Crypto Outlook Bitcoin Suisse: Das sind die Top 5 Krypto-Trends 2021

Das Krypto-Ökosystem befindet sich im Wandel. Welche Trends und Themen den digitalen Finanzmarkt in diesem Jahr prägen, zeigt der neue Crypto Outlook von Bitcoin Suisse auf.

Moritz Draht
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Bitcoin Suisse

Beitragsbild: Bitcoin Suisse

| Bereits seit 2013 fördert Bitcoin Suisse die Krypto-Adoption mit diversen Kampagnen

Das zurückliegende Jahr war in vielerlei Hinsicht ein entscheidendes für die Krypto-Ökonomie. Der Krypto-Markt hat den Unwägbarkeiten der Pandemie nicht nur Stand gehalten, sondern ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Die Massenadaption hat mit Zahlungsanbietern wie PayPal und Square einen großen Sprung nach vorne gemacht. Gleichzeitig zeugen Unternehmen wie MicroStrategy von einem immer größer werdenden Vertrauen der Privatwirtschaft in digitale Assets. Auch in diesem Jahr ist dem aktuellen Crypto Outlook vom Schweizer Krypto-Finanzhaus Bitcoin Suisse zufolge nicht an Stillstand zu denken.

Institutionelle Investoren entdecken den Krypto-Markt

Wenig überraschend steht demnach auch dieses Krypto-Jahr ganz im Zeichen institutioneller Investoren. Insbesondere Bitcoin ist im vergangenen Jahr als Anlageklasse gereift und findet seinen Weg immer häufiger in die Portfolios professioneller Anleger. So sei Bitcoin endgültig ein “investierbarer Vermögenswert geworden”, dessen Performance mit einem Jahresplus von 300 Prozent etablierte Anlageklassen in den Schatten stellt.

Die Standardfrage für Portfoliomanager scheint von “Warum sollte ich in Bitcoin investieren?” zu “Warum sollte ich nicht in Bitcoin investieren?” zu wechseln.

Den Anfang machten Investoren wie Paul Tudor Jones, der in einem Investorenbrief im Mai 2020 ein Bitcoin-Investment als Inflationsabsicherung bekannt gab. Es folgten eine Reihe weitere namhafter Investoren, darunter Stanley Druckenmiller und BlackRock CIO Rick Rieder. Mit MicroStrategy hat zudem ein börsennotiertes Unternehmen äußerst medienwirksam die Werbetrommel für Bitcoin in der Investorenwelt gerührt. Nicht zuletzt zeugt die massive BTC-Allokation von Vermögensverwalter Grayscale von einem breiten Umdenken unter Anlegern.

Dieser Trend setze sich folglich auch in 2021 fort. Bitcoin werde zunehmend als Alternative zu Gold wahrgenommen “und Kryptowährungen im Allgemeinen als eine Wette auf die zukünftige Bedeutung der Blockchain-Technologie in der Welt”. Zudem wurden regulatorische Rahmenbedingen geschaffen, die einen Markteintritt erleichtern. Das Umfeld für Kryptowährungen werde demnach “immer klarer”. Anleger genießen bei digitalen Vermögenswerten mittlerweile einen höheren Rechtsschutz als noch vor einigen Jahren.

Eine Begleiterscheinung dieser Entwicklung sei demnach die zunehmende Korrelation zu anderen Anlageklassen. Da die Investoren-Schnittmenge zwischen traditionellen und Krypto-Finanzmarktakteuren immer größer wird und digitale Assets infolge “regelmäßiger in Multi-Asset-Portfolios aufgenommen werden”, könnte die Korrelation zu anderen Vermögenswerten zunehmen.

Staking-Trend

Während der erste große Markttrend noch primär auf Bitcoin abzielt, gehört der zweite ganz der zweitgrößten Kryptowährung, oder genauer: Der Architektur dahinter. Der Wandel der Ethereum Blockchain von einem Proof of Work- zu einem Proof of Stake-basierten Konsensverfahren fungiert demnach als Blaupause für einen übergreifenden Staking-Trend in 2021.

ETH ist auf dem besten Weg, ein dominanter Spieler in der Staking-Landschaft zu werden – es wird die bei weitem wertvollste Proof-of-Stake-Blockchain sein […].

Noch in der Entwicklungsphase, gründen die Erwartungen an Ethereum 2.0 bislang noch auf einem Vertrauensvorschuss. Doch spätestens wenn Validatoren ihren Stake von der Beacon Chain auf die Eth2-Chain migrieren können, werden die Synergieeffekte der neuen Blockchain-Architektur zutage treten.

Neben einem Futures-Markt auf Eth2 “könnten sich Märkte für die Umwandlung von gestakten ETH in liquide ETH sowohl zentral als auch dezentral entwickeln”. Eine erhöhte Staking-Nachfrage wirkt sich zudem auf die Ether-Renditen in DeFi-Anwendungen aus. Zurzeit liegen diese beim Lending und Borrowing im Schnitt zwischen 0,1 und 2 Prozent.

Im Laufe der Zeit sollten diese einen moderaten Anstieg in Richtung der Rate der Staking-Belohnungen sehen, oder genauer gesagt: in Richtung der erwarteten durchschnittlichen Staking-Belohnungsrate bis zur Übertragbarkeit abzüglich der Kosten für den Betrieb eines ETH2-Validators.

