Bitcoin-Betrug mit KI-Klonen Deepfakes: Vorsicht vor diesem Mann

Es kursieren immer mehr Videos, in denen angeblich Bitcoin verschenkt werden. Allein Michael Saylor lässt täglich 80 KI-generierte Videos löschen.

Moritz Draht
Teilen

Beitragsbild: picture alliance

| KI-Klone sehen Michael Saylor täuschend ähnlich

QR-Code scannen und einen Bitcoin erhalten: Klingt zu schön, um wahr zu sein – ist es auch. Videos, in denen prominente Personen wie Michael Saylor, Vitalik Buterin oder Elon Musk vermeintliche Krypto-Werbegeschenke verteilen, verbreiten sich auf Youtube zunehmend, sind aber Fake. Die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz lassen solche Videoschnipsel immer authentischer wirken. Experten befürchten, dass KI-generierte Desinformationen in den nächsten Jahren zum größten globalen Risiko werden.

Bitcoin-Betrug mit KI-Klon

Michael Saylor ist eines der meistzitierten Krypto-Sprachrohre. Der Vorsitzende von Software-Anbieter MicroStrategy hat über drei Millionen Follower auf X, Auswertungen platzieren den Unternehmer an vierter Stelle der reichweitenstärksten Krypto-Influencer. Der 58-Jährige tritt regelmäßig in Podcasts auf, hält Reden auf Konferenzen oder gibt Interviews. Entsprechend viel Videomaterial und O-Töne gibt es, die Betrüger für KI-generierte Videos nutzen.

Auf X warnte Saylor nun eindringlich vor gefälschten Videos: “Es gibt keinen risikofreien Weg, Ihre Bitcoin zu verdoppeln, und MicroStrategy verschenkt keine BTC an diejenigen, die einen Barcode scannen”. 80 Videos lasse er täglich löschen, “aber die Betrüger veröffentlichen immer mehr”.

Die als Giveaway-Scam bekannte Masche ist im Krypto-Space seit Jahren verbreitet. Meist sind es Personen, die aufgrund ihrer Reichweite in den sozialen Medien für betrügerische Zwecke herhalten. Durch KI-gestützte Videoprogramme wirkt solche Abzockerei immer echter. Auch für geübte Augen wird es schwieriger, Deepfakes zu erkennen.

Desinformationen als größtes globales Risiko

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) stuft die Verbreitung KI-basierter Falschinformationen im jüngsten Weltrisikobericht als größte Bedrohung der nächsten zwei Jahre ein. “Die zerstörerischen Fähigkeiten von manipulierten Informationen” stiegen rapide, heißt es darin, “da der offene Zugang zu immer ausgefeilteren Technologien zunimmt und das Vertrauen in Informationen und Institutionen schwindet”.

Mit Blick auf viele anstehende Wahlen in diesem Jahr, darunter die Präsidentschaftswahlen in den USA, drohe KI, “gesellschaftliche Spaltungen, ideologische Gewalt und politische Unterdrückung” zu verstärken. Künstliche Intelligenz hätte eine “explosionsartige Zunahme von gefälschten Informationen und sogenannten synthetischen Inhalten ermöglicht”, von “ausgeklügelten Stimmenklonen bis hin zu gefälschten Websites”. Der Bericht wertet Angaben von 1.500 Experten und Risikoanalysten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus.

Blockchain als Mittel gegen Deepfakes

Um gegen Deepfakes anzugehen, könnten dezentrale Netzwerke künftig an Bedeutung gewinnen. In Modellprojekten wird die Blockchain-Technologie bereits zur Verifizierung von Informationen genutzt, von der italienischen Nachrichtenagentur Agenzia Nazionale Stampa Associata (ANSA), der New York Times und auch Associated Press.

Meldungen oder Bilder werden dabei mit einem Hash auf der Blockchain gespeichert. Nachrichten bekommen anschließend eine digitale Signatur mit Zeitstempel, über die sich der Ursprung nachweisen lässt. Vor dem Hintergrund sich verbreitender Deepfakes könnten sich Blockchain-Gütesiegel, die die Echtheit von Informationen belegen, immer mehr etablieren.

Du willst Bitcoin (BTC) kaufen oder verkaufen?
Wir zeigen dir in unserem Leitfaden, wie und wo du einfach und seriös echte Bitcoin (BTC) kaufen kannst.
Bitcoin kaufen