Geplanter IPO Was man zum geplanten Börsengang von Northern Data wissen muss

Das Bitcoin-Mining-Unternehmen Northern Data plant zusammen mit der Schweizer Investmentbank Credit Suisse einen IPO.

Valerio Fichera
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Bitcoin Mining

Beitragsbild: Shutterstock

Nach Angaben bei Bloomberg plant das deutsche Unternehmen Northern Data einen weiteren Börsengang. So möchte das Unternehmen bis zu 500 Millionen US-Dollar einsammeln. Das Unternehmen arbeitet mit Credit Suisse zusammen. Die Schweizer Investmentbank soll helfen, den Börsengang umzusetzen.

Die Credit Suisse lehnte eine offizielle Stellungnahme zur Beteiligung am Börsengang ab. Wie aus Medienberichten bekannt ist, gehörte Credit Suisse bereits 2019 zu den IPO-Unterstützern des Bitcoin-Mining-Unternehmens. Die Bank verzichtete damals jedoch auf die Zusammenarbeit. Wahrscheinlich wegen gescheiterten Verhandlungen zur Auftragsvergabe. Es ist davon auszugehen, dass Northern Data und Credit Suisse ihre Verhandlungen erfolgreich beendet haben, wenn es zum IPO kommt.

Was ist Northern Data?

Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Frankfurt am Main. Northern Data betreibt weltweit Mining-Rechenzentren in Gebieten mit günstigem Strom. Die größte Mining-Anlage steht in Rockdale, Texas. Diese ist eine der weltweit größten Krypto-Mining-Anlagen. Dort soll bis Ende 2021 eine Kapazität von einer Gigawattstunde entstehen.

Northern Data ist seit 2015 als nicht-öffentlich gehandelte Aktie in Deutschland gelistet. Im vergangenen Jahr ist der Aktienpreis des Unternehmens um mehr als 300 % gestiegen. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des geplanten IPOs stand der Aktienpreis bei 112 Euro. Seitdem ist der Preis um mehr als 11 Prozent gefallen. Sehr wahrscheinlich hängt das mit dem starken Kursfall im Kryptomarkt zusammen.

Ein nennenswerter Aktionär des Unternehmens ist die Cryptology Asset Group mit Christian Angermayer und Mike Novogratz. Darüber hinaus ist EOS-Entwickler Brendan Blumer an Northern Data beteiligt.

Probleme mit Whistleblowern

Northern Data erlitt 2019 einen starken Markteinbruch. Auslöser war ein kontroverser Tweet. Während einer Geschäftspräsentation konnte das Unternehmen Fragen zu Geschäften in Amerika nicht beantworten. Der investigative Twitter-Nutzer hinter dem Pseudonym “BTCKING555”, machte auf dieses Problem aufmerksam.

https://twitter.com/btcking555/status/1284118460910448641?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1284118460910448641%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.bootstrapdrive.com%2Feuropean-bitcoin-miner-northern-data-ag-wants-to-go-public-in-the-u-s%2F

Auf diesen Tweet folgten viele investigative Medienberichte. Unglücklicherweise entstand die Kontroverse kurz nach dem Wirecard-Skandal. Die Medienlandschaft war in Bezug auf deutsche (Fin-)Tech-Unternehmen also sehr angespannt. Dementsprechend kritisch waren die Berichterstattungen.

“Anonymen Trollen wird Macht zur Einflussnahme gegeben. Ich bin nicht besorgt, weil ich weiß, dass wir keine Kriminellen sind – das ist der größte Unterschied. Wir sind so transparent, wie es nur geht”, kommentierte Maximilian Martin, Finanzchef von Northern Data. Damit wollte er das Unternehmen von Vergleichen zu Wirecard distanzieren.

Northern Data hat sich seit der Kontroverse gut entwickelt. Dennoch bleibt ungewiss, wie sich das Unternehmen im nordamerikanischen Markt zurechtfinden wird.

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