Nach acht Jahren des Wartens scheint das Drama um den Mt.Gox-Hack nun so langsam zum Ende zu kommen. Die bankrotte Bitcoin-Börse wird Geschädigten zumindest einen Teil ihrer Einlagen zurückerstatten. Das geht aus einem neuen Dokument des japanischen Insolvenzverwalters Nobuaki Kobayashi hervor. Konkret heißt es in dem Papier:
Der Treuhänder für die Sanierung bereitet derzeit die Rückzahlungen in Übereinstimmung mit dem genehmigten Sanierungsplan vor.
Ein konkretes Datum, wann die Auszahlungen tatsächlich beginnen, steht jedoch noch aus. Der Insolvenzverwalter hat im Zuge des Verfahrens eine Website eingerichtet, auf der betroffene Anleger sich registrieren können, um im Anschluss für die Rückzahlungen infrage zukommen. Zudem können Geschädigte entscheiden, ob und in welcher Form die Kompensation erfolgen soll. Dabei stehen drei Optionen zur Auswahl: Cash, Bitcoin und/oder Bitcoin Cash.
Der Sanierungsplan steht dabei schon seit November vergangenen Jahres, nachdem das Vorhaben von einem japanischen Gericht abgesegnet worden war. Zum damaligen Zeitpunkt war allerdings noch unklar, ob Anleger auch auf eine Rückerstattung in Bitcoin hoffen konnten. Diese Bedenken sind nun zwar vom Tisch, von den ursprünglich entwendeten 850.000 BTC stehen laut Medienberichten allerdings nur 150.000 BTC für die Auszahlungen bereit.
Krypto-Experten fürchten Bitcoin-Abverkauf
Dennoch fürchten Krypto-Experten einen BTC-Abverkauf. Der Hack auf die ehemalige Bitcoin-Börse liegt acht Jahre zurück. Für viele Anleger hat sich der Kurs seitdem mindestens verzwanzigfacht. Geschädigte könnten nun ihre Bestände auf den Markt werfen, um von der Wertentwicklung der letzten Jahre zu profitieren, so die Befürchtungen. So sagt BTC-ECHO Marktexperte Stefan Lübeck:
Nach Jahren des Wartens bis zur Freigabe der Kundeneinlagen könnten ehemalige Mt.Gox-Nutzer vermehrt über einen Verkauf ihrer Bitcoin-Bestände nachdenken. Zum Zeitpunkt des Hacks im Februar 2014 betrug der Preis für einen Bitcoin rund 600 US-Dollar. Dementsprechend könnten die geschädigten Nutzer nun zu einem verdreißigfachten Bitcoin-Kurs verkaufen.
Ki Young Ju, CEO des Datenanalysedienstes CryptoQuant, stellt ein Tool bereit, über das Trader Preis-Alarme einstellen können, sobald die Mt.Gox-Auszahlungen beginnen. “Bisher ist es ruhig”, schreibt der CEO auf Twitter.