Satelliten in DLT-Mission Bitcoin-Signale aus dem Äther

Die Bitcoin Blockchain vereint Hodler aus aller Welt. Doch die Übertragung der Blockchain hängt an einem seidenen Faden – der Internetverbindung. Das Unternehmen Blockstream geht daher den Umweg und sendet das Ledger aus dem Orbit.

Moritz Draht
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satellit schwebt im weltall über der erde

Beitragsbild: Shutterstock

Abgesehen von Zeit und vor allem Nerven, kann eine lahmende Internetverbindung im Krypto-Space auch den digitalen Geldbeutel in Mitleidenschaft ziehen. Die Welt des Tradings ist äußerst schnelllebig. Im Sekundentakt muss man auf die Entwicklungen am Markt reagieren können, oder kommt entscheidende Schritte zu spät.

Mit dem Satelliten-Netzwerk von Blockstream könnten derartige Probleme der Vergangenheit angehören. Das Unternehmen sendet die gesamte Bitcoin Blockchain seit dem Genesis-Block aus dem dunklen Raum auf den Erdball. Was wie Science Fiction klingt, hat den entscheidenden Vorteil, dass es keiner Internetverbindung bedarf, um sich mit der Bitcoin Blockchain synchronisieren zu können.

Das Unternehmen hat dafür sechs geostationäre Satelliten gemietet, die für die Übertragung der Blockchain nach Afrika, Europa, Süd- und Nordamerika sowie in den asiatisch-pazifischen Raum genutzt werden. Durch den Blockstream-Satellitendienst können Transaktionen sowie Informationen nahezu auf dem gesamten Planeten übertragen werden, ohne dabei auf das Internet angewiesen zu sein.

Bitcoin Blockchain: Höher, schneller, weiter

Blockstream sendet bereits seit 2018 Blockchain-Signale aus dem Weltall. Im Vergleich zur Vorgängerversion erhöht sich jedoch mit dem Update 2.0 die Datenkapazität um mehr als das 13-fache von etwa 120 kbps auf etwa 1,6 Mbps. Dabei nimmt die Bandbreite des Spektrums nur um das 4-fache von 300 kHz auf 1,2 MHz zu. Mit der erhöhten Bandbreite wurde auch „die maximale Dateigröße für die von Benutzern übertragenen API-Übertragungen von 10 KB auf 1 MB erhöht“.

Durch das Wechselspiel von mehr Bandbreite und erhöhter spektraler Effizienz, also einem verbessertem Verhältnis zwischen Datenübertragungsrate und Bandbreite des Signals, steigt die Datenrate bei Blockstream Satellite 2.0 im Vergleich zu 1.0 um das 25-fache. Dabei können die Nutzer eine Full Node synchronisieren, ohne eine Verbindung zum Internet herstellen zu müssen:

Anstatt von den Benutzern zu verlangen, ihre Bitcoin Full Node für die Synchronisierung mit dem Internet zu verbinden – wie es bei 1.0 der Fall war – ermöglicht Blockstream Satellite 2.0 jetzt die vollständige historische Synchronisierung. Benutzer von Blockstream Satellite können einen Bitcoin Full Node anschließen und die gesamte Bitcoin Blockchain vollständig herunterladen, vom ursprünglichen Genesis-Block aus dem Jahr 2009 bis hin zu den neuesten Transaktionen von heute… absolut kein Internet erforderlich!

Blockstream Blogeintrag.

Um die Signale zu empfangen, benötigen Nutzer allerdings entsprechende Empfänger-Kits. Zusammen mit einem optionalen Antennen-Set sind diese in Kürze bei Blockstream zur Vorbestellung erhältlich.

Auf ihrem Streifzug durch die Galaxis könnte die Bitcoin Blockchain – mit etwas Glück und Phantasie – zudem von extraterrestrischen Lebensformen entdeckt werden, die sich per Full Node zur irdischen Hodler-Spezies gesellen. Spätestens dann hätte die digitale Währung buchstäblich den grenzenlosen Zahlungsverkehr beschleunigt. Nach Hause kann ET dann zwar immer noch nicht telefonieren. Dafür könnte er seinen Liebsten auf dem Heimatplaneten zumindest ein paar Bitcoin zukommen lassen.

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