BTC-Genese Wie Satoshi Nakamoto das knappste Asset der Welt erschuf

Das schlagende Argument für Bitcoin Hodler ist die Knappheit. Als endliches Gut hat die Krypto-Leitwährung gegenüber Gold die Nase vorn und könnte dem Edelmetall dadurch über kurz oder lang den Rang ablaufen.

David Scheider
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Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

Der Artikel ist zuerst in der Oktoberausgabe des Kryptokompass erschienen. Mehr Informationen zum Monatsmagazin mit den Themenschwerpunkten digitale Assets und Blockchain-Technologie finden sich im Kryptokompass-Shop.

Bitcoin, das knappste aller Assets

Dass ein völlig neues, rein digitales Asset wie Bitcoin innerhalb von zehn Jahren eine Marktkapitalisierung von aktuell über 440 Milliarden US-Dollar erreichen kann, bereitet sogar hartgesottenen Bitcoinern Kopfschmerzen. Schließlich macht seine digitale Natur Bitcoin schwer fassbar – im wahrsten Sinne des Wortes. Um den Gründen des Wertzuwachses sowie mögliche Aussichten auf zukünftige Kursaussichten auf den Grund gehen zu können, lohnt es, den Blick auf einen ganz bestimmen Aspekt zu lenken: Die Knappheit.

Gabler definiert Knappheit wie folgt: „Knappheit folgt aus der Tatsache, dass die Menge der Güter, die zur vollständigen Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse notwendig ist, deren Verfügbarkeit übersteigt.“

Im Kern ist Knappheit also eine Funktion aus Angebot und Nachfrage, denn Güter, die niemand will, können im eigentlichen Sinne auch nicht knapp sein – auch wenn es wenig davon gibt. Auf der anderen Seite gibt es Güter, die zwar lebensnotwendig, nicht aber knapp sind. Das offensichtliche Beispiel dafür ist Sauerstoff. Mit 30 Prozent am Gesamtanteil aller auf der Erde verfügbaren Elemente ist es das häufigste überhaupt. Dass sich für Sauerstoff kein Markt bilden kann, ist also trivial – es gibt schlicht genug für alle. Es sei denn, man befindet sich auf dem Gipfel des Mount Everest und stellt fest, dass die Sauerstoffflasche zur Neige geht. In diesem Fall wäre der Bergsteiger vermutlich bereit, jeden Preis für das lebensnotwendige Gas zu bezahlen.

Hier kommt also der Preis ins Spiel. Knappheit und Preis als ökomische Größen sind fest miteinander verknüpft. Steigt die Nachfrage nach einem Gut, steigt zunächst der Preis, dann auch das Angebot. Angebotsseitig versucht man also dem Nachfragesignal gerecht zu werden, bis sich wieder ein Gleichgewicht einstellt. 

Der Wert des Geldes

In der ökonomischen Theorie ist Geld ein Gut, das ganz bestimme Eigenschaften mitbringen muss, damit es seine Funktion als Wertspeicher, Tauschmedium und Recheneinheit erfüllen kann. Zuallererst, man kann es sich denken, muss Geld knapp sein. Was geschieht, wenn das nicht der Fall ist, zeigt ein Blick nach Venezuela oder Argentinien. Der Wert des Geldes verwässert mit jedem gedruckten Peso respektive Bolivar und endet unaufhaltsam in galoppierender Inflation.

Daher haben sich in der Menschheitsgeschichte monetäre Güter durchgesetzt, die ihre Eignung als inhärent knappes Gut unter Beweis gestellt haben. Gold ist das offensichtliche Beispiel. Als Edelmetall ist sein Vorkommen auf der Erde physikalisch begrenzt; wer Gold besitzt, kann davon ausgehen, dass sich die Gesamtmenge mittelfristig nicht signifikant erhöhen wird.

Zumindest bisher. Denn sobald die Nachfrage nach dem Edelmetall einen signifikanten Kursanstieg provoziert, wird die Angebotsseite Mittel und Wege finden, diesen zu bedienen. Das sogenannte „Asteroid Mining“ mag sich wie Science-Fiction anhören. Sobald die Raumfahrtkosten hinreichend gering sind, dürfte sich die menschliche Zivilisation bei der Ausbeutung von Bodenschätzen von der Erdkruste auf den Orbit begeben – und da gibt es Gold in Hülle und Fülle.

Zum Glück gibt es Bitcoin

Was Bitcoin in diesem Zusammenhang so einzigartig macht, ist die Erfindung von zweierlei Arten von Knappheit. Bitcoin ist das erste Gut der Menschheitsgeschichte, das die Symbiose aus digitaler und absoluter Knappheit schafft. Denn nicht nur ist BTC das erste Gut, das nachweisbar endlich ist, sondern auch das erste digitale Produkt, dass diese Eigenschaft aufweist. Vor Bitcoin war der digitale Raum gegenteilig geprägt; Dateien, E-Mails, Fotos im Internet – alles Kopien. Man muss es so deutlich sagen: Alle anderen Güter im Universum (mit Ausnahme der Zeit) sind lediglich relativ, aber nicht absolut knapp. Bitcoin ist mit seiner Begrenzung auf 21 Millionen Einheiten ein nie dagewesenes Gut; eine neue Assetklasse. Und nicht nur das: Das Geldmengenwachstum ist mit dem Mining des Genesis-Blocks bis ins Jahr 2140 vorbestimmt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Gütern wie Fiatgeld oder Gold besteht also kein Zweifel daran, wann wie viel Einheiten in Umlauf sind. Ein echter Transparenzvorteil.

Dass bei einem Nachfrageanstieg nur der Bitcoin-Preis ansteigen kann, liegt indes an dem völlig unelastischen Angebot. Selbst wenn Bitcoin Miner mehr Hash Rate generieren, sorgt das Difficulty Adjustment spätestens nach 14 Tagen für die Einhaltung des algorithmischen Angebots. 

Wie knapp BTC wirklich ist, zeigt ein Blick in ebendieses Angebotswachstum. Von 21 Millionen BTC sind bereits 18,5 Millionen Coins (88 Prozent) geschürft. Für die restlichen 12 Prozent sind nach Adam Ries folglich noch 120 Jahre vorgesehen. 

Aktuell kommen täglich nur noch 900 BTC ins System; für eine potenzielle Weltreservewährung ist das nicht viel. 

Durch die aggressive Einkaufspolitik von Krypto-Playern wie Grayscale wird der Supply zudem immer knapper. Der Fonds hält aktuell über 572.000 BTC und damit knapp 2,7 Prozent der gesamten verfügbaren Bitcoin-Geldmenge.

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