Bloomberg vs. XRP Army: Das Meinungs-ECHO KW9


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Bitcoin hilft in Venezuela und PoS hilft Ethereum. Forbes-Autor Bloomberg schießt scharf gegen Ripple und ruft die XRP Army auf den Plan, während Pomp gegen eine Massenadaption des JPM Coin vorgehen will. Das Meinungs-ECHO KW9.
Meinungen aus der Kalenderwoche 9.
Carlos Hernández: Bitcoin hat meine Familie gerettet
Der venezolanische Ökonom Carlos Hernández leidet wie die allermeisten seiner Landsmänner unter der anhaltenden Hyperinflation des Bolívar und der chronischen Lebensmittelknappheit in seinem Land. Um der grassierenden Inflation zu entkommen, lagert Hernandez sein gesamtes Geld in Bitcoin.
Ich habe kein Bankkonto im Ausland, und mit den Währungskontrollen Venezuelas gibt es keine einfache Möglichkeit für mich, eine konventionelle Fremdwährung wie den US-Dollar zu verwenden,
schreibt der Ökonom in einem Kommentar für die New York Times. Was einerseits ein anschauliches Beispiel für die Wertspeicherfunktion Bitcoins darstellt, verdeutlicht auf der anderen Seite, woran es noch hapert: Hernandez ist nach wie vor gezwungen, seine Bitcoin in Bolívar zu wechseln, um Einkäufe zu tätigen.
XRP: Ein Pump-and-Dump-Schema?
Der Analyst Jason Bloomberg hat die XRP Army mit seiner herben Ripple-Kritik in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt. Nachdem Bloomberg in einem Forbes-Artikel Ripple eher im Vorbeigehen als Betrug bezeichnet hatte, widmete er dem Thema wenige Tage später einen eigenen Kommentar. Unter der Überschrift „Ist Ripple ein Scam?“ seziert Bloomberg das Geschäftsmodell von Ripple. Er kommt dabei zu einem vernichtenden Ergebnis:



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Im Kern ist das Ripple-Geschäftsmodell ein Pump-and-Dump-Schema, da es zahlreichen Aktivitäten zur Wertsteigerung der XRP-Kryptowährung nachgeht. Im Gegensatz zu den meisten Krypto-Pump-and-Dumps unternimmt Ripple jedoch zahlreiche Schritte, um diese grundlegende Tatsache zu verschleiern.
Das konnte die XRP Community freilich nicht auf sich sitzen lassen; und so tummeln sich auf Bloombergs Twitter-Profil (das aktuell hauptsächlich aus Retweets seiner Ripple-Kritik besteht) zahlreiche wenig schmeichelhafte Kommentare von XRP-Fans.
Nach einiger anfänglicher Grabung scheint Jason Bloomberg nur ein Kerl zu sein, der vor sechs Monaten mit dem Fallschirm zur Krypto-Überdachung kam und denkt, dass er mehr weiß als die Leute in diesem Bereich seit mehr als sechs Jahren. Schaut mal, was er damals gesagt hat.
After some initial digging, Jason Bloomberg seems just a guy who arrived to cryptoverse by parachute 6 months ago and thinks knows more than people in this field for 6+ years. See what he was saying then https://t.co/kl2qQtDrup
— FMGC [fighting bitcoin dictatorship!] (@FMGCXRP) March 1, 2019
In dem verlinkten Interview fordert Bloomberg unter anderem die Abschaffung von Kryptowährungen, die auf öffentlichen Blockchains basieren.
Pomp wettert gegen JPM Coin
Der JPM Coin, von dem Bloomberg mehr hält, bringt indes Anthony „Pomp“ Pompliano in Rage. In seinem Podcast „Off the Chain“ macht Pomp sich seiner Unmut ob des experimentellen Stable Coin aus dem Bankenhause J.P.Morgan Luft:
Als Herr Dimon kürzlich nach den Zukunftsperspektiven von JPM Coin gefragt wurde, sagte er, dass er eines Tages von Einzelhandelskonsumenten für den täglichen Handel genutzt werden könnte. Dies ist eine ziemlich signifikante Änderung gegenüber den ursprünglichen Diskussionspunkten in der ersten Ankündigung. […] sobald JPM Coin weit verbreitet ist, findet J.P.Morgan einen cleveren Grund, die US-Dollar-Deckung des JPM „vorübergehend“ aufzulockern, die von einem US-Dollar unterstützt wird – genau wie die Nixon-Administration sagte, dass der US-Dollar 1971 „vorübergehend“ vom Goldstandard abweichen würde.
Dass ein (vorbestrafter) zentralisierter Akteur wie J.P.Morgan solch eine Macht in die Hände bekommt, müsse um jeden Preis verhindert werden.
Ethereum: PoS für mehr Dezentralisierung?
Zentralisierung ist auch der Teufel, den Proof-of-Stake-Gegner gerne an die Wand malen. Indes geht der Mitbegründer von Ethereum, Joseph Lubin, vom Gegenteil aus. In einem Erklärvideo für ConsenSys schildert Lubin, dass PoS Ethereum noch dezentralisierter machen werde, weil „die Barriere für den Zugang zur Teilnahme, die Validierung von Transaktionen im System und die Sicherung des Netzwerks ganz dramatisch“ zunehmen würden.
Bislang bleibt das allerdings noch Zukunftsmusik.