"Nicht mehr tragbar" Binance dreht Kanada den Rücken zu

Es ist der nächste Rückschlag für Binance in Nordamerika. Die Kryptobörse kehrt Kanada den Rücken. Das sind die Gründe.

Daniel Hoppmann
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Binance CEO Changpeng Zhao

Beitragsbild: Picture Alliance

| Ausgerechnet im Heimatland von CEO Changpeng Zhao muss Binance den Rückzug antreten

Binance zieht die Reißleine. Der Handelsplatz wird seine Pforten in Kanada auf unbestimmte Zeit schließen. Das gab das Unternehmen am Freitagabend in einem Tweet bekannt. Regulatorische Gründe hätten dazu geführt, dass ein Weiterbetrieb “nicht mehr vertretbar” gewesen sei, heißt es in der Nachricht. Kanadische Nutzer sollen in den kommenden Tagen “ausführliche Informationen” zum Fortbestand ihrer Konten erhalten.

Ende Februar verschärfte die Canadian Securities Administration (CSA) die aufsichtsrechtlichen Vorschriften für Krypto-Dienstleister. Unter anderem forderte der Regulator verbindliche Nachweise über die Trennung von Kunden- sowie Firmen-Assets und sprach ein Verbot für Margin-Trading aus. Zudem untersagte die Behörde den Handel mit Stablecoins, Ausnahmen seien jedoch in Absprache mit der CSA möglich. Binance lehne die neuen Regeln ab, heißt es in dem Tweet weiter. Welche genau, erklärt die Krypto-Börse nicht.

Aus Unternehmenssicht fällt der Abschied kaum ins Gewicht, über Kanada wickelt der Handelsplatz nur einen Bruchteil seines Geschäfts ab. Als Heimatland von Binance CEO Changpeng Zhao dürfte ihn vor allem der emotionale Schaden schmerzen. Wohl auch deshalb will die Börse die Zusammenarbeit mit den Behörden weiter aufrechterhalten, um in Zukunft zurückzukehren.

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Immer Ärger mit den Amerikanern

Es ist der nächste Rückschlag, den die Krypto-Börse in Nordamerika hinnehmen muss. Bisher geriet Binance vor allem in den USA unter regulatorischen Dauerbeschuss. Erst holte die Securities and Exchange Commission (SEC) Ende Februar zum Rundumschlag gegen Paxos aus und begrub damit Binance Stablecoin BUSD. Einen Monat später legte die CFTC nach und verklagte den Handelsplatz, wegen Verstößen gegen geltende Bundesgesetze. So soll die Krypto-Börse trotz Verbots US-Bürgern den Derivatehandel ermöglicht haben.

Durch die regulatorische Breitseite in den USA legte Binance Ende April den Voyager Deal auf Eis. Eigentliche wollte der US-Ableger der Krypto-Börse die Assets des insolventen Lending-Dienstes übernehmen. Der Deal war bereits gerichtlich abgesegnet. Durch die regulatorischen Unklarheiten in den Vereinigten Staaten machte Binance dann jedoch in letzter Sekunde einen Rückzieher.

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