Indien: Lokale Exchanges umschiffen Bitcoin-Verbot

In Indien haben Kryptobörsen ein Schlupfloch in dem neuen Gesetz zu Kryptowährungen für sich entdeckt. Sie umgehen das Verbot von Fiat-zu-Krypto-Transaktionen, indem sie auf Krypto-zu-Krypto umsatteln. Eine langfristige Lösung ist das nach Ansicht vieler CEOs jedoch nicht.
Es ist noch gar nicht lange her, als Indiens Zentralbank Krypto-Investoren aufhorchen ließ: Am 5. April untersagte die Reserve Bank of India per Rundschreiben an die Finanzinstitutionen des Landes das Geschäft mit Firmen aus der Kryptobranche. Die Banken sollten ihren Kunden zudem den Kauf von Kryptowährungen über ihre Konten verbieten. Dieses Verbot wurde vom indischen Verfassungsgericht zuletzt am 3. Juli bestätigt. Auf indischen Krypto-Exchanges ist der Tausch von Fiatgeld in Kryptowährungen somit faktisch unmöglich.
Die Börsen für die digitalen Währungen wissen sich indes zu helfen: Sie umgehen das Verbot von Bankdienstleistungen für Kryptokunden, in dem sie auf ihren Marktplätzen jetzt ausschließlich Krypto-zu-Krypto-Geschäfte zulassen. Hesham Rehman, CEO der Kryptobörse Bitoxo, sieht darin die einzige realistische Vorgehensweise:
„Die aktuellen Regulierungen untersagen es den Kunden, Rupien in andere Währungen zu konvertieren […] Deshalb ist die einzige verbliebene Option der Krypto-zu-Krypto-Handel […]. Der Kauf von Kryptowährungen mit Bargeld im Ausland ist für die meisten nicht praktikabel.“
Nur die größeren Exchanges werden in Indien überleben
Shubham Yadav, Mitbegründer des Exchanges Coindelta, sieht indes keine rosige Zukunft für das aktuelle Geschäftsmodell der meisten indischen Kryptobörsen, weshalb einige schon zu Nachbarländern mit einer weniger strengen Regulierung schielten:
„Der neue gesetzliche Rahmen macht es uns unmöglich, mit unserem existierenden Geschäftsmodell zu bestehen. Deshalb liebäugeln viele Firmen mit dem Gedanken, ihren Hauptsitz in Länder außerhalb Indiens zu verlegen“,
sagte Yadav gegenüber Quartz Media.



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Dabei sei der Schritt ins Ausland nicht als Allheilmittel zu verstehen. Da er mit entsprechenden Kosten verbunden sei, käme er ohnehin nur für größere Exchanges infrage. Gleiches gelte für eine grundlegende Erneuerung des Geschäftsmodells. Anirudh Rastogi von der Anwaltskanzlei TRA, die diverse indische Kryptobörsen vertritt, schließt daraus:
„Deshalb werden nur größere Unternehmen mit entsprechender Finanzlage einen Nutzen aus einer Umstrukturierung ihres Geschäftsmodells ziehen und damit überleben können.“
Teil einer solchen Umstrukturierung könnte das Einführen eines Peer-to-Peer-basierten Systems sein, was einige Krypto-Exchanges in Indien erwägen.
BTC-ECHO