Wie weit die Arbeiten an Ethereum 2.0 bereits fortgeschritten sind, lässt sich an dieser Stelle nachlesen.

Stablecoins werden wichtiger

Die nächste große “Krypto-Baustelle” lokalisiert Bitcoin Suisse bei den Stablecoins. Als Krypto-Fiat-Brücken nehmen Stablecoins, die als Transmitter, aber auch als Speicher von Werten fungieren, eine wichtige Sonderstellung ein. Allein im vergangenen Jahr ist die Stablecoin-Marktkapitalisierung von 5 auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar angewachsen. Mit einem Marktanteil von 80 Prozent bleibt Tether (USDT) der nach wie vor größte Stablecoin.

Zwar decken Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind, noch immer den Großteil des Angebots ab. Dies könnte sich jedoch dem Bericht nach allmählich verschieben. So könnten Stablecoins eine immer größer werdende Bedeutung an den Devisenmärkten einnehmen.

Im Prinzip könnten die in DeFi verfügbaren Bausteine so angepasst werden, dass ein effizienter Devisenhandel möglich ist. Die Nachfrage könnte z.B. von Arbitrageuren kommen, die in den (recht liquiden) BTCEUR- oder ETHEUR-Paaren an zentralisierten Börsen operieren.

Wenn eine solche Nachfrage entstünde, “wird auch das Angebot an nicht-USD-gekoppelten Stablecoins steigen”. Dem entgegen wirken könnten jedoch die Regulatoren. Mit der länderübergreifenden Entwicklung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) “werden privat emittierte Stablecoins mehr regulatorische Aufmerksamkeit erhalten”. China hat bereits private Stablecoins verboten, die den Renminbi abdecken. In Europa streiten die Gesetzgeber nach wie vor über einen Regulierungsrahmen – Wohl auch, weil Stablecoins praktikable Vehikel für Kapitalflucht sowie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sind.

Ein neuer Knotenpunkt: Polkadot

Eine zentrale Stellung in der Interoperabiltät von Blockchains nimmt zudem Polkadot ein. Seit dem Mainnet-Launch im Mai 2020 etabliert sich Polkadot zusehends als Schnittstelle zwischen verschiedenen Netzwerken.

Als “Multi-Chain-Anwendungsumgebung” ermöglicht Polkadot den reibungslosen “Cross-Chain-Transfer”, also beispielsweise die Kommunikation von privaten mit öffentlichen Netzwerken. Über Parachains lassen sich Anwendungen auf mehrere parallele Chains auslagern. Dadurch erhöht sich der Transaktionsdurchsatz erheblich. Der Polkadot-Knotenpunkt könnte demnach einen Großteil unterschiedlicher Krypto-Projekte hochskalieren und über die “Clearingstelle” der Relay Chain zusammenlaufen lassen.

Da für den Betrieb einer Parachain darüber hinaus ein Grundstock DOT hinterlegt werden muss, dürfte die Nachfrage nach der nativen Währung in den kommenden Monaten weiter steigen. Zudem sind die Plätze für eine Parachain begrenzt. Rund 100 mögliche Parachains umfasst der Slot bislang. Das Plasm Network hat dabei die erste Parachain aufgesetzt und sogleich den DOT-Kurs in die Höhe getrieben.

DeFi-Marktwachstum

Last but not least widmet sich der Report dem DeFi-Trend. Der Markt dezentraler Finanzen hat im vergangenen Jahr eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Noch Anfang 2020 lag der Total Value Locked (TVL), also der Gesamtwert aller in DeFi-Anwendungen eingebundenen Token, unter einer Milliarde US-Dollar. Mittlerweile beläuft sich der TVL laut defipulse auf 27 Milliarden US-Dollar.

Durch die Etablierung neuer Projekte und Protokolle ist der DeFi-Markt auch in diesem Jahr im Wachstum begriffen. DeFi-Anwendungen werden demnach “weiterhin Liquidität anziehen, solange die Renditen hoch bleiben, oder wenn die Kompatibilität zwischen den Protokollen neue Möglichkeiten eröffnet”.

Einen möglichen Trend könnten demnach die bislang selten abgedeckten DeFi-Derivate bilden.

In ähnlicher Weise zielen verschiedene Protokolle darauf ab, den On-Chain-Optionsmarkt zu erobern. Solche aufkommenden Derivat-Plattformen werden wahrscheinlich durch Governance-Token und Liquidity Mining um Liquidität kämpfen.

Das bahnbrechende Potenzial dezentraler Finanzen liegt aber Bitcoin Suisse zufolge in der Bündelung verschiedener Finanzinstrumente. So könnten sich vermehrt Produkte etablieren, die “gleichzeitig verschiedene Optionen und Futures in einer einzigen Transaktion unter Verwendung mehrerer Protokolle handeln”. So bildet sich eine verzweigte Infrastruktur, die auch immer häufiger klassische Börsianer in den DeFi-Sektor zieht.

Zusammenfassend verspricht der Report, dass das Jahr 2021 “an allen Fronten spannend wird”. So reife das “Krypto-Experiment” allmählich heran und verwandelt sich dabei in ein mächtiges Ökosystem. Durch diesen Transformationsprozess zeige sich letztlich, “wie effizient und elegant Geschäftsprozesse im digitalen Zeitalter sein könnten”.

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