Adaption Blockchain und DLT sollen Kolumbien voran bringen

Kolumbien goes Blockchain? Der Südamerikanische Staat denkt über eine Ausweitung der Nutzung von Blockchain und Distributed Ledger im öffentlichen Sektor nach. Das hierfür zuständige Ministerium veröffentlichte einen Leitfaden.

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

Das kolumbianische Ministerium für Informationstechnologie und Kommunikation (MinTIC) hat am 16. August einen Leitfaden vorgestellt, der die Adaption von Blockchain und Distributed Ledger zum Thema hat. Der umfangreiche Text diskutiert Anwendungsgebiete der beiden Technologien für die Verwaltung und andere öffentliche Aufgabenfelder.

Im Vordergrund steht dabei der Nutzen der Blockchain bei der Schaffung von Transparenz und Vertrauen. Der Leitfaden soll so „zur digitalen Transformation des Staates beitragen.“ Konkreter heißt es:

Das Ziel dieses Dokuments ist es, dem Leser ein grundlegendes Wissen über diese Technologie zu vermitteln und einen Kontext für ihre Nutzung zu schaffen, um das Wachstum von Initiativen zu fördern, die Projekte auf der Grundlage von DLT verwirklichen, die darauf ausgerichtet sind, die Interaktion zwischen der Regierung und den Bürgern zu erleichtern und einen sozialen und wirtschaftlichen Wert zu erzeugen.

Der Leitfaden liegt momentan als Entwurf vor. Er soll insbesondere eine Grundlage für die Formulierung von Blockchain-bezogenen öffentlichen Richtlinien bilden. Das Ministerium ruft interessierte Parteien dazu auf, ihre Meinung dazu bis zum 28. August mitzuteilen.

Was sich mit der Blockchain doch alles machen lässt

Neben einer detaillierten Diskussion der Vor- und Nachteile der Blockchain– und Distributed-Ledger-Technologie (DLT) gibt der Leitfaden auch einen Einblick in mögliche Use Cases. Als für den öffentlichen Sektor relevant benennen die Verfasser des Dokuments dabei etwa das Management von Gesundheits- Geschäfts- und Identitätsdaten sowie die Blockchain-basierte Verwaltung von Steuerzahlungen und öffentlichen Ausschreibungen.

Der Text schneidet ferner auch die Möglichkeit der Eigentumsregistrierung und der Durchführung von Abstimmungen per Blockchain an. Das Management von Lieferketten und Krypto-Zahlungen finden ebenfalls Beachtung.

Abschließend widmet sich der Text den Schritten, die für eine Umsetzung der Blockchain-Pläne erforderlich sind. Neben der Schaffung einer technischen Basis heben die Verfasser dabei insbesondere die Notwendigkeit eines regulatorischen Rahmens hervor. Daneben betonen sie die Wichtigkeit eines Wissenstransfers zwischen dem öffentlichen Sektor und dem Blockchain-Ökosystem.

Südamerika im Krypto-Boom

Während man in Bogotá über die Blockchain philosophiert, erleben andere südamerikanische Staaten ein regelrechtes Krypto-Fieber. Dies liegt wohl vor allem an der grassierenden Inflation in zahlreichen Nachbarstaaten Kolumbiens.

Während die Inflationsrate in Kolumbien im Jahr 2019 lediglich 3,52 Prozent betrug, lag sie beispielsweise in Argentinien bei stolzen 53,55 Prozent. Im Jahr 2020 setzt sich diese Hyperinflation fort, gleichzeitig lässt sich ein ungebrochener Anstieg beim Krypto-Trading beobachten. Das gehandelte wöchentliche Volumen von Bitcoin stieg in Argentinien allein von Mai bis Juli um 40 Prozent. Das Narrativ von Bitcoin als Wertspeicher in Krisenzeiten scheint sich dort somit zu bestätigen.

Ähnliches gilt auch für Venezuela. Die Bürger des von einer maroden Wirtschaft und Sanktionen gebeuteten Landes setzen schon seit geraumer Zeit auf Bitcoin und Co. Sogar zahlreiche Privatunternehmen akzeptieren Kryptowährungen mittlerweile als Zahlungsmittel. Der dubiose staatliche Digital-Coin Petro konnte sich indes nach wie vor nicht durchsetzen.

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