Warum Apple Pay für Bitcoin eine Gefahr darstellt

Apple hat das Kundenerlebnis auf seiner Seite. Mit dem neuen iPhone wird das neue Zahlungssystem ausgerollt und mit der Apple Watch zusammen hat Apple ein großes unvergleichbares Medieninteresse auf sich gezogen.

Mark Preuss
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Apple Pay

Beitragsbild: © bloomua, Fotolia

noch nicht einmal auf dem Markt und hat vielleicht bereits den Kampf gegen Bitcoin gewonnen. Genauso wie die digitale Währung ist Apple Pay ein Zahlungssystem, was die Leute wahrscheinlich mehr nutzen werden als Bitcoin.

Cupertino hat sorgsam darauf geachtet, dass es auch dazu kommen wird und sich auf drei ausschlaggebende Bereiche fokussiert: Front-End Experience, Finanzinstitutionen und Händler.
Was also wird die Commnity der Kryptowährungen unternehmen?

Apples heilige Dreieinigkeit

Apple hat das Kundenerlebnis auf seiner Seite. Mit dem neuen iPhone wird das neue Zahlungssystem ausgerollt und mit der Apple Watch zusammen hat Apple ein großes unvergleichbares Medieninteresse auf sich gezogen.

Alleine am ersten Wochenende wurden 10 Millionen iPhone 6 verkauft. Auch die Uhr verkauft sich in Scharen. Natürlich werden nicht alle Nutzer auch Gebrauch von Apple Pay machen, aber einige werden es mit großer Sicherheit nutzen und es besitzen bei Weitem nicht so viele Leute Bitcoin.

Dann gibt es noch die Händler. Lange bevor Apple das Zahlungssystem angekündigt hat, hatte das Unternehmen bereits Verträge mit namenhaften Unternehmen geschlossen. Unternehmen wie Whole Foods, Bloomingdeals, Staple, Walgreens und Subway haben bereits unterschrieben.

Apple hat aber auch den richtigen Zeitpunkt für die Einführung von Apple Pay abgewartet: Point-of-Sale (POS) System benötigen Near Field Cummunication (NFC) und die Systeme die diese Technologie unterstützen können sehr teuer sein. Viele Unternehmen müssen ihre Systeme bis zur Deadline im nächsten Oktober sowieso aufrüsten. Denn dann sind amerikanische Unternehmen dazu angehalten, die Chip und Pin Technologie, die bereits von den meisten großen Kreditkarten Anbietern als Sicherheitsmerkmal unterstützt wird, einzurichten. Sollten die Unternehmen ihre System nicht zur besagten Deadine aufgerüstet haben, können sie für Kartenmissbrauch verantwortlich gemacht werden. Bisher haften noch die Kreditkartenanbieter. Wenn die Unternehmen sowieso ein Update machen müssen, wird die gleichzeitige Einrichtung eines NFC System sicherlich günstiger ausfallen.

Auf der finanziellen Seite konnte sich Apple bereits Visa, MasterCard und Amex sichern.

Dadurch, dass Apple Gebrauch von sogenannten Token und einer zeitlich dynamischen Nummer macht, werden außerdem keine Kreditkartendeteils an den Händler übermittelt. Dieses Feature verspricht dem Kunden ein großes Maß an Sicherheit.

Daumen hoch für die Sicherheit

Dann gibt es natürlich noch das biometrische iTouch System was zur Identifikation des Nutzers benötigt wird. iTouch hat natürlich auch seine Kritiker, aber es bei Weitem besser als das bisherige Verfahren was den Nutzer über eine Unterschrift verifiziert. Dabei achten die meisten Beschäftigten nicht einmal auf die Übereinstimmung der Unterschrift. Auch das in die Jahre gekommene PIN Verfahren, was leicht ausspioniert werden kann, kommt nicht mehr gegen das iTouch Verfahren an.

Neue Tricks, aber dennoch der gleiche alte Hund

Die ganze Technologie wird Musik in den Ohren von Banken, Händlern und Zahlungsabwicklern klingen. Für die Bitcoin-Community ist es jedoch eher ein Schlag ins Gesicht.

Für Starter bleibt mit Apples Partnerschaft mit Banken und Zahlungsabwickler das bereits etablierte System weiterhin unter Kontrolle. Das einzigste was sich ändert in der Zahlungskanal.

Apple Pay ist damit der Bitcoin-Mission weiterhin ein Dorn im Auge, der eine zentrale Finanzkontrolle mit sich bringt.

“Wenn es die Bitcoin-Branche mit Apple Pay aufnehmen will, muss sie sich neu erfinden.”

Zweitens schlägt Apple Pay Bitcoin mit der Nutzererfahrung. Das gesamte Ökosystem ist sehr benutzerfreundlich und auf den Endkunden fokussiert.

Das Unternehmen hat Jahre damit verbracht ein perfektes Design und eine riesige Anhängerschaft aufzubauen die in der Technologiebranche seinesgleichen sucht.

Die Leute verstehen die Apple Phones und dank Jony Ives Team werden sie auch die Apple Watch schnell verstehen. Darüber hinaus sehnen sie sich nach den Geräten.

Bitcoin hingegen kämpft weiterhin für eine Mainstream-Akzeptanz. Ungeachtet der guten Nachrichten seitens PayPal, Circle und Stripe ist das Konzept für viele noch unverständlich.

Bitcoin ist von Natur aus eine Basisbewegung. Bitcoin genießt nicht eine solche Top-Down Organisation wie Apple. Aufgrund der vielen Implementierungen sind Design, Nutzererfahrung und Sicherheit widersprüchlich, was es für den Mainstream schwierig macht, Bitcoin zu verstehen.

Es wird ein harter Kampf

Apple Pay wird wahrscheinlich erfolgreich sein da es die Leute in Scharen anzieht, egal welche Kontrolle sie abgeben müssen und welche Vorteile Bitcoin auch bietet. Die Geschichte hat schon mehrmals gezeigt, dass Kontrolle gegen Bequemlichkeit eingetauscht wird. Wer Zweifel hat, sollte einfach mal einen Blick auf Facebook werfen.

Es gibt natürlich auch Vorteile. Wenn Apple Pay die NFC Technologie in den Handel bringt kann Bitcoin diese Technologie auch nutzen. Aber Apple Pay wird dann schon da sein.

Apple Pay wird Bitcoin nicht auslöschen können, aber es wird sich sehr gut etablieren. Es wird eine große Kundenzahl anziehen die Gebrauch von der bequemen Zahlungsmethode machen wollen, während Bitcoin noch eine große Herausforderung vor sich hat: Bitcoin muss sich von einem hochspekulativen Gut zu einer echten Währung mausern, die täglich von Millionen von Menschen genutzt wird.

Bitcoin muss weiterhin an diesem Übergang arbeiten um mehr Liquidität in den Markt zu bringen und das wirkliche  Potential entfalten zu können.

Wenn es die Bitcoin Industrie es also ernsthaft mit Apple Pay aufnehmen will, muss sie sich neu erfinden. Bitcoin muss sich bei den Menschen so technologisch ignorant vermarkten, dass die Leute bereit sind ihre iPhones in die Mikrowelle zu werfen (ja, das ist wirklich passiert). Das ist eine nicht wirklich einfache Aufgabe.

Disclaimer: Die Ansichten in diesem Artikel sind die Ansichten des ursprünglichen Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von BTC-Echo wider.

BTC-Echo

Englische Originalfassung von Danny Bradburry via CoinDesk
Image Source: Fotolia
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