Mt.Gox-Entschädigung 1.300 US-Dollar für einen Bitcoin

Es gibt frischen Wind im Fall der ehemaligen Bitcoin-Börse Mt.Gox. Denn der Hedgefonds Fortress unterbreitete Anspruchshaltern ein weiteres Angebot.

Anton Livshits
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Bloomberg packt Bitcoin-Regulierung an

Beitragsbild: Shutterstock

Die Fortress Investment Group hat ihr Angebot an Gläubiger der gescheiterten Bitcoin-Börse Mt.Gox erhöht. Der US-amerikanische Hedgefonds ist nun bereit, Anspruchshalter mit 1.300 US-Dollar per Bitcoin zu entschädigen. Die Steigerung der Angebotssumme lässt sich auf die positive Entwicklung des Bitcoin-Kurses zurückführen.

Nach einem vermeintlichen Hack meldete das in Japan ansässige Mt.Gox im Jahr 2014 Insolvenz an. Bitcoin im Wert von 480 Millionen US-Dollar waren damals spurlos verschwunden. Als Folge warten zahlreiche Gläubiger der einst größten Krypto-Börse bereits seit Jahren auf eine angemessene Entschädigung. Die diesbezüglichen Gerichtsverhandlungen in Japan dauern nach wie vor an. Im Verlauf der Rechtsstreitigkeiten tauchten zudem 15 Prozent der vermissten Bitcoin wieder auf. Gläubiger hoffen folglich, aus dieser Summe angemessen entschädigt zu werden, schließlich stieg der Bitcoin-Kurs seit dem Jahr 2014 um ein Vielfaches. Fortress lockt die Mt.Gox-Gläubiger dennoch mit der Möglichkeit einer rascheren Kompensation. Der Hedgefonds selbst spekuliert indessen auf einen Profit, sobald die Rechtsstreitigkeiten beigelegt sind.

Fortress will 88 Prozent des geschätzten Mt.Gox-Kontenwerts zahlen

Bloomberg berichtete am 19. Februar von der Steigerung des Angebots. Das Nachrichtenportal beruft sich dabei auf ein ihr vorliegendes Schreiben, das Fortress in der vergangenen Woche an Mt.Gox-Gläubiger verschickt haben soll. Die nun angebotene Summe von 1.300 US-Dollar per Bitcoin entspricht demnach einem Anteil von 88 Prozent am geschätzten Wert der Kundenkonten der Gläubiger.

Das neue Angebot stellt somit eine deutliche Steigerung dar. Denn im März 2019 bot Fortress den Gläubigern lediglich 600 US-Dollar per Bitcoin. Die Investment-Firma erhöhte das Angebot sodann bereits im Dezember auf 755 US-Dollar.

Michael Hourigan aus dem Fortress Management sieht es im Übrigen für gerechtfertigt an, dass die Mt.Gox-Gläubiger ihre Ansprüche unter Wert an ihn abtreten. Laut dem neuerlichen Angebotsschreiben sei dies legitim „aufgrund des wahrscheinlichen Zeitrahmens (3 bis 5 Jahre) und des finanziellen Risikos der laufenden Rechtsstreitigkeiten“.

Fortress ist unterdessen nicht die einzige Partei, die mit einem Angebot an die Anspruchshalter von Mt.Gox herantrat. Im September erhielten die Gläubiger ein zweifelhaftes Angebot aus Russland. Eine Anwaltskanzlei bot damals an, einen Teil der durch den Hack verschwundenen Bitcoin mithilfe der russischen Justiz zurückzufordern. Dafür verlangte sie allerdings eine Provision in Höhe von 50 bis 75 Prozent der wiedererlangten Bitcoin.

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