Keine Frage: Das erste Quartal hatte es in sich: Angetrieben von massiven Kurszuwächsen bei der Leitwährung Bitcoin ist die gesamte Marktkapitalisierung aller Krypto-Assets seit Januar von 880 Millionen US-Dollar auf nunmehr über 2,1 Billionen USD gestiegen.
Dabei haben die Altcoins – Kryptowährungen neben BTC – dem Branchenprimus in den letzten drei Monaten verstärkt das Wasser abgegraben. Bitcoins Anteil an der Gesamtmarktkapitalisierung, die sogenannte Bitcoin-Dominanz, ist seit 1. Januar von über 68 Prozent auf zu Redaktionsschluss unter 56 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2019.
Bitcoins Kampf mit der 60.000 USD-Hürde
Die Altcoins profitierten dabei von dem Umstand, dass sich die Bitcoin-Bullen bereits seit Wochen an der Marke von 60.000 USD abarbeiten – zumindest bislang ohne nachhaltigen Erfolg. Umso mehr ins Gewicht fallen die kräftigen Kursanstiege, die die Top-Altcoins Ether (ETH), Ripple (XRP) und Binance Coin (BNB) seit Anfang April verbuchen. Mit Zuwächsen von 27 Prozent (ETH), 109 Prozent (BNB) und 141 Prozent (XRP) konnten die Top-3 Altcoins in den vergangenen beiden Wochen weiter zur Kryptowährung Nr.1 aufschließen, die in den letzten 14 Tagen “lediglich” um 8 Prozent zulegen konnte.
Lauern auf das Allzeithoch: HODL Waves stimmen bullish
Dass sich Bitcoin trotz mehrerer gescheiterter Ausbruchsversuche erneut an ein neues Allzeithoch heranzurobben scheint, stimmt dennoch optimistisch – der von manchen befürchtete und für BTC alles andere als untypische massive Kurskorrektur ist bislang ausgeblieben. Zudem deuten einige Indikatoren darauf hin, dass immer mehr Bitcoin-Investoren und -Miner die Füße – beziehungsweise Hände – stillhalten, weil sie von weiteren Zuwächsen beim Bitcoin-Kurs ausgehen.
Einer dieser Indikatoren sind die “HODL Waves”, die die Blockchain-Analysten von Glassnode bereitstellen. Die HODL Waves ordnen die Verteilung von Bitcoin-Einheiten nach ihrem Alter. Ein Blick auf den Chart von Glassnode zeigt, dass der Anteil der Bitcoin-Einheiten, die lange gehalten werden, im Vergleich zum Bull Run von Ende 2017 deutlich größer ist.
Viele richten ihre Blicke nun auf die Bitcoin Miner, deren Verhalten häufig Indizien für die weitere Kursentwicklung liefern. Der Grund dafür ist naheliegend: Schließlich gehört es zu deren täglich Brot, Bitcoin zu verkaufen, um ihren Betrieb zu finanzieren. Eine Metrik zur Einordnung der Miner-Verkäufe liefert der Miners’ Position Index (MPI). Dieser setzt die BTC, die die Wallets der Miner verlassen, ins Verhältnis mit dem gleitenden 1-Jahres-Durchschnitt. Dabei gilt: Ein Wert von über 2 signalisiert, dass die meisten Miner verkaufen. Seit Anfang März haben sich die Miner hier auffällig still verhalten.
Nicht einmal das Allzeithoch von 61.712 US-Dollar am 13. März hat es geschafft, die Bitcoin Miner aus der Reserve zu locken. Der Schluss ist folglich naheliegend, dass für sie ein BTC-Kurs von 60.000 US-Dollar noch lange nicht das Ende der Fahnenstange darstellt.