur der Dichter und Denker. Etwas so bedeutungsvolles und revolutionäres wie Bitcoin könne schließlich nur in einer Hochkultur entstanden sein, oder?

Man vergisst leicht, dass die deutsche Kultur eine große Kultur ist. Mozart, mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Niemals von Rom oder irgendeinem Volk besetzt, begann in diesem Land das, was zur Aufklärung wurde. Gutenberg, Luther und nicht zuletzt Immanuel Kant.

Abgesehen von diesem zweifelhaften Beleg (der zudem ignoriert, dass Mozart wohl eher Österreicher war), habe Deutschland im Gegensatz zu den USA „eine ganz andere Art, über Wirtschaftstheorie zu theoretisieren“. Diese finde sich demnach im Bitcoin-Konzept wieder. Und daher ließe sich argumentieren, „dass der Bitcoin-Erfinder unmöglich ein Amerikaner sein kann“ und sehr „wahrscheinlich ein Deutscher“ sei – bestechend.

Doch Trustnodes zufolge muss das nicht bedeuten, dass der Bitcoin-Erfinder ein gebürtiger Deutscher sei. Vielmehr sei er mit der „deutschen Wirtschaftsschule und dem deutschen Wirtschaftsdenken eng vertraut“ und könnte folglich zumindest einige Zeit in Deutschland gelebt haben.

Dies führt der Autor darauf zurück, dass „im [Bitcoin]Code ziemlich genau die deutsche Schule der Geldtheorie dargestellt“ sei. Dieser Code stünde im Gegensatz zum US-amerikanischen Wirtschaftsdenken und untergrabe die globale Währungshoheit des US-Dollars.

Bitcoin made in Germany?

Dass der Bitcoin-Erfinder rein aus kulturtheoretischen Überlegungen heraus aus Deutschland stammen soll oder zumindest Bekanntschaft mit dem Land gemacht hat, ist unhaltbar und fällt eher in die Kategorie Lach- und Sachgeschichten.

Entzaubert man das Akronym Satoshi Nakamoto in diesem Zusammenhang und in Manier des zitierten Artikels und würfelt die Buchstaben neu zusammen, könnte der oder die Urheberin mit Namen Sina oder Haiko tatsächlich aus Deutschland stammen – vorausgesetzt man kehrt die restlichen verbleibenden Buchstaben unter den Tisch.

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