Der Krypto-Markt leckt nach der Abverkaufswelle die Wunden. Um knapp 3.000 US-Dollar ist der Bitcoin-Kurs im gestrigen Handelsverlauf eingeknickt. Auch die Altcoins sind im Sog der Krypto-Leitwährung ins Stolpern geraten. Dabei könnte die Abwärtsbewegung nur ein Lebenszeichen der vermisst geglaubten Bären gewesen sein. Zur Stunde übernehmen die Bullen wieder das Ruder. Die Gesamtmarktkapitalisierung dreht erneut ins Plus und visiert wieder die 2-Billionen USD-Marke an. Bitcoin fällt zwar auf Tagessicht 2,9 Prozent zurück, hat sich aber deutlich vom Tagestief erholt. Zu Redaktionsschluss notiert BTC bei 56.965 US-Dollar.
Auch Ethereum ist kurzzeitig unter die Räder gekommen. Unter 1.900 US-Dollar haben die Bären den ETH-Kurs aber nicht drücken können. So rutscht Ether zwar im 24-Stundenvergleich um 4,1 Prozent ins Minus, hat aber wieder die 2.000er Marke zurückerobert. Aktuell liegt der ETH-Kurs bei 2.010 US-Dollar und damit nur 6,2 Prozent vom Rekordhoch entfernt.
Der Tagesverlierer unter den zehn größten Krypto-Assets ist XRP mit einem Minus von 11,6 Prozent. Abgesehen von der Ripple-Währung pendeln sich die Verluste jedoch im einstelligen Prozentbereich ein. Binance Coin (BNB) und Uniswap (UNI) verlieren je 3,3 Prozent, Cardano (ADA) und Litecoin (LTC) je 7,4 Prozent. Polkadot (DOT) verbucht einen Kursabschlag von 5,1, Chainlink (LINK) von 6,9 Prozent.
Die Gesamtmarktvisualisierung von Coin360 ist entsprechend in roter Farbe getränkt – zumindest auf Tagessicht. Im Stundenchart legen die Top 10 Coins wieder allmählich zu und holen ihre Verluste auf. Der Abverkauf könnte nur ein kurzes Bären-Aufbäumen gewesen sein.
Bullisher Bitcoin-Ausblick
Auch Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg, plant im aktuellen Crypto Outlook keine lang anhaltende Gegenwehr des Bärenlagers ein. Angesichts der historischen BTC Performance bleibe “der technische Ausblick für Bitcoin im Jahr 2021 stark aufwärts gerichtet”.
Ausgehend von der Kurs-Entwicklung in den Post-Halving-Jahren 2013 und 2017 habe Bitcoin noch in diesem Jahr ein Steigerungspotenzial von bis zu 400.000 US-Dollar.
Im September erreichte die 180-Tage-Volatilität der Kryptowährung ungefähr das Allzeittief vom Oktober 2015. Vom Durchschnittspreis dieses Monats stieg Bitcoin etwas mehr als 50x bis zum Höchststand im Jahr 2017.
Auf einen Zeitrahmen will sich McGlone zwar nicht festlegen. Der Analyst rechnet aber bis zur Jahreshälfte mit weiteren Zehntausenderschritten:
Ein wahrscheinlicheres Szenario für das 2. Quartal ist ein Durchbruch des Widerstands bei 60.000 US-Dollar und ein Anstieg in Richtung 80.000 US-Dollar. Ein Backup in Richtung der Unterstützung bei 40.000 US-Dollar ist unserer Meinung nach weniger wahrscheinlich.
Nicht nur Privatanleger dürften mit Spannung auf die prognostizierte Rallye warten. Allen voran die Miner profitieren von dem Bull Run. Laut Glassnode CTO Schultze-Kraft haben Miner im letzten Monat 50 Millionen US-Dollar eingenommen – täglich.