Zu neuen Ufern Ende einer Epoche: Der dritte Bitcoin Halving-Zyklus im Rückblick

Das Bitcoin Halving ist vollzogen. Damit endet die dritte Block-Subsidy-Epoche in der Geschichte der Kryptowährung. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse der letzten vier Jahre des digitalen Goldes.

David Scheider
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Bitcoin (Symbolbild)

Beitragsbild: Shutterstock

Schielen wir zunächst auf den Kursverlauf. Auch wenn so mancher den zurückliegenden Krypto-Winter noch in den Knochen spürt, dürfte die letzte Halving-Periode für einen Großteil der Bitcoiner zu profitablen Kursgewinnen geführt haben.

Nachdem sich am 9. Juli 2016 der Block Subsidy zum zweiten Mal halbiert hat, ging es vom Eingangskurs bei 658 US-Dollar zunächst südwärts. Die Marke von 483 US-Dollar markierte sodann den Boden des zurückliegenden Halving-Zyklus. Seinen letzten historischen Bull Run startet die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung – und das dürfte vielen noch im Gedächtnis geblieben sein – Ende 2016, um dann im Dezember 2017 das vorläufige Alltime High bei knapp 20.000 US-Dollar zu erreichen.

Neben exorbitanten Traumgewinnen führte die Kryptowährung ihren Siegeszug auch hinsichtlich wichtiger Netzwerkmetriken fort. Wie CoinMetrics-Analyst Lucas Nuzzi auf Twitter herausstellt, verschickten Bitcoiner BTC im Gegenwert von 2,3 Billionen US-Dollar (ja, Billionen mit einem B) im Zuge der dritten Halving-Periode.

Damit bewegt sich Bitcoin bereits in der selben Liga wie Visa und Mastercard.

Auch die Annahme der Kryptowährung Nr. 1 nimmt demnach zu. Denn wie Nezzi aufzeigt, hat sich die Anzahl der Bitcoin-Adressen, die 100.000 Satoshis und mehr beinhalten, von 4 Millionen auf 16 Millionen insgesamt vervierfacht.

Die Anzahl der Adressen mit mehr als 100k sats (0,001 BTC) kann als Indikator für die Annahme angesehen werden. Am 1. Mai erreichte das Netzwerk eine ATH mit über 16M Adressen mit mindestens 100k sats,

so Lucas Nezzi auf Twitter.

Die Hard Fork und das Ringen um Narrative

Dass sich die Marke Bitcoin so leicht nicht vereinnahmen lässt, hat sich spätestens im Nachgang zur Bitcoin Cash (BCH) Hard Fork am 1. August 2017 gezeigt. Der Konflikt über die richtige Skalierungslösung ließ sich damals nur durch eine Teilung der Community in Big und Small Blocker beilegen. Während BCH-Anhänger an der Idee von schnellen On-Chain-Transaktionen festhalten, sehen Bitcoiner die Zukunft der Mikrotransaktionen eher in Second-Layer-Lösungen wie dem Lightning Network. Wichtig sei zunächst, so die Bitcoiner, ein solides und vor allem möglichst dezentrales Basisprotokoll zu etablieren. Und das gehe eben nur mit kleinen Blöcken.

Ein Blick auf den BCH-Kursverlauf zeigt: Im Gegensatz zum Platzhirsch Bitcoin verbleibt der Klon nach wie vor auf Stagnationskurs. Und so ist die dritte Subsidy-Epoche ein weiterer Beweis für Bitcoins Resilienz gegen soziale Attacken aus der Community.

Zuerst kam der Blitz: Aufstieg des Bitcoin Lightning Networks

Zwar geht die grundlegende Idee, Bitcoin mithilfe von Zahlungskanälen auf einer zweiten Ebene zu skalieren, bereits auf Satoshi Nakamoto zurück. Lightning zu Papier gebracht haben indes erst Joseph Poon und Thaddeus Dryja mit einem White Paper. Mittlerweile arbeitet eine ganze Reihe an Entwicklern an diversen Implementierungen des Open-Source-Projektes, von denen c-Lightning von Blockstream sowie lnd von Lightning Labs am populärsten sind.

Nur wenige Jahre nach seinen ersten Gehversuchen lässt sich die Entwicklung der Second-Layer-Lösung durchaus sehen. Die Netzwerkkapazität beträgt mit 923 BTC bereits knapp 9 Millionen US-Dollar. Zudem sind zu Redaktionsschluss 6.945 Nodes sichtbar, wovon knapp die Hälfte über TOR laufen.

Fazit zur letzten Bitcoin-Epoche

Insgesamt hat Bitcoin während der dritten Halving-Periode allen voran sein Image als digitales Gold gestärkt. Während BTC vormals eher unter digitalem Bargeld verbucht wurde und vor allem durch Dark-Net-Nutzung Aufsehen erregte, gewann das Peer-to-Peer-Netzwerk als zuverlässiger Wertspeicher an Popularität. Nicht zuletzt durch die UASF im Juli 2017 bewies die BTC Community, Bitcoin mithilfe von Second-Layer-Protokolle zu skalieren und die Blockgröße von 1 MB unangetastet zu lassen. Damit ebneten die Bitcoiner den Weg für einen stabilen Basislayer, der seinen Siegeszug auch in Epoche vier fortsetzen wird.

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