Zeit für BTC-Position? Bundesbank erzielt zum ersten Mal seit 1979 keine Gewinne

Die deutsche Notenbank erzielt in 2020 nur eine ausgeglichene Bilanz. Schuld sei laut der Bundesbank die Corona-Pandemie. Höchste Zeit also, Bitcoin-Positionen zu schaffen?

David Scheider
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Bundesbank.

Beitragsbild: Shutterstock

Eigentlich überweist die deutsche Bundesbank jedes Jahr um diese Zeit ein nettes Sümmchen in Milliardenhöhe an den Bund. Doch dieses Jahr wird daraus nichts. Denn wie aus der heutigen Pressekonferenz zum Jahresabschluss hervorgeht, erzielt die deutsche Notenbank 2020 keinen Überschuss. Zum Vergleich: 2019 hatte die Deutsche Bundesbank noch einen Überschuss von 5,9 Milliarden US-Dollar an das Bundesfinanzministerium überwiesen.

Dem Bundeshaushalt fehlt damit wichtige Liquidität in Milliardenhöhe. Schließlich plant das Finanzministerium den jährlichen Scheck vonseiten der Währungshüter fest ein.

Grund für den ersten Ausfall eines Bilanzüberschusses seit 1979 waren nach Angaben von Bundesbankpräsident Jens Weidmann höhere Wagnisrückstellungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Die erhöhte Risikovorsorge ist der Hauptgrund, weshalb die Bundesbank für 2020 ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausweist und zum ersten Mal seit 1979 keinen Gewinn ausschüttet

Jens Weidmann

Die Wagnisrückstellung wurde um 2,4 Milliarden Euro auf 18,8 Milliarden Euro aufgestockt, weil die Bewertung der Risiken einen erheblichen Anstieg anzeigte, schreiben die Währungshüter.

Bilanzsumme deutlich ausgeweitet – Inflation steigt

Die allgemeine Geldpolitik hat unterdessen ein Rekordjahr hinter sich. Die geldpolitischen Stützungsmechanismen, die der Notenbank zur Verfügung stehen, nutzte die Deutsche Bundesbank 2020 voll aus. So stieg die Bilanzsumme im Jahresvergleich um sage und schreibe 42 Prozent an. Grund sind deutlich höhere Aufwendungen in den Refinanzierungsgeschäften und Wertpapierankäufen wie Staatsanleihen.

Dass Sorgen vor einem Anstieg der Inflation bei derart expansiver Geldpolitik nicht ganz unbegründet sind, räumt die Bundesbank indes offen ein. Demnach erwartet Weidmann eine Inflationsrate von 3 Prozent bis Jahresende. Bedenkt man, dass die Menschen im Lockdown kaum Möglichkeiten haben, Geld auszugeben und damit für Nachfrage zu sorgen, erscheint dieser Wert schon recht hoch. Wie wir im Kommentar argumentieren, könnte es nach Ende der Pandemie durchaus zu hohen Inflationsraten kommen. Schließlich sitzt die von den Notenbanken erschaffene Liquidität vor allem im Aktienmarkt und auf Sparkonten. Das könnte sich aber bald ändern und so auch die Verbraucherpreise in die Höhe treiben.

Zeit für eine Bitcoin-Position?

Bereits Mitte Februar berichtete BTC-ECHO über Sven Hildebrandt und dessen Ansinnen, die Bundesbank möge sich mit einer strategischen Bitcoin-Position ausstatten. Denn nebst Devisen (die zunehmend an Wert verlieren) hält die Bundesbank auch enorme Mengen Gold auf ihrer Aktivseite. Aktuell befindet sich Gold im Wert von 146 Milliarden auf der Bilanz der Notenbank. Die Urheber der Petition erkennen die volatile Natur des digitalen Pendants indes an und taxieren ihren Vorschlag auf einen geringen Anteil der Gesamtbilanz. Lediglich 1 bis 5 Prozent ihrer Assets soll die Notenbank demnach in Bitcoin halten.

Wer mit der Idee von Hildebrandt sympathisiert, der kann auf der Homepage von openPetition seine Unterschrift leisten.

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