Marktupdate  Börsenrücklagen von Bitcoin und Ethereum bröckeln weg

Während Bitcoin eine kurze Auszeit nimmt, geht der Ausverkauf an den Börsen weiter. Auch Ethereum steht bei Käufern hoch im Kurs. Wie lange halten die Börsenbestände dem Hype noch stand?

Moritz Draht
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Bitcoin- und Ethereum-Münze vor einem Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Nach turbulenten Vorwochen geht dem Bitcoin-Kurs (BTC) zurzeit etwas die Puste aus. Der große Widerstand bei 40.000 US-Dollar scheint aktuell noch ein zu großes Hindernis für die Bullen. Auf Tagessicht knickt die Krypto-Leitwährung um 1,2 Prozent ein und wird zu Redaktionsschluss bei 38.263 US-Dollar gehandelt.

Ethereum (ETH) verbucht hingegen ein deutliches Plus von 5,9 Prozent in den letzten 24 Stunden und klettert damit auf aktuell 1.227 US-Dollar. Der wieder eroberte Boden oberhalb der Tausendermarke gewinnt somit allmählich an Substanz. Legt Ethereum auch weiterhin im gleichen Tempo zu, dürfte das 2018er Allzeithoch von 1.450 US-Dollar bald aktualisiert werden.

Ethereum-Bestände schmelzen im Rekordtempo

Der sich seit 2020 abzeichnende Trend schwindender Börsenreserven hält auch im neuen Jahr an und hat sich durch die Rallye der letzten Handelswochen noch mal verstärkt. Besonders drastisch zeigt sich der Abzug der Ether-Rücklagen bei den großen Exchanges. In nur 48 Stunden sind die Ether-Bestände laut Cryptoquant von 10,9 auf 8 Millionen Ether und damit um 25 Prozent gesunken. Dauert dieser Trend auch in den kommenden Wochen an, droht die Nachfrage das Angebot allmählich zu übersteigen.

Ether-Reserven

Wie sich der Grafik entnehmen lässt, steht die Ether-Schmelze an den Krypto-Handelsplätzen in direktem Zusammenhang mit dem jüngsten Kurssprung. Insofern ist der rasche Ether-Rückgang kein alarmierendes Signal, sondern im Gegenteil, ein Indiz für einen andauernden Bullenzyklus. Die Verknappung der Ether-Bestände treibt den Kurs allmählich in Richtung Allzeithoch und deutet das darüber hinaus noch auszuschöpfende Wachstumspotenzial an.

Bitcoin-Rücklagen knicken ein

Das gleiche Muster zeigt sich auch mit Blick auf die Bitcoin-Rücklagen der Krypto-Börsen. Seit dem coronabedingten Marktcrash Mitte März vergangenen Jahres schmelzen auch die Bitcoin-Reserven allmählich weg. Waren es damals noch knapp 3 Millionen BTC, sind es zurzeit noch etwas mehr als 2,3 Millionen BTC-Einheiten. In nur zehn Monaten sind die BTC-Bestände somit um 21 Prozent gesunken, der “BTC-Stückpreis” im gleichen Zeitraum um 645 Prozent gestiegen. Die limitierten Bestände bröckeln allmählich weg.

Dass den Börsen schon bald die Bitcoin ausgehen, ist jedoch höchst unwahrscheinlich. Wie auch bei Ethereum entpuppt sich die steigende Nachfrage als konstanter Kurstreiber für Bitcoin. Je mehr sich Bitcoin jedoch verteuert, umso weniger BTC-Einheiten werden in Summe abgezogen.

Doch auch wenn die Exchanges noch eine Weile mit ihren Beständen haushalten dürften, lässt sich durch den Trend ein zukünftiges Szenario ableiten, in dem die Börsen den Bedarf nicht mehr decken können. Das zyklisch stattfindende Halving drosselt den Circulating Supply ebenfalls und könnte in ein paar Jahren schließlich zu einem flächendeckenden Ausverkauf führen. Private Händler könnten dann immer größer werdende Marktanteile übernehmen und den Börsen Konkurrenz machen. Ob es so weit kommt, wird sich zeigen. Denn auch die Börsen füllen ihre Reserven regelmäßig nach. Aber eines steht fest: Solange die Nachfrage steigt, stehen Zeichen am Krypto-Markt auf Wachstum.

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