Bei Crypto Capital handelt es sich um eine Bitcoin-Börse, die bereits in die Schlagzeilen geriet. Zwischenzeitlich haben Ermittler den Chef des Unternehmens, Ivan Manuel Molina Lee, unter dem Vorwurf der Geldwäsche festgenommen. Die Festnahme beruhte auf einem europäischen Haftbefehl. Laut der polnischen Zeitung wPolityce werfen die Behörden dem Krypto-Unternehmer die Einnahme von rund 1,5 Milliarden Zloty – umgerechnet 390 Millionen US-Dollar – vor. Das Geld soll aus illegalen Quellen stammen. Beispielsweise aus der Zusammenarbeit mit kolumbianischen Drogenkartellen, die Gelder über digitale Währungen gewaschen haben. Was hat das nun mit der Krypto-Börse Bitfinex zu tun?
Crypto Capital: Bitcoin-Börse als Komplizin im Drogengeschäft?
Vor gar nicht allzu langer Zeit stand die Krypto-Börse Bitfinex in den USA vor Gericht. Ermittler warfen den Verantwortlichen der Bitcoin-Börse vor, Gelder in Höhe von 700 Millionen US-Dollar von der Schwesterfirma Tether Limited veruntreut zu haben. Gleichzeitig fielen Unregelmäßigkeiten bei den Transaktionen und eine Verbindung zu einer Firma in Panama, Crypto Capital, auf. Vor Gericht ließ sich Bitfinex nicht dazu bringen, die Geldgeschäfte offenzulegen.
Nun kommen die Ermittler von der anderen Seite. Sicherlich macht es keinen guten Eindruck, dass jetzt auch Crypto Capital ins negative Rampenlicht geraten ist. Aber nicht nur Bitfinex soll die Dienste der zwielichtigen Plattform genutzt haben. Auch Binance, Kraken und BitMEX sollen Verbindungen zu der Plattform haben. Gleichzeitig läuft ein Verfahren gegen Crypto Capital. Bifinex möchte rund 880 Millionen US-Dollar zurückerhalten, die bei Crypto Capital gelagert waren. Da nun aber alle Konten des Unternehmens in Polen, Portugal, Großbritannien und den USA eingefroren sind, ist das Geld nicht mehr verfügbar. Möglicherweise handelt es sich bei dem mutmaßlich veruntreuten Geld genau um die Summe, die Bitfinex bei Crypto Capital gelagert hat.
Die Vorwürfe nehmen kein Ende
Bereits zuvor musste sich Molina Lee einer Klage des US-Justizministeriums stellen. Er soll Bitcoin-Unternehmen heimlich Bankkonten zur Verfügung gestellt haben. Die polnische Staatsanwaltschaft sieht sich vor einem chaotischen Informationsberg:
Dies ist die größte Anstrengung der polnischen Staatsanwaltschaft, Verluste im Zusammenhang mit illegalen Aktivitäten zu sichern. Die Verhaftung war eine Zusammenarbeit zwischen Polisha und internationalen Spezialeinheiten. Das Verfahren wurde von Staatsanwälten der niederschlesischen Abteilung des Ministeriums für organisierte Kriminalität und Korruption der Staatsanwaltschaft in Breslau sowie von Beamten durchgeführt, die eng mit den Diensten von Europol, Interpol und den USA, einschließlich der DEA, zusammengearbeitet haben.
Es bleibt weiterhin ungeklärt, was genau hinter den Krypto-Kulissen passiert ist. Nach der Festnahme von Molina Lee dürfte sich das aber bald ändern.